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„Auf den richtigen Mix kommt es an“

KIT-Studie: Frauen fördern den Unternehmenserfolg
„Auf den richtigen Mix kommt es an“

„Auf den richtigen Mix kommt es an“
Eine neue Studie des KIT zeigt: Frauen in Führungspositionen verbessern die finanzielle Performance von Firmen mit bestimmten Eigenschaften (Bild: Martin Lober)
Der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und der Unternehmenserfolg deutscher Aktiengesellschaften mit bestimmten Eigenschaften hängen zusammen. Dies belegt eine vom Bundesfamilienministerium geförderte Studie des Karlsruher KIT-Instituts für Unternehmensführung und der Professur für Management und Controlling der Georg-August-Universität Göttingen.

In ihrer Studie „Frauen in Führungspositionen – Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg“ untersuchten Professor Hagen Lindstädt, Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmensführung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), seine Mitarbeiterin Dr. Kerstin Fehre sowie Professor Michael Wolff von der Universität Göttingen den Zusammenhang zwischen dem Frauenanteil in Aufsichtsräten von 160 börsennotierten deutschen Aktiengesellschaften und der finanziellen Performance dieser Unternehmen. Der Studie liegen Daten der DAX-Familie (DAX, MDAX, SDAX, TecDAX) aus den Jahren 2002 bis 2010 zugrunde. Dass Frauen in deutschen Aufsichtsräten sich allgemein positiv auf die Unternehmensperformance auswirken, lässt sich – statistisch signifikant – zwar nicht belegen. Sehr wohl nachweisen lässt sich dieser Effekt aber bei allen Unternehmen mit bestimmten Eigenschaften. Dazu zählen Firmen, die ihre Produkte und Leistungen vorwiegend an private Kundinnen und Kunden (B2C-Geschäft) verkaufen und/oder bei denen der Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft hoch ist.
Wie Dr. Kerstin Fehre erklärt, gelingt bei Firmen, deren Fokus auf dem Privatkundengeschäft liegt, die Kommunikation mit einem diversen Kundensegment – zu dem also Männer und Frauen gehören – am besten mit einem Führungsteam, in dem beide Geschlechter vertreten sind. Professor Hagen Lindstädt spricht sich für Vielfalt in den Führungsetagen aus: „Je diverser ein Führungsgremium besetzt ist, umso besser sind die Entscheidungen, die getroffen werden. Auf den richtigen Mix kommt es an.“
Bei Unternehmen mit hohem Frauenanteil an der Belegschaft wirkt sich eine starke weibliche Vertretung im Aufsichtsrat positiv auf die Attraktivität als Arbeitgeber aus. Solche Unternehmen ziehen besonders motivierte, leistungs- und aufstiegsorientierte Mitarbeiterinnen an. „Dieser Aspekt wird sich mit der demografischen Entwicklung in Deutschland und den Implikationen für den Mangel an Fach­ und Führungskräften in Zukunft noch verstärken“, sagt Fehre.
Wie die Untersuchung der Lebensläufe weiblicher Führungskräfte ergab, sind 70 % der Frauen in deutschen Aufsichtsräten verheiratet, 60 % haben mindestens ein Kind. In den Vorständen sind sogar 91 % verheiratet und 70 % haben ein oder mehrere Kinder. Das in der Öffentlichkeit immer noch vorherrschende Bild von kinderlosen Frauen in Führungspositionen trifft demnach nicht zu.
Die beschriebenen positiven Effekte sind sowohl für die Präsenz wie auch für den Anteil von Frauen in Aufsichtsräten nachweisbar. Sie gelten sowohl für die internen (Gesamt- und Eigenkapitalrendite) als auch für die externen Kennzahlen (Markt-zu-Buch-Wert). Aus den Zahlen der im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführten Studie geht allerdings auch hervor, dass sich der Status quo von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten noch nicht entscheidend verbessert hat: So stieg der Anteil der weiblichen Aufsichtsratsmitglieder im Prime Standard der Deutschen Börse von 8,8 % im Jahr 2009 auf 9,1 % im Jahr 2010. Der Anteil an Unternehmen mit weiblichen Aufsichtsräten stieg im gleichen Zeitraum von 35,4 % auf 35,9 %. Nur 7,6 % der Unternehmen haben Frauen im Vorstand. Ende 2010 waren gerade einmal 2,8 % der Vorstandspositionen von Frauen besetzt. 2009 hatte der Anteil 2,5 % betragen.
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