Der Umsatz von Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf ist um 8 % von 3,8 Mrd. Euro auf 3,5 Mrd. Euro zurückgegangen. Dies berichtet das Unternehmen mit Sitz in Ditzingen, Baden-Württemberg. Auch der Auftragseingang sank 2020 – um 11 % auf 3,3 Mrd. Euro.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich mit 309 Milo. Euro abhängig vom Umsatz ebenfalls rückläufig und sank gegenüber dem Geschäftsjahr 2018/19 (349 Mio. Euro) um -11,5 %.
Trumpf fährt Investitionen zurück
Dank der konsequenten Umsetzung des Ergebnisverbesserungsprogramms „Koyer“ konnte Trumpf den Rückgang der Ebit-Rendite allerdings dämpfen: Aufgrund des Zurückfahrens von Investitionen und Sachkosten sowie Effizienzverbesserungen erzielte das Unternehmen eine insgesamt gute Rendite in Höhe von 8,9 % (Vorjahr: 9,2 %).
Zudem reagierte das Unternehmen auf die Folgen von Corona im Frühjahr 2020 durch weitere Kosteneinsparmaßnahmen wie dem Abbau der Arbeitszeitkonten und Urlaubstage, ab April dann mit der Einführung von Kurzarbeit sowie einer usätzlichen Kürzung der Sachkosten und Investitionen. Auch infolgedessen konnte der Rückgang der Rendite weiter abgefedert werden, heißt es.
„Wir spüren bereits seit Herbst 2018 eine Abschwächung der weltweiten Konjunktur. Corona hat den Rückgang zusätzlich verstärkt – als Krise in der Krise. Allerdings ist unser Umsatz deutlich geringer als im Maschinenbau insgesamt gesunken. Zudem ist es uns durch konsequentes Kostenmanagement gelungen, die Rendite nahezu auf Vorjahresniveau zu halten“, sagt Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung Nicola Leibinger-Kammüller.
Zum Ausblick auf das im Juli gestartete Geschäftsjahr 2020/21 sagte sie: „In den ersten drei Monaten konnte der Rückgang bei Umsatz und neuen Aufträgen gestoppt werden. Wir sehen vorsichtige Anzeichen für das Ende der konjunkturellen Talfahrt, wenn auch noch keinen Aufschwung.“
Weniger Umsatz in europäischen Kernmärkten
Nach Deutschland mit 610 Mio. Euro Umsatz waren die USA mit 490 Mio. Euro sowie die Niederlande mit 480 Mio. Euro, bedingt durch das EUV-Geschäft mit ASML, weltweit die drei größten Einzelmärkte von Trumpf. China folgt mit 350 Mio. Euro. In vielen europäischen Kernmärkten wie Italien oder Spanien, aber auch in Osteuropa, sank der Umsatz in Folge der schwachen Weltkonjunktur und des Corona-Stillstands zum Teil zweistellig.
Trumpf-Geschäftsfeld EUV ist Umsatztreiber
Treiber des positiven Ergebnisses war das Geschäftsfeld EUV. An den niederländischen Kunden ASML liefert Trumpf spezielle Laser für Anlagen, die mit Hilfe extrem-ultravioletter Strahlung Oberflächen von Chips für die Computerindustrie belichten. Hier konnte das Unternehmen seinen Umsatz von 388 Mio. Euro im Vorjahr um 19 % auf 460 Mio. Euro steigern.
Auch die in Freiburg bei Trumpf Hüttinger und in Warschau ansässige Elektronik, Teil des Geschäftsbereichs Lasertechnik, konnte die Erwartungen übertreffen, so das Unternehmen. Hier beträgt der Umsatz 230 Mio. Euro.
Entwicklung Mitarbeiter, Ausbildung und Kurzarbeit
Die Zahl der Mitarbeiter blieb, gemessen am Vorjahr, mit 14.325 in etwa gleich. In Deutschland waren im Juni 7437 Mitarbeiter tätig, davon 4353 am Stammsitz in Ditzingen. Im Berichtsjahr absolvierten 513 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Ausbildungsquote lag damit bei 3,6 % noch über Vorjahresniveau (3,4 %).
Zwischen April und Juni 2020 waren 30 % der Mitarbeiter mit Ausnahme von EUV in Kurzarbeit. Der Anteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit liegt im Oktober 2020 bei 27 %, nachdem er die beiden Quartale davor bei 30 % gelegen hatte. Aktuell hat Trumpf wieder eine Arbeitsquote von 80 %.
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