Egal wo man hinsieht – die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind überall zu spüren. Vor allem die Wirtschaft leidet unter den Folgen. So auch die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie. Der VDW rechnet mit einem Produktionsrückgang von etwa 30 %.
Bezogen auf das Produktionsvolumen bedeutet dies einen Verlust von 5 Mrd. Euro. Das Volumen von dann knapp 12 Mrd. Euro liegt aber 2 Mrd. über dem der Finanzkrise 2009/2010. „Die Branche wird erst mittelfristig wieder zum Niveau von 2019 zurückkehren“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW).
„Die zweite Corona-Welle hat die Werkzeugmaschinenindustrie voll erfasst“, sagt Schäfer. So sank der Auftragseingang im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 %. Dabei gingen die Bestellungen aus dem Inland um 26 % zurück. Die Auslandsorders verloren 30 %. Von Januar bis September sank der Auftragseingang um 33 %. Die Inlandsaufträge notierten 27 % unter Vorjahr. Die Auslandsorders verbuchten 36 % weniger.
Kaum Hoffnung auf Erholung der Werkzeugmaschinenindustrie
„Nachdem die Konjunkturindikatoren im dritten Quartal angestiegen sind, schwindet die Hoffnung auf kurzfristige Besserung zusehends. Der Auftragseingang im dritten Quartal bleibt auf dem niedrigen Niveau der Vormonate“, so Schäfer weiter.
In Deutschland und in vielen europäischen Ländern werden wie bereits im März Teil-Lockdowns aufgrund der anhaltenden Pandemie verhängt. Für Investitionsüberlegungen und -entscheidungen der Werkzeugmaschinenkunden ein höchst unsicheres und schwieriges Umfeld. Regional und branchenbezogen differenziert sich die Entwicklung jedoch. Asien (insbesondere China) erholt sich schneller. Die Lage in Europa bleibt deutlich angespannter.
Nach Abnehmern betrachtet ist die Elektronikindustrie einer der wenigen Gewinner in der aktuellen Krise und bietet Absatzmöglichkeiten. Dies gilt auch für die Medizintechnik, Lüftungstechnik oder konsumnähere Bereiche wie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie.
Die Automobilindustrie hingegen ist von der Krise ebenfalls stark getroffen. Sie profitiert zwar von der stark anziehenden Nachfrage im Reich der Mitte, der Strukturwandel zu neuen Antrieben wird jedoch immer spürbarer, Investitionsbudgets werden zunehmend verlagert.
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