Die Vorgaben sind klar: CO2-Emissionen sollen laut der EU bis 2030 um mindestens 55 % reduziert werden. Wie wir das umsetzen, ist nicht so klar. Gerade in puncto Mobilität gehen die Meinungen der Deutschen auseinander – auch in unserer Redaktion. Elektroautos sind vergleichsweise teuer. Um ihre Verbreitung zu fördern, subventionieren Hersteller und Staat den Kauf der elektrischen Flitzer. Im Rahmen der Corona-Krise wurde die „Innovationsprämie“ sogar befristet bis Ende 2021 erhöht: Reine E-Autos werden demnach mit bis zu 9000 Euro gefördert, Plug-in-Hybride erhalten eine Förderung bis 6750 Euro und ab dem 24. November werden private Ladestationen mit 900 Euro bezuschusst. Parallel zum staatlichen Vorantreiben der Elektromobilität bauen Firmen Ladeinfrastrukturnetze und Produktionswerke in Deutschland aus. Im September besuchte der US-Tech-Milliardär Elon Musk seine geplante Tesla-Fabrik in Grünheide, die bereits wegen ihres hohen Energie- und Wasserverbrauchs kritisiert wird.
Trotzdem sind viele Deutsche nicht von der Alltagstauglichkeit überzeugt: 43 % von 1041 befragten Teilnehmern – und sogar 52 % der Jüngeren – glauben, dass Stromer es bisher nicht in den Massenmarkt geschafft haben, wie eine Puls-Marktforschungsstudie belegt. Die Brennstoffzelle für mit Wasserstoff betriebene Autos legte laut der Umfrage von 28 auf 41 % zu. Institute wie das KIT forschen zudem an synthetischen Kraftstoffen wie E-Fuels oder Power-to-X-Methoden. Derzeit bleiben bei E-Fuels aber nur etwa 15 % der im Prozess eingesetzten Energie übrig. Eine weitere Studie zeigt: Das Abo ist die Zukunft der Autobranche. Rund eine Million Sharing-Verträge pro Jahr prognostiziert das Modell bis 2030. Ich denke, viele Wege führen zum Ziel – nicht nur das E-Auto.