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Sie wird sich dramatisch verändern: Die Hannover Messe steht ab 2020 wieder für sich alleine. Die Leitmessen sind dann als Submarken passé. Was wie „back to the roots“ anmutet, ist keineswegs nostalgisch. Es ist ein mutiger und gigantischer Schritt nach vorne. Die Industrie hat sich verändert und agiert in Zukunft global, automatisiert, digital und vor allem vernetzt. Die Bereiche wachsen zusammen. Diese Dynamik wollen die Macher auf die Messe übertragen mit einer Struktur, die das Digitale in die Mitte stellt und alles andere um sie herum gruppiert. Spricht Messe-Chef Dr. Köckler davon, Hannover zum „Treiber der industriellen Transformation“ zu machen, so rennt er damit offene Türen bei großen Ausstellern ein. Sie benötigen dieses Forum für ihre Ansagen, und um Entwicklungen anzustoßen. Die neue HM 2020+ könnte zum großen Wurf werden.
Doch nur, wenn es gelingt, auch die KMU und Start-ups mit an Bord zu holen. Ohne sie geht es nicht – ihrer Ideen wegen und um die kritische Masse der Veranstaltung zu erreichen. Doch KMU sind keine Konzerne. Damit sie auf der Messe erfolgreich sind, benötigen sie Unterstützung: die Einbettung in eine Infrastruktur, die ihr Know-how ergänzt und in der sie interagieren können – wie in einem überdimensionalen Workshop. Dafür Voraussetzungen zu schaffen, ist nun die große Herausforderung für die Messemacher und die Trägerverbände. Die gute Nachricht: Sehr viel von dieser Struktur hat Hannover schon. In der bisherigen Research-Halle 2 hat sich ein reger Austausch zwischen Forschern, Start-ups und Industrie ausgebildet wie nirgendwo sonst. Überträgt sich diese Dynamik auf die gesamte Hannover Messe, so ist sie defacto eine Speerspitze der „Industrial Transformation“ – ihr neues Leitthema. An dieser Messe kommt dann keiner vorbei.