Da Banken zunehmend mit Krediten knausern, geraten auch immer mehr Stahl- und Metallverarbeiter unter Druck. Die Liquidität ist für den Branchenverband WSM Krisenherausforderung Nummer eins.
Der Absatzeinbruch der Automobilhersteller trifft auch die zuliefernden Stahl- und Metallverarbeiter schwer. Deren Aufträgseingänge sind innerhalb kürzester Zeit um 30 % und mehr eingebrochen. „Um Liquiditätsengpässe überbrücken zu können, benötigen die Unternehmen aktuell kurzfristige Kredite“, ruft der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) in einem Diskussionspapier die Banken zu einer großzügigeren Kreditvergabe auf.
Den Finanzierungsbedarf taxiert WSM-Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Möhlenkamp auf rund 10 Mrd. Euro. Marktstarke Lieferanten würden auf frühere Bezahlung drängen und nachfragemächtige Kunden erst später zahlen wollen. Entstanden sei der zusätzliche Finanzierungsbedarf aber auch, weil das Warenlager wegen des Verfalls der Vormaterialpreise mit Verlusten abgewertet werden musste und Warenkreditversicherer ihre Ausfallgarantien zurückgezogen hätten. Auch strukturell gesunde Unternehmen mit intakter Bonität würden mit zunehmender Dauer der Konjunkturschwäche in akute Liquiditätsengpässe geraten, mahnt der Verband.
Bei verschlechtertem Rating würden die Zulieferer schwerer Zugang zu kurzfristigen Mitteln erhalten. Aus Sicht der betroffenen Unternehmen führe übervorsichtiges Agieren der Banken in eine akute und vor allem unnötige Kreditklemme. Wie es heißt, scheitern die betroffenen Unternehmen wegen des Hausbankprinzips der KfW am eher risikoscheuen Rating der Hausbanken und würden oft keinen Zugang zu den staatlich bereitgestellten Instrumenten erhalten, kritisert der Branchenverband. dk
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Jetzt downloaden und über neue Ansätze erfahren, die nicht nur helfen, Unfälle zu vermeiden, sondern auch die Frage beantworten „Wie kann die Technik heute im Bereich Arbeitsschutz die Wirtschaftlichkeit in meinem Unternehmen erhöhen?“
Teilen: