Für Unternehmen, die in Deutschland entwickeln und produzieren, ist Digitalisierung eine entscheidende Chance – gerade auch, um dem Konkurrenzdruck aus Asien und anderen Märkten standzuhalten. Es geht um Qualitätsführerschaft. Wollen wir die tradierten und vorrangig auf Qualität beruhenden Geschäftsmodelle tragfähig weiterentwickeln, bedarf es unbedingt digitaler Features. Mit ihnen lassen sich physikalische Produkteigenschaften hervorragend virtuell ergänzen – angefangen im Engineering, über die Produktion und zwingend bis hin zum Endkunden gedacht.
Das jahrzehntelange Erfahrungswissen um industrielle Prozesse und um Kundenanforderungen im Feld bildet die solide Basis, auf derer digitale Innovationen erfolgreich weiterzudenken sind. Nun geht es darum, konsequent digitales Neuland zu wagen. Schlüsseltechnologien zu künstlicher Intelligenz (KI) sollten wir verantwortungsvoll umsetzen. Mut, Veränderungswillen und erhebliche Investitionen sind nötig, um den kritischen Wettbewerbsfaktoren der Zukunft zu begegnen. Wir brauchen mehr digitalisierte Wirtschaft und Gesellschaft, um in Europa wettbewerbsfähig zu bleiben.
Spannend bleiben Fragen dazu, wie sich der Digitalisierungsmarkt global betrachtet entwickelt, wenn Freiräume und Zwänge aufgrund unterschiedlicher politischer Systeme, Gesetzgebungen oder ethischer Ansichten wirken. Wir haben bisher wenig Erfahrung mit Digitalisierung. Wir sind uns häufig noch nicht klar darüber, dass Daten, die einmal existieren, nicht einfach wieder gelöscht werden können. Wir befinden uns in einer Experimentierphase, der eine angemessene Mischung aus Wissenszuwachs, moralischer Debatte und digitalem Aufbruch guttut.