Kurzarbeit anmelden ist ein Zeichen des wirtschaftlichen Abschwungs. Auch wenn manches Unternehmen der automobilen Zulieferkette aktuell damit eher ein politisches Signal aussendet,
als dass die Konjunkturschwäche es im Mark trifft. Ebenso ist der Abbau von Stellen, wenn auch praktisch ohne Kündigungen, eines der Instrumente, mit dem so mancher Konzern kurzfristig auf die Rückgänge bei Produktion und Neuaufträgen reagiert.Bei derlei Maßnahmen wird oftmals übersehen, dass es sich um das Gegenteil dessen handelt, was dringend geboten wäre: die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern – und damit die eigene Zukunft. Dabei rächt sich nicht nur das jahrelange Investieren auf niedrigem Niveau. Fast schon sträflich hält man an Unternehmensstrukturen fest, die heute nicht mehr genügend innovationsfreundlich sind, um den in immer kürzeren Abständen stattfindenden technologischen Umbrüchen gerecht zu werden. Beispiele für überkommene Führungsstrukturen gibt es in Deutschland zur Genüge, vom Konzern bis zum vielgepriesenen Mittelstand.
In Zeiten von Transformation und sich rasant verändernder Geschäftsmodelle reicht das kreative Potenzial des Vordenkers in der Chefetage nicht aus. Teamplayer sind gefragt, die Menschen anziehen, die clevere Ideen umsetzen und Gas geben können. In zukunftsgerichteten Unternehmen gilt die eigenverantwortliche und teamübergreifende Zusammenarbeit als Erfolgsformel. Diese und weitere Wege aus der Falle des Gelähmtseins weist unsere Kolumne „Von unten“. Alles andere verhindert Innovationen und macht ein Unternehmen anfälliger für die nächste Rezession.