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An Elbe und Saale sprudeln Ideen

Standort: Wirtschaftsregionen Sachsen und Thüringen vereinen Tradition und Zukunft
An Elbe und Saale sprudeln Ideen

Sachsen und Thüringen gehören zu den dynamischsten Kultur- und Wirtschaftsregionen Europas. Erfinder und Denker prägen traditionell den Standort, der heute Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen im internationalen Wettbewerb bietet. Spezielle Förderprogramme unterstützen auch mittelständische Dienstleister und Fertigungsbetriebe.

In Sachsen werden kleine und mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte seit Juli mit einer Innovationsprämie unterstützt. Das Innovationsförderprogramm der Sächsischen Staatsregierung auf Initiative des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst soll die Betriebe ermuntern, künftig mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren. „Mit dieser Prämie wollen wir kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit geben, die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet von Forschung und Entwicklung in den Unternehmen voranzubringen“, erklärt Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer. Die InnoPrämie ermöglicht eine Förderung von F&E-Projekten bis zu einem Anteil von 50 %, insgesamt bis zu einem Betrag von 10 000 Euro pro Jahr und Unternehmen.

Das Potenzial für Forschung und Entwicklung liegt den Sachsen und Thüringern traditionell im Blut: 1708 gelang dem Alchimisten Johann Friedrich Böttger in Dresden erstmals die Herstellung des weißen Porzellans auf europäischem Boden. Auftraggeber war August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, denn die Preise für das begehrte Porzellan aus China waren damals horrend. 1710 wurde die Gründung einer Porzellan-Manufaktur in der Meißner Burg bekannt gegeben. Heute feiert das Unternehmen sein 300-jähriges Bestehen – die Manufaktur Meissen hat sich als einer der bekanntesten deutschen Luxusmarken in der Welt etabliert.
Doch damit nicht genug: Die älteste Raddampferflotte, die industrielle Produktion des Lasers, die Erfindung des Teebeutels sowie der ersten Röntgenröhre oder das erste europäische Porzellan: Tüftler aus den beiden Freistaaten haben mit ihren Erfindungen ihre Regionen weltberühmt gemacht. Einfallsreichtum und die Liebe zum Detail zeichnen auch heute noch die Menschen an Elbe und Saale aus.
Weltberühmt ist Thüringen heute unter anderem für seine optische Industrie – Jenoptik, Schott und Carl Zeiss sind als Innovationsführer bekannt. Als der gelernte Mechanicus Carl Zeiss 1846 seine optische Werkstatt eröffnete, wurden die Linsen noch durch Pröbeln (Ausprobieren) auf das richtige Maß geschliffen. Wachsender Konkurrenzdruck und die eigene schöpferische Unruhe ließen Zeiss nach einer ganz anderen Art des Zusammenwirkens von wissenschaftlicher Lehre und technischer Kunst suchen. Die Begegnung mit dem jungen Mathematik-Genie Ernst Abbe schließlich war ein Glücksfall von historischer Bedeutung. Abbes Forschungen ermöglichten die industrielle Produktion komplexer Mikroskope. Später kommt der begabte Chemiker Otto Schott hinzu. Die von ihm entwickelten unterschiedlichen Glassorten eröffneten der Präzisionsoptik neue Dimensionen. Aus der Werkstube in Jena entstand ein Industriezentrum von Weltrang. Diese optische Tradition wurde infolge der deutschen Teilung von zwei Unternehmen weitergeführt. 1948 entstanden in Baden-Württemberg die Carl-Zeiss-Stiftung und ein neues Zeiss-Unternehmen, während das Jenaer Zeiss-Werk in Volkseigentum überführt wurde. 1990 wurde die Jenoptik Carl Zeiss Jena GmbH gegründet, aus der ein Jahr später die Jenoptik GmbH als landeseigenes Unternehmen hervorging.
Heute gehören die Gemeinden um Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau in Sachsen sowie um Erfurt, Gera, Jena und Weimar in Thüringen zu den dynamischen Wirtschaftsregionen Europas und verfügen über eine Vielzahl an Standortvorteilen im internationalen Wettbewerb. Wachstumsraten beim Bruttoinlandprodukt und der Arbeitsproduktivität liegen seit Jahren über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Neben der starken Stellung traditioneller Industriezweige wie dem Fahrzeug- und Maschinenbau, der Chemie und Kunststoffverarbeitung profilieren sich Sachsen und Thüringen seit einigen Jahren zunehmend als Standorte für Mikroelektronik und Erneuerbaren Energien. Im internationalen Wettbewerb kann die Region mit einer Reihe von Anreizen als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort punkten:
  • Zentrale Lage und Nähe zu den Wachstumsmärkten Mittel- und Osteuropas
  • Gute und moderne Einbindung in das europäische Verkehrswegenetz
  • Dichtes Netz an industrienahen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen
  • Gezielte Förderung von Ansiedlungen und Existenzgründungen
Dennoch ging auch die Wirtschaftskrise nicht unbemerkt an den beiden Freistaaten vorbei: Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr wird 2010 zwar nur zum Teil wettgemacht werden können, doch die Wirtschaft in Sachsen und in Thüringen bewegt sich wieder aus dem konjunkturellen Tal heraus. Positive Signale wie die weiterhin intakte Wirtschaftsstruktur, die ausgebliebene Entlassungswelle, steigende Auslandsaufträge und die Investitionsbereitschaft unterstreichen den Aufwärtstrend. Zu diesem Ergebnis kommen die Industrie- und Handelskammern (IHKs) und Handwerkskammern zu Leipzig in ihrem Bericht „Wirtschaft in Mitteldeutschland 2010“. Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer IHK Leipzig: „Die meisten Unternehmen haben den Konjunktureinbruch gut verkraftet und nichts von ihrer Innovationskraft eingebüßt.“ Die Zahl der Neuansiedlungen in den beiden Freistaaten belege dies. Unternehmen aus Zukunftsbranchen haben sich sowohl in Sachsen als auch in Thüringen eingerichtet und sich in verschiedenen Cluster-Strukturen organisiert.
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