Deutschlands Unternehmer können zufrieden sein. In den Firmen sprudeln Umsätze und Gewinne, der Export floriert, und auch die Innovationsmaschinerie läuft auf vollen Touren. Dass bei der Vergabe der letztjährigen Nobelpreise mit den Professoren Gerhard Ertl (Chemie) und Peter Grünberg (Physik) gleich zwei deutsche Wissenschaftler dabei waren, unterstreicht auch die Leistungsfähigkeit des hiesigen Forschungspersonals.
Der Blick von außen dürfte jetzt selbst die letzten Zweifler besänftigen – nämlich all jene, bei denen sich in den letzten Jahren der Eindruck verfestigt hat, dass im Zuge der Globalisierung auch Forschungsarbeitsplätze abwandern. Das Engagement zahlreicher Auslandskonzerne in Deutschland zeichnet jetzt ein deutliches Bild: Im Jahr 2005 haben sie hierzulande mit 12,6 Mrd. Euro mehr als doppelt so viel in Forschung und Entwicklung (F+E) investiert wie zehn Jahre zuvor, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) errechnet. Nach den USA sei Deutschland der attraktivste Forschungsstandort multinationaler Unternehmen. Laut DIW kommt jeder vierte Euro, der in Deutschland für F+E ausgegeben wird, von einem ausländischen Konzern. Ganz im Einklang dazu hätten deutsche Unternehmen ihre Forschung nur noch im Inland erweitert.
Als Forschungsstandort ist Deutschland also wieder deutlich attraktiver geworden. Gewiss finden die Unternehmen für ihre F+E-Vorhaben hier gute Rahmenbedingungen vor und deutsche Ingenieure und Naturwissenschaftler haben weltweit einen guten Ruf. Problematisch könnte aber werden, dass zunehmend das geeignete Fachpersonal fehlt. Überdies zieht es immer mehr deutsche Talente zum Studieren und Arbeiten ins Ausland. Aber gerade der Wettbewerb um die besten Köpfe wird entscheiden, ob Deutschland einer der weltweit wichtigsten Forschungsstandorte global operierender Unternehmen bleiben wird. Die Teilnahme am weltweiten Wissenswettbewerb – und das gilt besonders für F+E – ist nicht für alle Zeiten ein Heimspiel.
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