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Digitalisierung: Innovationsprozesse bei Balluff

Inkubationsprogramme für Fast-Fail-Management
Balluff führt Innovationsprogramm ein

Balluff führt Innovationsprogramm ein
Balluff-Mitarbeiter erarbeiten im Rahmen eines internen Start-ups gemeinsam Lösungen. Bild: Balluff
Kürzere Produktzyklen sowie die zunehmende Komplexität in vernetzten Workflows führen zu neuen Produktlösungen bei dem Sensor- und Automatisierungsspezialist Balluff. IDEAbiz definiert den Rahmen für sechs strategische Inkubationsprojekte.

Seit Anfang 2020 werden diese Inkubationsprogramme von internen Teams vorangetrieben. Diese Teams agieren nach sogenannten Lean-Start-up-Prinzipien: Im Mittelpunkt steht dabei eine schnelle und flexible Zusammenarbeit ohne starre Rollenbeschreibungen oder Prozesse – dafür mit agilen Strukturen und einem engen Austausch mit den Kunden. Dabei konzentrieren sich die Teams auf Lösungen für die intelligente Überwachung von Maschinen und Anlagen, auf Systeme zur Zustandsüberwachung und Formatverstellung sowie auf Verfahren für maschinelles Lernen.

Der Kunde entwickelt schrittweise mit

In einem ersten Arbeitsschritt definieren die Projektteams ein konkretes Werteversprechen. Diese „Value Proposition“ ist Ausgangspunkt für ein „Minimum Viable Product“ (MVP). Dr. Ellen Wohlfart, strategische Inkubationsmanagerin bei Balluff und Leiterin eines der Programme, erklärt das Vorgehen: „Auf der Basis des Werteversprechens erstellen wir Prototypen. Diese verbessern wir iterativ auf Basis von Kundenfeedbacks“.

Dabei konzentriert sich das jeweilige Team allein auf die vom Kunden geforderten primären Produktfunktionen. Diese Eingrenzung, aber auch der Ausschluss nicht marktfähiger Produkte, sparen schon in der Entwicklungsphase Arbeit, Zeit und Geld.

Balluff setzt auf positive Fehlerkultur

Durch den engen Austausch mit Kunden sehen die Teams unmittelbar, in welchem Maß die verfolgte Geschäftsidee funktioniert und den Anforderungen des Marktes entspricht. Ist dies nicht der Fall, wird weiter verbessert – oder die Idee wird verworfen. Diese positive Fehlerkultur nach dem Ansatz des schnellen Scheiterns, auch „Fail Fast“ genannt, schafft Transparenz und steigert die Effektivität der Teams. Durch die regelmäßigen Bewertungen können die Teammitglieder alle auftretenden Abweichungen frühzeitig identifizieren, statt sie erst gegen Ende des Projekts zu erkennen. Sie lernen auf diese Weise sehr schnell.

„Fail Fast“ hat eine hohe Bedeutung in sogenannten VUCA-Zeiten, die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägt sind. Durch die Fokussierung auf die wichtigsten Funktionen und das frühe Testen beim Anwender können die Lösungen innerhalb weniger Monate validiert werden – was sonst Jahre in Anspruch nehmen kann.

Selber lernen macht schlau

Das Programm ist laut des Sensorspezialisten Balluff externen Start-ups überlegen, da es firmeninternes Know-how mit konkreten Kundenerwartungen kombiniert.

Geschäftsführer Florian Hermle sieht das Projekt positiv: „Mit dem Programm IDEAbiz öffnen wir uns für innovative Themen, können schnell in zukunftsweisende Geschäftsfelder eintauchen und in diesem Zusammenhang auch neue Kundensegmente gewinnen.“ (mg)

Kontakt:

Balluff GmbH
Schurwaldstraße 9
73765 Neuhausen auf den Fildern
www.Balluff.com


Florian Hermle ist Geschäftsführer der Balluff GmbH in Neuhausen auf den Fildern. Bild: Balluff

„Wir sind bereit für die Smart Factory“

Herr Hermle, worin liegen die Vorteile und Stärken einer Fast-Fail-Strategie?

Wie der Name schon sagt: in der Geschwindigkeit. Das Team identifiziert durch die regelmäßigen Bewertungen alle Abweichungen recht früh und lernt dadurch sehr schnell. Fast Fail ist auch mit einer positiven Fehlerkultur verbunden. So können wir über das Kerngeschäft hinaus Innovationsarbeit leisten.

Welchen Mehrwert bieten interne Teams gegenüber externen Start-ups?

Unsere firmeninternen Kenntnisse wie auch die Balluff-Kultur würden bei externen Start-ups außen vor bleiben. Darauf legen wir als Familienunternehmen einen besonderen Wert. Außerdem bilden wir dadurch unsere Mitarbeiter weiter, schaffen Offenheit und fördern Team- und Unternehmergeist. So können die Balluff-Mitarbeiter gemeinsam innovative Lösungen finden und unsere Ressourcen zielgenau auf zukunftsorientierte Themen richten.

Welche strategische Zielsetzung verfolgen Sie mit strategischen Inkubationsprogrammen?

Mit diesen Programmen öffnen wir uns für neue Themen und können darauf aufbauend in neue Geschäftsfelder eintauchen. Das macht die Suche und die Entwicklung von Innovationen zielgerichteter. Gleichzeitig probieren wir auch neue Arbeitsweisen aus, ganz im Sinne von Industrie und Organisation 4.0. Wir sind damit bereit für die Smart Factory.

Neben der Sensortechnik will sich Balluff zukünftig auch als Softwareentwickler positionieren. Warum diese Diversifikation?

Wir gestalten die digitale Transformation unserer Kunden. Dafür verschmelzen wir Betriebstechnologie mit Informationstechnologie und schaffen damit ganzheitliche Automatisierungslösungen. Mit diesem Portfolio helfen wir unseren Kunden dabei, die Potenziale des Industrial Internet of Things (IIoT) auszuschöpfen.

Wie kam es in Ihrem Haus zu diesem strategischen Wandel?

Was im Privatem längst Standard ist, kommt auch in der Industrie an. Denken Sie zum Beispiel an die smarte Steuerung Ihres Zuhause von unterwegs, die für mehr Komfort und einen geringeren Ressourcenverbrauch sorgt. Dieselben Erwartungen sehen wir auch in der Industrie: Lösungen, die kompatibel, einfach zu installieren und zu bedienen sind.

Welchen Stellenwert wird die Balluff-Hardware zukünftig besitzen ?

Sensoren bilden die Grundlage für das industrielle Internet der Dinge. Ohne die daraus gewonnenen Daten sind keine intelligenten Analysen möglich. Auch wenn wir einen stärkeren Fokus auf das Angebot digitaler Lösungen legen, so wird Hardware als Grundlage von IIoT-Lösungen weiterhin ein essenzieller Bestandteil unseres Geschäfts sein.

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