Trotz der Publicity der letzen Jahre kam die digitale Vernetzung im betrieblichen Alltag vieler kleiner und mittlerer Betriebe bislang nicht wirklich an. Das hat Gründe. Zum einen liegt in Zeiten hoher Auslastung die Hemmschwelle hoch, komplexe neue Systeme einzuführen. Zumal bei vielen noch immer Zweifel an der Sicherheit ihrer Daten bestehen. Wenig motivierend dürfte aber auch die Praxistauglichkeit der bislang oft herstellerbezogenen Systeme gewesen sein. Die große Vision einer digitalen Vernetzung ließ sich damit nicht umsetzen, so dass der praktische Nutzen oft diffus blieb.
Das könnte sich langsam ändern. Auf der EMO Hannover vor einem Jahr thematisierten erstmals viele Aussteller offene Systeme, die sich hersteller- und verfahrensübergreifend vernetzen lassen sollen. Und der Werkzeugmaschinenverband VDW präsentierte seine Initiative für eine standardisierte Konnektivität von Maschinen, Anlagen und Unternehmens-IT – erste Ergebnisse dazu werden auf der AMB präsentiert. All das sind richtige und wichtige Ansätze.
Auch wenn viele Zerspaner aktuell in den klassischen Themen die größeren Potenziale für ihren betrieblichen Fortschritt erkennen dürften, sollten sie doch bereits jetzt die eigenen Anforderungen hinsichtlich ihrer digitalen Zukunft definieren und ein Konzept erarbeiten. Denn diese Vision einer Gesamtlösung ist die Basis für die Auswahl der passenden Startmodule, die sich dann im Lauf der Zeit mit weiteren Bausteinen koppeln lassen und am Ende ein großes Ganzes ergeben. Der Tag wird kommen, an dem diese Technik ihren Nutzern hilft, zunehmend komplexe Prozesse schneller und gezielter zu optimieren.
Die AMB mit der Sonderschau Digital Way ist eine gute Gelegenheit, sich über den Stand der Technik zu informieren.