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Die heiße Phase ist vorbei

Werkzeuge: Geschäftsklima schlechter
Die heiße Phase ist vorbei

Die Konjunktur in der deutschen Werkzeugindustrie kühlt sich ab. Für das kommende Jahr sind die im FWI organisierten Betriebe weniger zuversichtlich, schon die erste Hälfte dieses Jahres verlangsamte sich die Nachfrage.

Konnten die deutschen Werkzeughersteller in den Vorjahren Erfolge präsentieren und ihre Umsätze zum Teil zweistellig steigern, so ist die Lage im 1. Halbjahr 2008 eher bescheiden. Laut der aktuellen Umfrage des Fachverbands Werkzeugindustrie (FWI) erhöhte sich der Umsatz nur um 2,6 % und belief sich auf 1,9 Mrd. Euro.

Der FWI, der nach eigener Aussage alle führenden Werkzeughersteller zu seinen Mitgliedern zählt, betont, dass die Exporte seit Jahren als Motor der Branche gelten, und zweistellige Zuwachsraten bei den Ausfuhren keine Besonderheiten mehr sind: 2006 stiegen die Ausfuhren um plus 12,1 %; 2007 um plus 10,2 %. Als Gründe für das Wachstum nennt FWI-Geschäftsführer Rainer Langelüddecke die große Nachfrage, und auch die hohe Qualität von Werkzeugen Made in Germany. „In den letzten Jahren“, so Langelüddecke, „hatte aber auch der Inlandsumsatz mit plus 8,5 Prozent in 2007 einen großen Beitrag geleistet.“ Im 1. Halbjahr
2008 schlich sich jedoch ein Abwärtstrend ein: Der Inlandsumsatz stieg nur um 4,2 %; der Auslandsumsatz um 1,2 %.
Im Jahr 2007 wuchsen die Importe um zehn Prozent. Asiatische Einfuhren machen dabei mittlerweile mehr als ein Drittel des Gesamtimports aus und erreichten einen Wert von 581 Mio. Euro. Die Volksrepublik China führt hier mit einem Anteil von fast einem Fünftel erneut die Liste der wichtigsten Einfuhrländer an. Handwerkzeuge nehmen dabei den größten Anteil (70 %) der chinesischen Importe ein. Die neusten Zahlen für das 1. Halbjahr 2008 zeigen einen starken Zuwachs der Gesamtimporte von 10,7 %.
Ein erkennbares Wachstum verzeichnet der Export. Dort wurden im Jahr 2007 Werkzeuge im Wert von 3,3 Mrd. Euro ausgeführt, was einer Steigerung von fast 10 % entspricht. Europa ist dabei der wichtigste Absatzmarkt: 60,1 % der Gesamtausfuhr fließen in die EU-Mitgliedstaaten. Außerhalb Europas sind die USA das wichtigste Ausfuhrland. Die Exporte dorthin sind im gleichen Zeitraum wieder um 8,3 % gestiegen und der Wert des gelieferten deutschen Werkzeugs stellt dabei einen Anteil von 7,7 % der Gesamtausfuhr. Der Exportzuwachs in asiatische Länder stieg um 2 % und hatte einen Anteil von 13 % am Gesamtexport. Im 1. Halbjahr 2008 nahmen die Ausfuhren um 8,1% zu.
Die Aussichten bis Anfang 2009 sind laut FWI verhalten. Die Binnen- und Auslandsnachfrage verlangsamte sich schon im 1. Halbjahr 2008 deutlich. Dementsprechend sehen auch die aktuellen Beurteilungen der wirtschaftlichen Lage sowie die Erwartungen bis Anfang 2009 aus: Als „günstig“ bezeichnen die Konjunktur nur noch 35 % der befragten Verbandsmitglieder (im Jahresdurchschnitt 2007 waren es 52 %); 39 Prozent der
Werkzeughersteller rechnen mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation bis zum Jahresanfang 2009.
Heute sind in der deutschen Werkzeugindustrie rund 28 000 Personen beschäftigt, davon 80 % in Betrieben mit weniger als 20 Mitarbeitern beschäftigt. In den letzten zehn Jahren reduzierten die mittelständischen Hersteller durch Rationalisierungen und vermehrte Automation jedoch ihren Personalbestand um rund 2000 Beschäftigte. Ob der positive Trend beim Beschäftigungszuwachs von 3,9 % im 1. Halbjahr 2008 weiterhin bis zum Jahresende bleibt, scheint eher unwahrscheinlich zu sein. tv
Nachfrage schwächt sich ab
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