Nach einem Wachstum der Inlandsumsätze der Gebäudeautomationsbranche um rund 6 % auf 1,45 Mrd. Euro in 2010 deutet der Auftragsbestand der Branche auf eine weiterhin steigende Nachfrage hin. „Die Gebäudeautomatisierer in Deutschland haben vom Krisenjahr 2009 kaum etwas gespürt“ erklärte Michael Schmidt, Vorsitzender des Fachverbandes Automation und Management für Haus und Gebäude am Donnerstag in Frankfurt. „Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung zur Stimulation der energetischen Sanierung führten zu Aufträgen insbesondere aus dem öffentlichen und kommunalen Bereich.“ Insoweit wurde in 2010 eher mit einer Normalisierung gerechnet. Tatsächlich aber stiegen Auftragseingänge und Umsätze kräftiger an als erwartet. Investitionen in Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie damit verbundene Gebäudeleittechnik amortisieren sich nachweislich erheblich schneller, als Investitionen in andere energetische Maßnahmen. Dies war auch das Ergebnis einer von McKinsey im Auftrag des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) erarbeiteten Studie und deren Update in 2009. Untersuchungen im Rahmen von internationalen Normierungsaktivitäten zeigen das gleiche Bild. Viele Fallbeispiele bestätigen die Effizienz von Maßnahmen im Bereich der Gebäudeautomation. Investoren finanzieren diese Maßnahmen, auch wenn diese nicht gefördert werden. Die höheren gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf energetische Eigenschaften von Gebäuden und eine Optimierung der Lebenszykluskosten bilden weitere Anreize für Investitionen in Gebäudeautomationssysteme.
Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung des Auftragsüberhanges aus 2010 rechnet die Branche auch in 2011 mit einem Umsatzwachstum von rund 5 %. Langfristiges Ziel ist es, durch Energie-Monitoring und Energie-Controlling die energetische Performance vermehrt auch im Gebäudebestand weiter zu erhöhen. Noch sei längst nicht allen Investoren bewusst, wie hoch die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die Gebäudeautomation – gerade im Bestand – sei, so Michael Schmidt.
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