Rund 770 Millionen Tonnen CO2 verursacht der weltweite Flugverkehr laut dem Umweltbundesamt, rund zwei Prozent aller CO2-Emissionen. Dem steht das Internet nicht hinterher; es ist für über drei Prozent der Emissionen verantwortlich – ohne die für die Tablets und Smartphones benötigte Energie in Herstellung, Betrieb und Recycling zu berücksichtigen. Nur mit einem Unterschied: Die Wachstumsraten sind in der digitalen Welt erheblich höher. Bis 2030 könnte das Internet beim Treibhausgasausstoß die Autos und Motorräder überholen. Größter Klimakiller ist dabei das Streamen von Filmen. Netflix und Co machen bald 80 Prozent des Internet-Verkehrs aus.
Beachtenswert auch ist der Stromverbrauch virtueller Währungen wie dem Bitcoin. Eine einzige Transaktion soll 270 kg CO2-Emissionen verursachen – den enormen Rechenprozessen geschuldet, um Bitcoins zu generieren. Das entspricht einem Flug von Frankfurt nach London, auf eine Person heruntergerechnet. Inzwischen überschreitet das Mining von Bitcoins den Stromverbrauch Islands oder der Schweiz. Nun wird zudem in der Industrie der Blockchain-Technologie eine große Zukunft hervorgesagt. Private Blockchains, die auf Unternehmen limitiert sind, verfolgen jedoch einen ungleich ökonomischeren Ansatz.
Investitionen in Serverparks, die mit regenerativer Energie betrieben werden oder effizientere Kompressionsverfahren für Videos bringen viel mehr, als den Flugverkehr um ein paar Euro zu verteuern. Wobei man über Kurzstreckenflüge sicherlich diskutieren kann – sobald die Bahn wieder eine Alternative ist. Es ist halt immer etwas komplexer, als es Populisten und manch Organisation propagieren.