Auch in der Krise investiert das Gros der deutschen Maschinenbauer weiter in Forschung und Entwicklung – aber immer weniger am heimischen Standort. Zunehmend wandern Entwicklungskapazitäten nach Osteuropa und China ab, so eine Studie der Managementberatung Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit dem VDMA.
Ihre Innovationsaktivitäten wollen die in der Studie befragten knapp 190 Entscheider auch in der Krise fortführen. Laut den Stuttgarter Marktanalysten würden gerade erfolgreiche Unternehmen auf F+E setzen: Wer bislang deutlich schneller als der Wettbewerb gewachsen ist und eine relativ hohe Umsatzrendite erzielt hat, investiert der Studie zufolge sogar mehr in Innovationen. Dies erfolgt zum einen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten, zum anderen aber stellen sich die Unternehmen auf das erhöhte Preisbewusstsein der Kunden bei gleichbleibend hohen Leistungserwartungen ein.
Zugleich bestätigt die Studie den neuen Trend der deutschen Wirtschaft, Entwicklungsabteilungen in Osteuropa und China auszubauen. Zu 85 % sind diese Aktivitäten in Westeuropa angesiedelt, in drei Jahren sollen es nur noch 74 % sein. Die befragten Manager wollen damit Personalkosten einsparen, aber auch in der Nähe ihrer Kunden und der Produktionsstätten sein. Horvàth &Partner-Experte Dr. Ralf Sauter: „Der F+E-Bereich wird internationaler und folgt geographisch den Wachstumsmärkten und der Produktion.“
Andererseits entstehen auch hier zu Lande weiter hochwertige Arbeitsplätze. Während einfachere Entwicklungsarbeiten künftig verstärkt in Wachstumsmärkten erledigt werden, ergeben sich daraus neue, anspruchsvolle F+E-Aufgaben in Europa. Sauter zählt dazu die Definition von Baukästen, aus denen Produkte für den Weltmarkt erstellt werden könnten, ebenso die Steuerung des weltweiten Entwicklungsnetzwerks und die globale Standardisierung der Prozesse, Normen und IT-Systeme. dk
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