Startseite » Management » IT »

Daten fast in Echtzeit ausgewertet

Schnelle Datenanalyse mit In-Memory-Technik
Daten fast in Echtzeit ausgewertet

Big Data | Der Nürnberger Elektronikhersteller Semikron setzt zur Archivierung seiner Messdaten eine In-Memory-Datenbank ein. Diese arbeitet im Vergleich zu herkömmlichen Datenbanksystemen 1000-fach schneller. Dadurch können Reports nun beinahe in Echtzeit erstellt werden.

Mathias GolombekChief Technology Officer (CTO) bei Exasol, Nürnberg

Um die steigenden Datenmengen bewältigen zu können und – viel wichtiger – diese gezielt auszuwerten, setzt der Nürnberger Hersteller für Leistungselektronik, Semikron Elektronik, eine In-Memory-Datenbanklösung des IT-Unternehmens Exasol im Betrieb ein.
„Durch die neu geschaffene Dimension der Datenanalyse ist es uns gelungen, ein ganzheitliches Mess- und Prozessdatenarchiv über alle unsere Standorte hinweg zu etablieren. Produktions- und Qualitätskennzahlen der verkauften Leistungshalbleiterkomponenten lassen sich innerhalb der vorgeschriebenen Aufbewahrungsfristen zurückverfolgen“, erklärt Gerhard Zapf, Senior Manager IT Application bei Semikron.
Wichtig für den Hersteller war auch, dass die archivierten Daten online verfügbar sind. So kann er diese anhand ihrer Auftrags- und Artikelnummer nach einzelnen Merkmalen durchsuchen. Die Software-lösung kann auch Materialbewegungs- und Lieferinformationen bereitstellen, mit denen die Produktionskette lückenlos rückverfolgt werden kann.
Boxplot wird in einer Minute erstellt
Der wesentliche Vorteil der Datenanalyse-Plattform ist laut Anwenderinformationen die Zeitersparnis: Mit der In-Memory-Lösung konnte das Unternehmen die Erstellung eines Boxplot zur Ermittlung der Wertverteilung aller Aufträge des jeweils vergangenen Monats von einer Woche auf eine Minute pro Monat reduzieren. Auch Produktionskennzahlen der verkauften Produkte lassen sich jederzeit auf Knopfdruck erstellen. „Zudem können die einzelnen Fachbereiche präventive Analysen auf Basis gewonnener Messdaten jederzeit Ad-hoc und ohne Informationsverlust durchführen“, so Zapf. Seitdem können die Prozess- und Qualitätsingenieure in der Fertigung bei Semikron unabhängig von anderen Abteilungen arbeiten und ihre Standard- oder Ad-hoc-Reports auf Knopfdruck erstellen.
Mit einer herkömmlichen Datenbanktechnik wären diese Datenmengen, auch aufgrund ihrer Komplexität, nicht effizient nutzbar, teilt das Softwareentwicklungsunternehmen mit. Eine In-Memory-Datenbank nutzt im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbankmanagementsystemen den Arbeitsspeicher eines Computers anstelle eines Festplattenlaufwerks als Datenspeicher. Dadurch kann das System um einen rund 1000-fach höheren Faktor auf Daten zugreifen, die im Hauptspeicher liegen. So kann die In-Memory-Datenbank zahlreiche heterogene Informationen verarbeiten und deren Auswertungen beinahe in Echtzeit bereitstellen.
Die Lösung des Nürnberger IT-Dienstleisters Exasol ist leicht zu implementieren und laut eigenen Angaben hoch skalierbar. Das bedeutet, dass die Datenbank mit den Anforderungen des Unternehmens, wie zum Beispiel steigende Datenmengen, stetig mitwachsen kann. „Für uns kam die große Flexibilität der Exasol-Datenbank bereits zum Tragen, als nach der Einführungs-Projektphase weitere Prozessanlagen und Standorte angeschlossen wurden, um das Prozesswissen in der Datenbank zu erhöhen“, erläutert Zapf. „Aktuell verwenden wir die vorhandenen Daten dafür, gezielt den Yield (also den Gewinn) unserer Produktionsprozesse zu optimieren. Längerfristig ist die Anschließung weiterer Anlagen geplant.“
Einfach integrierbar und kostensparend
Als weiteren Pluspunkt sieht der Elektronikhersteller den geringen Wartungsaufwand, da sich die Datenbank über intelligente Algorithmen selbst optimiert. So werden die eigenen IT-Ressourcen entlastet und Zeit sowie Budget gespart. Die Datenanalyse-Lösung kann zudem einfach in die vorhandene Infrastruktur integriert werden. Ein Austausch vorhandener Systeme ist daher nicht notwendig.
Hinsichtlich der Kosten eines Analysesystems sind grundsätzlich die Menge der anfallenden Daten sowie die genutzte Datenbanktechnik ausschlaggebend. Setzt ein Unternehmen auf eine analytische In-Memory-Datenbank, wie dies beim Anwender Semikron der Fall ist, so reduzieren sich die Lizenzkosten auf den tatsächlich genutzten Arbeitsspeicher und nicht auf die gesamten Datenmengen. Hinzu kommen intelligente Kompressionsalgorithmen und automatisierte Prozesse, die die Investitionskosten einer In-Memory-Datenbank im Vergleich zu konventionellen Datenbanken mehr als halbieren können. Auch Betriebe mit beschränkten Budgets sind damit in der Lage, mithilfe flexibel skalierbarer Software-as-a-Service- oder Cloud-Lösungen Datenanalyse-Projekte erfolgreich umzusetzen, ist der Anbieter überzeugt.

Der Anwender
Das Familienunternehmen Semikron Elektronik wurde 1951 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Nürnberg. 2900 Mitarbeiter fertigen und entwickeln an neun Produktionsstandorten mit 25 operativen Gesellschaften weltweit. Das Produktspektrum reicht von standardisierten Leistungshalbleiterkomponenten über individuell gefertigte Systeme und Lösungen für Industrie-motoren und -antriebe, Wind- und Solaranlagen, Hybrid- und Elektrofahrzeuge bis in die Stromversorgung.

Der Anbieter
Der Datenbanksoftwarehersteller Exasol aus Nürnberg stellt analytische Datenbanksysteme her. Das Kernprodukt ist eine auf In-Memory-Technologie basierende Software für professionelle, parallele und schnelle Datenanalysen, die laut Herstellerangaben in sämtlichen Branchen von Industrie 4.0 über Retail bis hin zu Energie und Versorgung zum Einsatz kommt.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de