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Wie der EDI-Markt auch künftige Geschäftsprozesse optimiert

Digitalisierung
EDI-Markt im Wandel

Der elektronische Datenaustausch (EDI) ist wichtiger Bestandteil erfolgreicher Geschäftsprozesse – nicht zuletzt, weil sein Nutzen unbestritten ist. Doch wer davon profitieren möchte, darf sich neuen Technologien wie Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und Programmierschnittstellen nicht verschließen.

» Werner Dittus, Business Development Compacer, Gärtringen

Der deutsche EDI-Markt ist ein etablierter und wettbewerbsintensiver Markt. Er umfasst eine breite Palette von Lösungen, die auf die Anforderungen der verschiedenen Branchen und Unternehmen zugeschnitten sind. Die Nachfrage nach effizienten und automatisierten Prozessen ist hoch, da immer mehr Unternehmen ihre Geschäftsprozesse optimieren wollen und den elektronischen Datenaustausch als bewährte Technologie und zuverlässiges Mittel zur Automatisierung von Abläufen einschätzen.

In jüngster Zeit hat sich die EDI-Landschaft jedoch verändert, da neue Technologien wie Cloud Computing, künstliche Intelligenz und APIs in den Vordergrund getreten sind. Um den wachsenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, haben viele Anbieter ihre EDI-Lösungen um diese Technologien erweitert. Darüber hinaus ist der deutsche EDI-Markt von einem starken regulatorischen Umfeld geprägt, insbesondere in der Gesundheits- und Lebensmittelbranche, aber auch im öffentlichen Dienst. Hier sind die zu erfüllenden Compliance-Anforderungen besonders herausfordernd.

Datenaustausch optimieren: Vorhandene Potenziale und innovative Ansätze

Da es keine offiziellen Statistiken über die Verbreitung von EDI in deutschen Unternehmen gibt, ist es schwierig, genaue Zahlen über deren Einsatz zu nennen. Es gibt jedoch Studien, die einen Einblick in die branchenspezifische Nutzung von EDI geben. Laut einer Studie der Bitkom aus dem Jahr 2021 nutzen in Deutschland rund 64 % der Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern EDI, bei größeren Unternehmen (ab 500 Mitarbeitern) sind es 76 %. Die Studie zeigt auch, dass EDI im Handel und in der Industrie besonders verbreitet ist. Nimmt man eine Klassifikation der Unternehmen hinzu, so werden die zu betrachtenden Handlungsfelder schnell deutlich. Die wichtigsten Begriffe in diesem Zusammenhang sind der klassische elektronische Datenaustausch, EDI der nächsten Generation sowie die Einordnung von Themen wie EDI Self Service, Web-EDI und EDI-Onboarding.

Klassisches EDI: Zuverlässig, aber unflexibel

Klassisches EDI ist eine etablierte Methode zum Austausch von strukturierten Geschäftsdokumenten zwischen Unternehmen. Dabei werden die Dokumente in definierten Formaten über Kommunikationsschnittstellen zwischen den Systemen ausgetauscht. Klassisches EDI erfordert spezielle Software für den Datenaustausch sowie eine dedizierte Verbindung zwischen den EDI-Systemen, was für viele kleinere Unternehmen eine Hürde darstellt. Dennoch ist klassisches EDI aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Sicherheit nach wie vor eine wichtige Methode für den B2B-Datenaustausch.

Das klassische EDI-Modell hat aber auch Nachteile. Zum einen ist es unflexibel und erfordert in der Regel eine lange Vorlaufzeit, um beispielsweise neue Geschäftspartner oder Dokumenttypen zu integrieren. Zum anderen sind die hohen Kosten und die komplexe Anbindung des klassischen EDI-Modells für kleinere Unternehmen und Start-ups oft problematisch.

EDI der nächsten Generation: Mit Cloud-Computing und Web-Services

Um diese Nachteile zu überwinden, wurden in den letzten Jahren neue Ansätze für den elektronischen Dokumentenaustausch entwickelt. Diese werden als EDI der nächsten Generation bezeichnet. Diese Ansätze basieren meist auf modernen Technologien wie Cloud Computing, APIs, Mobile Integration und Web Services.

Ein solches System fungiert als EDI-Self-Service Plattform. Zwei zentrale Komponenten der Plattform, WebEDI und EDI-Onboarding, ermöglichen eine einfache Implementierung von EDI. Neue Geschäftspartner können schnell in ein bestehendes EDI-Ökosystem integriert werden. Es handelt sich quasi um eine Do-It-Yourself-Lösung.

Self-Service-EDI-Lösungen werden in der Regel als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten und verfügen über eine intuitive Benutzeroberfläche, die es dem Unternehmen ermöglicht, den EDI-Prozess einfach und schnell einzurichten und zu verwalten. Unternehmen können sich einfach auf der Plattform registrieren und sofort mit dem Austausch von Geschäftsdokumenten beginnen.

Neue Module vereinfachen das Einbinden weiterer Partner

Dieser Ansatz bietet mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen EDI-Lösungen: Er ist kostengünstiger, da keine hohen Investitionen oder Expertenstunden anfallen. Dies gilt insbesondere für das Partner Onboarding. Traditionell ist der EDI-Onboarding-Prozess zeitaufwändig und komplex. Gute EDI-Self-Service-Lösungen haben daher immer auch planerische und organisatorische Elemente implementiert, wie beispielsweise Module zur Partnerbefragung und Datenerhebung, Kriterienkataloge zur Einstufung, Bewertung und Priorisierung. Dadurch ist Self-Service EDI äußerst flexibel und skalierbar.

Die Herausforderung für Unternehmen bei Self-Service EDI bleibt jedoch eine gewisse Komplexität, mit der man sich auseinandersetzen muss, um das geeignete Tool zu finden und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Unterstützung bei der digitalen Datenintegration und Prozessautomatisierung bietet die Compacer GmbH aus Gärtringen.

Self-Service EDI bringt auch das Thema Datensicherheit mit sich – nicht zuletzt durch die Cloud-Technologie. Die Zukunft des elektronischen Datenaustauschs heißt: EDI und EDI Self Service werden eins. Eine vollständige Ablösung von klassischem EDI durch Self-Service EDI wird es wohl nicht geben. Vielmehr deutet alles auf eine friedliche Koexistenz von klassischem EDI und modernen API-Prozessen hin. Wichtig ist dann, dass auch die Integrationsplattform beide Technologien unterstützt und den Partnern zentrale Schnittstellen für Monitoring, Konfiguration, Self-Services und Support zur Verfügung stellt.

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