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Beim Automobilzulieferer Zollner sichern Handvenenscanner den Zutritt

Zutrittskontrolle
Beim Automobilzulieferer Zollner sichern Handvenenscanner den Zutritt

Die Sicherheitsanforderungen beim Automobilzulieferer Zollner sind extrem. Das Systemhaus PCS hat deswegen für die neue Zutrittskontrolle alle technischen Möglichkeiten ausgereizt.

In den Produkten und Fertigungsprozessen der Zollner Gruppe steckt viel Know-how, das nicht nach außen gelangen soll. Deswegen haben sich die Spezialisten aus dem bayerischen Zandt intensiv mit der Unternehmenssicherheit beschäftigt und beschlossen, das Zutrittskontrollsystem neu auszuschreiben. Den Zuschlag für das umfangreiche Projekt erhielt das Münchner Systemhaus PCS. Installiert wurden die Zutrittskontroll-Software Dexicon Enterprise und Terminals der Intus-Serie für die Zeiterfassung und Zutrittskontrolle. Der Realisierung gingen intensive Vorbereitungen voraus, in denen ein gemeinsames Konzept erarbeitet wurde. Für die spezifischen Anforderungen von Zollner entwickelte PCS zugeschnittene Lösungen, die sich aus Standardkomponenten zusammensetzen. Über den Zeitraum von mehreren Jahren wurde die Zutrittskontrolle an allen Standorten vereinheitlicht. Die bislang noch autonom geführten Systeme wurden schrittweise an die neue Lösung angebunden und werden heute vom Server am Hauptsitz in Zandt gesteuert.

Die Verantwortlichen bei Zollner befassten sich bei der Analyse der bisherigen Zutrittskontrolle auch mit den Abläufen im täglichen Arbeitsprozess. Ein kritischer Punkt war dabei die ESD-geschützte Fertigung von elektronischen Baugruppen. Wenn Personen diesen Fertigungsbereich betreten, dürfen sie nicht elektrostatisch aufgeladen sein, denn sonst könnten Bauteile schon in der Fertigung durch eine Aufladung geschädigt werden. Der ESD-Schutz wird durch entsprechende Kleidung, Schuhe und Ableitungsarmbänder sichergestellt. Bei der neuen Lösung wurde die ESD-Überprüfung vor die Zutrittskontrolle geschaltet. Das heißt, dass die Zutrittskontrolle erst dann bedient werden kann, wenn die ESD-Prüfung im Vorfeld erfolgreich war. In der Folge aktiviert die Zutrittskontrolle den Zutrittsleser und der Zugang zur Vereinzelungsschleuse kann genutzt werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass nur ESD-geschützte Personen diesen Fertigungsbereich betreten können.

Zu den besonders sensiblen Bereichen bei Zollner gehört die Prototypen-Abteilung, in der unter anderem Produkte für die großen Autobauer entwickelt werden. Diese Innovationen müssen absolut sicher vor Spionage und Diebstahl geschützt werden. Hier ist eine RFID-Zutrittskontrolle allein nicht ausreichend, denn Mitarbeiterausweise können weitergegeben oder gestohlen werden. Für diesen erhöhten Sicherheitsbedarf installierten die Profis von PCS eine hochsichere Handvenenerkennung. Dabei handelt es sich um eine biometrische Zutrittskontrolle, welche die Identität eines Mitarbeiters zweifelsfrei feststellt und die zudem fälschungssicher ist. Die Handvenenerkennung kann nicht manipuliert werden, denn das im Inneren der Hand liegende Venenmuster ist bei jedem Menschen einmalig. Mit Hilfe von Infrarot-Strahlen wird das biometrische Merkmal zur Identifizierung genutzt. Das Handvenenmuster wird dabei in ein Template umgewandelt und lässt sich so auf einem Mitarbeiterausweis speichern.

Die Zutrittskontrolle zum Rechenzentrum erfolgt bei Zollner zweistufig. Zunächst wird nur der berechtigte Personenkreis am Handvenenscanner eingelernt und erhält eine Mitarbeiterkarte mit seinen biometrischen Merkmalen, sprich den Handvenen-Templates. Später im praktischen Ablauf hält der Mitarbeiter den Ausweis vor den RFID-Teil des Systems und verifiziert sich anschließend mit seinen Handvenen. Die Authentifizierung ist trotz dieser beiden Stufen einfach und schnell. Die Handvenenerkennung ist außerdem mit der Einbruchmeldeanlage verknüpft. Hier kommt also wirklich nur der rein, der auch rein darf.

Eine ausgereifte Zutrittskontrolle beugt nicht nur dem Eindringen von Unbefugten vor. Mit der Technik lässt sich auch feststellen, welche Mitarbeiter auf dem Gelände sind. Im Lager werden inzwischen Ein- und Austrittsleser genutzt. So lässt sich dokumentieren, welche Mitarbeiter wann und wie lange anwesend waren und ob alle nach Feierabend das Werk verlassen haben. Verschiedene Zutrittsprofile für unterschiedliche Mitarbeitergruppen legen zudem schon im Vorfeld die Zutrittsrechte fest. So hat zum Beispiel das Sicherheitsteam sehr ausgedehnte und die Geschäftsleitung uneingeschränkte Zutrittsrechte. Besucher hingegen dürfen nur in wenige, sauber abgesteckte Bereiche. Diese Gruppen werden in der SAP-Stammdatenpflege definiert und in der Zutrittskontroll-Software mit Zutrittsprofilen umgesetzt.

Das neue Handvenen-Erkennungssystem, das bei Zollner im Einsatz ist, funktioniert zusammen mit einer neuen Generation von RFID-Ausweisen im Scheckkartenformat, die über maximal 32 Applikationen verfügen. Die neuen Ausweise lassen sich nicht nur lesen, sondern können auch beschrieben werden. Zum Beispiel mit Geldbeträgen für die Kantinennutzung. Es lassen sich aber auch Zutrittsrechte darauf ablegen. Diese Funktion nutzt Zollner aktuell für die Offline-Zutrittskontrolle und sichert damit Bürotüren ohne zusätzliche Verkabelung.

Neben der Zutrittskontrolle hat sich PCS auch um auch die Zeiterfassung gekümmert. Zum Einsatz kommt dabei das Terminal Intus 5600 mit Farbdisplay und Touchscreen, das sich an die Welt des Anwenders am besten anpassen lässt. Das frei gestaltbare Passepartout wurde mit einem Zollner-Logo versehen und für die internationalen Standorte werden landesspezifische Texte eingeblendet. Da weltweit alle Mitarbeiter auf einem Terminal buchen sollen, entschied man sich für eine Oberfläche, die selbsterklärend ist. Nach dem Prinzip „Bilder sagen mehr als Worte“ setzt man bei Zollner auf international verständliche Piktogramme, die als Funktionstasten dienen.

Die Zutrittskontrolle und Zeiterfassung wird bei Zollner nicht nur von 10.000 Mitarbeitern an 18 Standorten weltweit genutzt, sondern ist im Unternehmen zudem ein zentrales Managementsystem. Das Projekt-Team von PCS hat die Lösungen so flexibel konzipiert, dass ein umfassender Unternehmensschutz für alle Standorte gegeben ist. Auch für zukünftige Erweiterungen ist die Zutrittskontrolle offen. Weitere Module wie das Besuchermanagement oder die Zufahrtskontrolle werden bei Zollner derzeit geprüft. (ub)

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