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Kunststoffe brauchen Kreisläufe

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Kunststoffe brauchen Kreisläufe

Kunststoffe brauchen Kreisläufe
Olaf Stauß, Redakteur Industrieanzeiger, Bild: Tom Oettle
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Olaf Stauß,Redakteur Industrieanzeiger,olaf.stauss@konradin.de

Nur wie kommen sie dahin? Der Status quo ist nicht gerade zufriedenstellend. Keine 20 % der deutschen Kunststoffabfälle werden wirklich rezykliert. Der Löwenanteil wird verbrannt und immerhin noch energetisch verwertet. Aber das frei werdende CO2 heizt den Klimawandel an. Von einer Kreislaufwirtschaft, die Umwelt und Klima schützt, kann keine Rede sein. Wer dies zurzeit mit größtem Engagement ändern will, ist die Kunststoffindustrie selbst. Denn den Akteuren ist klar, dass sie das Problem lange ignoriert und damit verursacht haben. Die Branche will ihr Negativ-Image loswerden, das nun leider auch ihrem patenten und unverzichtbaren Werkstoff anhaftet. Auf der Kunststoffmesse Fakuma waren Rezyklate das Topthema. Doch noch immer sind Rezyklate knapp und teurer als Neuware. Der Wandel hin zu einer Circular Economy stockt.

Es gibt Ideen, Entwicklungen, Initiativen, Produktpässe und den Ruf nach geeigneten Regularien durch den Gesetzgeber – aber auch Kontroversen und Ratlosigkeit, denn extrem komplex sind die Zusammenhänge. „Deutschland könnte ein Labor für Kreislaufwirtschaft sein, aber es geht nichts“, klagt Ingemar Bühler vom Erzeugerverband PlasticsEurope.

Und doch spüren industrielle Anwender den Handlungsbedarf. Viele Unternehmen wollen etwas tun, auch wenn Unsicherheit herrscht, was der Gesetzgeber künftig von ihnen fordert. Was ist ratsam in dieser Schwebe? Auf der Messe zeigten sich die Insider einig: Mit kleinen Projekten herantasten an Rezyklate. Erforschen, welche Anwendungen infrage kommen und testen, wie mit diesen anderen Materialien umzugehen ist. Und dann fiel noch ein Statement beim Messe-Roundtable „Kunststoff – Wertstoff“, dem keiner widersprach: „Solange Kunststoff kein Wertstoff ist, ist alles nichts.“ Für den Verbraucher muss es sich rechnen, ausrangierten Kunststoff wieder zurückzugeben, nicht nur bei Getränkeflaschen. Wer Modelle ersinnt, ihn dafür zu belohnen, biegt in die Erfolgsspur ein.

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