Die Mondlandung vor 50 Jahren war in jeder Hinsicht ein Knaller. Unter dem Druck der sportlichen Vorgabe von John F. Kennedy, noch vor Ende der Dekade einen Menschen zum Mond und wieder zurück zur Erde zu bringen, setzten die Entwickler alles auf eine Karte. Technisch waren sie ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus. Sie bauten bis dato die stärkste Rakete und drückten bei der Mondlandefähre dermaßen das Gewicht, dass sich die Autobauer von heute eine Scheibe davon abschneiden können. Was viele Jahre nicht beachtet wurde war die softwaretechnische Begleitung der Mondmission. Die junge Mathematikerin Margaret Hamilton war damals die treibende Kraft hinter dem Mondlande-Code und erfand nebenbei den Begriff Software-Engineering. Rückblickend wirkt die Mondlandung wie der Urknall der Software-Industrie. Im Vorfeld der abenteuerlichen Reise wurde mit aufwendigen Simulationen zudem der Grundstein für Virtual Reality gelegt. Und nicht zuletzt ist die Mondlandung die Mutter aller Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Sogar die Bildzeitung hat sich damals selbst übertroffen und lieferte am Montag, den 21. Juli 1969 ihre beste Schlagzeile: Der Mond ist jetzt ein Ami.
Aber das Apollo-Programm hatte auch absurde Seiten. Für den Fall, dass unterwegs etwas schiefgehen sollte, hatte Präsident Nixon bereits vor dem Start von Apollo 11 seine Rede an die Nation in der Schublade, inklusive dem zugehörigen Video für die Fernsehansprache. Menschenleben waren also von Anfang an mit einkalkuliert.
Wie auch immer. Die Mondlandung war eine beispiellose Technik-Show und wir haben deswegen dem größten Spektakel der Sechziger ab Seite 34 eine ausführliche Titelgeschichte spendiert.