Netzwerk | Trotz jahrelanger Diskussionen zum Schlagwort Industrie 4.0 steht die Anwendung der Technologie noch am Anfang. Die Verantwortlichen großer, mittlerer und kleiner Maschinenbaufirmen in Norddeutschland wollen das Thema vorantreiben – mit allen Beteiligten im Maschinenbau Nordeuropas.
Hans-Ulrich Tschätsch Journalist in Essen
Produzierende Unternehmen müssen zukünftig ihre Herstellungsmethoden schnell ändern können, Produktionszeiten reduzieren und die Flexibilität bis zur Losgröße eins erhöhen. Um bei diesem ehrgeizigen Plan das Heft in der Hand zu behalten, haben sich nordeuropäische Maschinenbauer, die sich teilweise schon aus dem OWL-Netzwerk kennen, zu einer neuen, erweiterten Plattform zusammengeschlossen. Bei Miele in Gütersloh fand nun die Auftaktveranstaltung statt.
Die Zukunftsallianz Maschinenbau e. V. will laut Dr.-Ing. Volker Franke, Vorstandssprecher des Netzwerks und Geschäftsführer der Harting Applied Technologies GmbH aus Espelkamp, insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen des Maschinenbaus ins Boot holen, und diese bei der gemeinsamen Arbeit unterstützen. Man müsse sich zunehmend gegen globale Spieler behaupten, die man früher noch gar nicht auf dem Schirm hatte, sagte Dr. Eduard Sailer, Gastgeber und Geschäftsführer Technik der Miele & Cie. KG. Der begonnene Innovationsdialog zwischen Maschinenbau, Systemlieferanten, Produktionstechnikforschung und Engineering soll die Teilnehmer mittel- und langfristig zu Partnern machen. So war es auch ein Treffen der Maschinenbau-Branchengrößen, die den Dialog begonnen haben und im Laufe der Zeit zu einem nordeuropäischen Netzwerk verknüpfen wollen.
Laut Geschäftsführer Gerald Pörschmann, der zuvor das Netzwerk OWL Maschinenbau e. V. leitete, strebt die Zukunftsallianz nun konkrete Ziele an, um heimische Maschinenbauer im globalen Innovationswettbewerb zu unterstützen. Aus seiner Sicht kommt in den nächsten zwei bis fünf Jahren ein Strukturwandel auch auf die kleinen und mittleren Unternehmen des Maschinenbaus und der industriellen Automatisierungstechnik zu. Darauf müssten diese vorbereitet werden.
Zweck des Vereins sei es, diese Unternehmen „aus dem Nord-Cluster in den Strategien, Konzepten und Maßnahmen zur Stärkung der Innovationskraft und zur Zukunftssicherung der Unternehmen im globalen Wettbewerb zu unterstützen“. Dazu startet die Zukunftsallianz noch im Oktober mit Dialog-Workshops in den Bereichen Markt, Technologie, Organisation und Prozess. Vorbild ist die Maschinenbauszene Süddeutschlands, die stark vernetzt und global bekannt ist. Das Potenzial der nördlichen Betriebe wurde bisher nicht erkannt. Gerald Pörschmann: „Die Zukunftsallianz Maschinenbau soll den norddeutschen Mittelstand gegen die globale Konkurrenz stärken.“ •
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