Vielerorts und über alle Branchen hinweg ist die Corona-Pandemie Thema Nummer eins. In der Automobilindustrie überlagert die Krise zudem Herausforderungen, mit denen die Branche sich schon länger konfrontiert sieht.
Johannes Roters
Partner ASE Automotive Senior Experts GmbH
Zwei Phänomene machen der Automobilindustrie und Zulieferern besonders zu schaffen und führen zu massiven Veränderungen: die Elektrowende und die Digitalisierung. Die Tranformation ist unausweichlich.
Antriebsrevolution und autonomes Fahren gelten dabei als die zwei vorherrschenden Themen der Automobilindustrie – und das schon seit Längerem. Im Moment überdeckt aber die Corona-Krise diese Herausforderungen und erschwert den Veränderungsprozess erheblich. Eingebrochene Umsatzzahlen und zeitweise stillstehende Bänder schoben sich vor die ursprünglichen Herausforderungen der Industrie.
Veränderungen in der Automobilindustrie trotz Corona anstoßen
Die traditionellen Autobauer stehen vor der Aufgabe, wie sie in dieser Zeit mit dem nicht mehr aufzuhaltenden Wandel umgehen. Wie können sie sich den Herausforderungen stellen? Welche Veränderungsprozesse müssen die Verantwortlichen anstoßen? Was braucht es, um den Wandel voranzutreiben?
Um die Transformation zu starten, verlangt es in erster Linie nach einem lebhaften Meinungs- und Informationsaustausch. Dafür braucht es qualifizierte, erfahrene Führungskräfte und weniger Manager. Denn diese arbeiten im Wesentlichen an der Gegenwart – Führungskräfte gestalten jedoch die Zukunft. Sie bleiben der Dreh- und Angelpunkt der Organisation, auf ihren Schultern ruht die zukünftige Veränderung.
Wandel der Automobilindustrie braucht Know-how und Zeit
Damit beide Herausforderungen sich nicht zu apokalyptischen Reitern für die Branche entwickeln, müssen jetzt Veränderungen eintreten. Es gilt, die Organisation aus ihrem Dornröschenschlaf wachzurütteln – zu lange schon wird der notwendige Veränderungsprozess aufgeschoben. Die Automobilindustrie muss weg vom sprichwörtlichen ‚das haben wir immer schon so gemacht‘ hin zu einer Bereitschaft und Leidenschaft für die anstehenden Veränderungen.
Die klingt erst einmal simpel, ist jedoch ein aufwendiger Prozess auch in Anbetracht der Größe der betroffenen Industrieunternehmen. Häufig unterschätzen die Verantwortlichen die Anstrengungen, die solch ein fundamentaler Wandel mit sich bringen kann. Denn es reicht nicht, die Veränderung nur von oben zu bestimmen und ein Gebot zur Transformation zu verfassen.
Per Diktat lassen sich keine revolutionären Transformationen angehen. Im Gegenteil: Ein tiefgreifender Veränderungsprozess muss die vollständige Organisation umfassen und erfordert daher eine intensive interne Kommunikation in alle Ebenen hinein. Erst wenn das gesamte Unternehmen den Inhalt der Veränderungen vollkommen verinnerlicht hat, sie akzeptiert und nach ihnen handelt, erst dann ist die Strategie vollständig implementiert. Im besten Fall nimmt die Organisation sogar den Aufbruch als neue Energiequelle wahr. Der Weg dahin getaltet sich jedoch oft steinig – aber nötig. Ganz aus eigener Kraft lässt sich dieser Wandel manchmal nicht schaffen. Interims-Führungskräfte mit umfassendem Know-how können hier den sprichwörtlichen Stein ins Rollen bringen. Doch wie funktioniert das genau und wie können Interim-Führungskräfte den Organisationen dabei professionell unter die Arme greifen?
Interim-Management als Teil der Lösung
Um den erfolgreichen Wandel auch wirklich zu schaffen, kann es hilfreich sein, krisenerfahrene Interim-Führungskräfte an Bord zu holen, die von Anfang an den Veränderungsprozess sowie die Begeisterung für den Wandel effektiv unterstützen. Sie wissen aus Erfahrung, wann und wie Veränderungsprozesse besonders häufig ins Stocken geraten und können solche Prozesse professionell begleiten. Zudem können sie, wenn erforderlich, eingreifen und das Vorgehen anpassen.
Aufgrund ihres Erfahrungsschatzes und der internationalen Expertise bringen sie bei der Diskussion der neuen Vision, deren Herausforderungen sowie Umsetzung die gesamte Organisation voran. So können Interim-Führungskräfte bei allen Beteiligten das Bewusstsein für notwendige Veränderungsschritte schärfen. Eine entscheidende Etappe im Prozess: Nur wer versteht, was warum nötig ist, kann mitziehen und andere überzeugen.
Daher kommen diese Experten als Kommunikations- und Feedback-Champion zum Einsatz. Durch ihre neutrale Position stärken sie die Akzeptanz der neuen Strategie und informieren die oberen Führungskräfte über den Fortschritt der Veränderungen. Aus diesem Grund schaffen sie mit ihrem Einsatz vielerorts erst die richtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation. Damit kann der Wandel langsam aber sicher immer mehr Gestalt annehmen. Ein Gewinn für viele Unternehmen, die den Veränderungsprozess endlich erfolgreich angehen wollen.
Wandel muss ganz oben stehen
Klar ist: Die Neupositionierung der Industrie muss jetzt ganz oben auf die Agenda. Je schneller dies geschieht, desto eher besteht die Chance, den Anschluss doch noch zu schaffen.
Zwar überlagert die Corona-Krise aktuell die eigentlichen Schwachstellen der Automobilindustrie. Doch nach der Pandemie treten die aktuten Herausforderungen schneller als erhofft wieder hervor – und das nicht weniger dringlich. Genau darauf muss sich die ganze Automobilindustrie jetzt konzentrieren und entsprechende Vorbereitungen treffen. Ein ganzer Sektor muss sich voll auf die Transformation fokussieren, denn einen Weg zurück gibt es nicht. Es gilt, mit veränderungen die Zukunft zu gestalten.
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