Die Stahlbranche stöhnt unter steigenden Preisen: Sowohl Hersteller als auch Verarbeiter suchen nach Wegen, die Mehrbelastungen zu bewältigen.
„Die Lage auf den Rohstoffmärkten ist dramatisch“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des VDEh. Auf breiter Front sehen sich die Stahlhersteller Kostensteigerungen gegenüber, klagte er vor 300 Fachleuten auf der Konferenz „Steels in Cars and Trucks“ (SCT) in Wiesbaden, die vom Stahlinstitut VDEh organisiert wurde. So habe sich beispielsweise der Preis für Feinerz im Vergleich zum Vorjahr um 65 % erhöht. Kokskohle, Stahlschrott und Legierungsmetalle seien ebenfalls drastisch teurer. Kerkhoff: „Der effiziente und nachhaltige Einsatz von Rohstoffen in Deutschland ist Spitze. Dies kann aber die weltweiten Kostensteigerungen in keinem Fall auffangen“.
„Die gestiegenen Preise stellen die deutsche Automobilindustrie und ihre Zulieferer vor große Herausforderungen“, sagte auch Dr. Thomas Schlick, Geschäftsführer des VDA. Die Abwälzung der Preise auf die Endkunden sei keine Option, sagte er und sprach sich für eine nachvollziehbare Lastenverteilung in der Wertschöpfungskette aus.
Dr.-Ing. Carl-Dieter Wuppermann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im VDEh betonte die Bedeutung des Werkstoffs für die ganze Wirtschaft: „Weiterentwickelte und neue Stähle erhöhen die Effizienz etwa bei der Energieerzeugung in Kraftwerken oder bei der Stromverteilung. Sie machen Fahrzeuge leichter, gleichzeitig sicherer, senken den Treibstoffverbrauch und schonen damit die Umwelt.“ Stahl trage erheblich zur CO2-Verminderung bei. Hinzu komme, dass er nahezu unbegrenzt recycelbar sei. tv
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