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Alternativen aus zweiter Hand

Resale 2009: Weltweites Interesse an Gebrauchtmaschinen auch in der Krise
Alternativen aus zweiter Hand

Können sich Gebrauchtmaschinen dem allgemeinen Markttrend widersetzen? Die Resale in Karlsruhe als weltgrößte Messe für gebrauchte Maschinen soll darauf eine Antwort geben. Ausstellerzahlen und Besucheranmeldungen aus dem Ausland stimmen den Veranstalter zuversichtlich.

„Zufriedene Gesichter bei den 504 Ausstellern auf der Resale 2008 in Karlsruhe. Mit 10081 Besuchern aus 118 Ländern wurde das Vorjahresergebnis übertroffen“, so hatte der Abschlussbericht des Veranstalters der Resale im letzten Jahr begonnen. Inzwischen wird die Industrie mit einer Weltwirtschaftkrise konfrontiert, wie man sie lange nicht gekannt hat. Da liegt die Frage nahe, wie sich das auf die Resale 2009 auswirken wird. Wenn die Messe vom 22. bis 24. April ihre Pforten öffnet, erhoffen sich Veranstalter und Aussteller ein Signal für den weiteren Verlauf der Wirtschaftsentwicklung.

Sollten sich bis zum Beginn der Messe nicht noch gravierende Veränderungen ergeben, dann stimmen die Angaben des Veranstalters doch vorsichtig optimistisch. Denn es werden wieder mehr als 500 Aussteller aus 21 Ländern erwartet. „Etliche Unternehmen haben ihre Flächen gegenüber dem Vorjahr erweitert und zeigen ein noch größeres Angebot für alle Branchen“, berichtet Veranstalter Florian Hess (siehe auch Interview auf Seite 8). „Wir erwarten wieder über 10.000 Besucher aus fast 120 Ländern“, sagt der Geschäftsführer der Hess GmbH aus Weingarten/Baden. Besonders stark zeige sich das Interesse in aufstrebenden Märkten wie Afrika, Asien, dem mittleren Osten, der Ukraine oder Russland.
Optimistisch äußert sich auch Jens Nagel: „Die Nachfrage aus den EU-Staaten nach gebrauchten Maschinen und Anlagen wird 2009 voraussichtlich ebenfalls steigen.“ Insbesondere die Länder Mittel- und Osteuropas befänden sich in einer prekären Situation, verweist der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Exporthandels (BDEx) auf die Wirkungen der Finanzmarktkrise. Einerseits müssen in den neuen Mitgliedsländern der EU die Maschinenparks erneuert werden. Das ist notwendig zur weiteren Anpassung an die EU-Standards. Gleichzeitig gestalten sich aber derzeit Finanzierungen äußerst schwierig. „Gebrauchtmaschinen bieten daher eine willkommene Alternative“, betont Jens Nagel. Dieser Sachverhalt treffe in nur wenig abgeschwächter Form auch für die Alt-EU-Staaten Spanien, Griechenland und Portugal, aber auch genau so auf die Beitrittskandidaten auf dem Balkan und die Türkei zu, weiß der BDEx-Geschäftsführer.
Da der Gebrauchtmaschinenhandel seit jeher stark exportgetrieben und auf den Weltmarkt fokussiert ist, lautet das Gebot der Stunde: Präsenz zeigen. Das gilt auch für die Mitglieder im Fachverband des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM) in Bonn. „Dafür ist die Resale als größte internationale Gebrauchtmaschinenmesse das beste Instrument“, argumentiert der FDM-Geschäftsführer Kurt Radermacher (siehe Interview Seite 17). Für die innerhalb des Verbandes organisierten Gebrauchtmaschinenhändler sei die Messe deshalb wieder eine Pflichtveranstaltung. Sie werden gebrauchte Werkzeugmaschinen aller Gattungen aus den Bereichen der Metall-, Holz- und Kunststoffverarbeitung zeigen.
Auch die European Association of Machine Tool Merchants (EAMTM) in Brüssel sieht die Resale als den bedeutenden Präsentationstreffpunkt für ihre internationalen Mitglieder. „Der EAMTM verfügt seit vielen Jahren über eine gut ausgebaute Internetplattform mit aktuell über 20.000 Maschinen“, hebt Präsident Jan-Reint Voortman hervor (siehe Interview Seite 13). „Wir sehen den Messebesuch aber als einzige Möglichkeit, den persönlichen Kontakt zu allen wichtigen Anbietern von Gebrauchtmaschinen zu pflegen.“ Der unmittelbare Dialog zwischen den Marktpartnern sei gerade in Krisenzeiten ein wesentlicher Vorteil der Resale. „Das hier geschaffene Vertrauen zwischen den Marktpartnern ist die Grundlage aller getätigten Geschäfte – auch in der virtuellen Welt des Internet“, meint der Verbandsvorsitzende und Resale-Aussteller Voortman.
Die Finanzierung für den Kauf von Maschinen ist angesichts des derzeit restriktiven Verhaltens der Banken ein Problem, das viele potenzielle Käufer beschäftigt. Mit dem „Sale and lease back“-Modell macht die Maturus Finance auf der Resale ein innovatives Angebot. Die Finanzierungsgesellschaft wurde 2005 vom Bewertungs- und Auktionshaus ABLNetBid gemeinsam mit Partnern gegründet. „Angenommen, ein Unternehmen benötigt Liquidität, aber die Bank gibt keinen zusätzlichen Kredit mehr“, gibt Resale-Aussteller Clemens Fritzen ein Beispiel. „Da kommt unsere Bewertungskompetenz ins Spiel“, betont der Vorstand von ABLNetBid. „Wir bewerten den Maschinenpark mit seinem Marktwert, der meist erheblich über dem Buchwert liegt.“ Anschließend werden die Maschinen und Anlagen von Maturus zu diesem Marktwert abgekauft. Der Verkäufer erhält so die gewünschte Liquidität. Mittels eines Leasingvertrages mit bis zu 60 Monaten Laufzeit kann das betreffende Unternehmen den Maschinenpark weiter für seine Produktion nutzen. Angesichts der gegenwärtig recht restriktiven Kreditvergabe in der Finanzwelt findet der Ansatz von Maturus eine starke Resonanz.
Neben der Nachfrage aus aller Welt wird auch national mit großem Interesse gerechnet. Dem trägt auch die Bundesbahn Rechnung und offeriert Sonderkonditionen für Teilnehmer, die mit dem Zug anreisen. So müssen Messebesucher für Hin- und Rückfahrt lediglich 99 Euro in der zweiten Klasse zahlen, unabhängig von welchem Bahnhof in Deutschland sie anreisen. Die Fahrt in der ersten Klasse kostet 159 Euro (Hotline 01805 31 11 53 – Stichwort Resale). Das Angebot gilt vom 20. bis 26. April 2009.
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