Einmal mehr das Thema Arbeitsschutz haben wir in dieser Ausgabe in seiner ganzen Breite aufgerollt. Aus gutem Grund. Schließlich geht es nicht nur um das Einhalten von Vorschriften und Normen oder dem Erhalt von Arbeitskraft. Es geht um die Gesundheit und nicht selten um das Leben der Mitarbeiter. Wir starten auf Seite 30 mit einer Titelgeschichte zum Thema Schutzkleidung, kurz PSA (Persönliche Schutzausrüstung). Was man hier alles falsch machen kann, zeigt ein einfaches Beispiel: In einer Aluminiumgießerei hat der Arbeitsschutz-Beauftragte die Arbeiter mit einer Kleidung ausgestattet, die sie vor 800 °C heißen Spritzern des flüssigen Leichtmetalls schützen soll. Leider hat er übersehen, dass die Jacken und Hosen nur für flüssige Eisen- oder Kupferspritzer geeignet sind, nicht aber für dünnflüssiges Alu, das durch das Gewebe hindurch dringt und so schlimme Verletzungen auf der Haut verursacht.
In unserer Titelgeschichte geht es allerdings primär um die Pflege der PSA, aber auch das ist eine Wissenschaft für sich. Außerdem gehen wir der simplen Frage nach: Was ist die richtige Schutzkleidung für den Sommer? Was auf den ersten Blick wie ein Luxusproblem daherkommt, ist in der industriellen Wirklichkeit existentiell. Denn sind die Klamotten zu schwer und zu warm, werden sie erfahrungsgemäß irgendwann abgestreift und mit ihnen auch der Schutz. Und der Werker ist den Gefahren in seinem Job im wahrsten Sinne schutzlos ausgeliefert.
Immer mehr Betriebe fühlen sich an dieser Stelle überfordert und legen Ausstattung inklusive Pflege der Schutzkleidung in die professionellen Hände eines Dienstleisters. Würde ich als Arbeitsschutz-Beauftragter auch so machen. Schutzkleidung kann man nicht mal eben im Baumarkt besorgen oder online bestellen.