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Datenanalyse kommt in Schwung

Lösungen für Big Data erreichen auch den Mittelstand
Datenanalyse kommt in Schwung

Der Markt für Business Intelligence wird vom Thema Big Data angetrieben. Unternehmen stehen jetzt Technologien zur Verfügung, mit denen sich Daten in großen Mengen und in unterschiedlicher Form sehr schnell auswerten lassen.

Die Nachfrage nach Datenanalyse ist in Deutschland ungebrochen. Laut dem Marktforschungshaus Barc überschritten im vergangenen Jahr die Lizenz- und Wartungsumsätze mit Business Intelligence (BI) mit rund 1,2 Mrd. Euro klar die Milliardengrenze. Demnach wuchs der Markt im Vergleich zu 2011 um 13 %. Eine Marktstichprobe von Lünendonk kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Laut dieser Untersuchung lag die Steigerung bei 11,3 %.

Die Entwicklung wird wohl anhalten. Die Anbieter von BI-Software prognostizieren für 2012 ein Wachstum von 11,5 %. Auch die Analysten von Barc erwarten für dieses Jahr positive Zahlen. Erste Rekordzahlen einiger Anbieter scheinen laut Studie diesen Eindruck zu bestätigen.
Die Anwender profitieren von zunehmend leistungsfähigeren Lösungen. Die Anbieter rüsten ihre Systeme stetig auf.
So hat zum Beispiel Infor (Halle 3, Stand A13) eine neue Version seiner BI-Software vorgestellt. BI 10x bietet erweiterte Funktionen für Analysen und Planung sowie Werkzeuge für eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. So lassen sich nicht nur historische Ergebnisse analysieren, sondern auch künftige Performance-Ziele definieren. Über ein Self-Service-Konzept können Nutzer in Eigenregie Dashboards erstellen, die dann auf mobilen Geräten oder in einem Webbrowser zur Verfügung stehen.
Zur Lösung gehört unter anderem die Middleware Infor ION, die eine Verbindung zu dem Repository ION Business Vault herstellt. Darüber lassen sich Informationen und kontextbezogene Daten in Echtzeit bereit stellen und zuverlässige Berichte liefern, die nicht durch ein Upgrade der operativen Geschäftsanwendungen beeinflusst werden.
Das BI-Geschäft wird angetrieben von Big-Data-Technologien. Dank solcher Systeme können große Datenmengen in deutlich kürzerer Zeit als bisher ausgewertet werden. Das Thema hat vor allem durch die Datenbank-Appliance Hana von SAP (Halle 3, Stand B55) einen Schub bekommen.
Die In-Memory-Technik, mit der das System arbeitet, beschleunigt die Datenanalyse um ein Vielfaches. Informationen müssen für die Analyse nicht mehr vor-aggregiert werden, wie dies beim Einsatz von traditionellen Datenbanken der Fall ist.
Hana ist zum Beispiel in einer Niederlassung der Krankenversicherung AOK installiert. Dank der Lösung können Analysen, die vorher 150 Stunden gedauert haben, innerhalb von 20 Minuten durchgeführt werden. Laut SAPs Technikchef Vishal Sikka gibt es Anwender, welche die Abfrage von Ergebnissen sogar um den Faktor 10 000 beschleunigen konnten.
„In-Memory-Technologie ist die Zukunft“, sagt Sikka. Das soll auch für mittelständische Unternehmen gelten. Zwar ist Hana grundsätzlich noch eine eher kostenintensive Technologie. Um ihren Einsatz aber auch für kleine und mittlere Firmen rentabel zu machen, kooperiert SAP mit Fujitsu. Gemeinsam haben die beiden Anbieter die Lösung Analytics powered by SAP Hana für SAP Business One entwickelt. Das Angebot wird betriebsbereit ausgeliefert und ist auf einem Fujitsu-Server vom Typ Primergy Tx300 vorinstalliert.
Neben Fujitsu gibt es noch viele weitere IT-Anbieter, die Lösungen für die In-Memory-Datenbank der Walldorfer entwerfen. Dazu zählt etwa Omikron (Halle 3, Stand D75), ein Anbieter von Datenqualitätssystemen. Dessen Technologie lässt sich an Hana anbinden. Als systemneutrale Plattform bietet der Data-Quality-Server die Möglichkeit, Datenqualitätsprozesse unternehmensweit und auch in heterogenen Systemlandschaften verteilt zur Verfügung zu stellen und zu steuern. Durch die Verknüpfung kann das System direkt mit Hana kommunizieren. Dies geschieht über Webservices.
Die Umstellung der Suche von der klassischen Datenbank auf Hana kann laut Anbieter in wenigen Minuten auf dem Server vorgenommen werden. Eine Anpassung der SAP-Integration ist nicht notwendig.
Big Data ist aber nicht nur eine Sache von IT-Größen wie SAP. Laut einem entsprechenden Vendor Benchmark des Beratungsunternehmens Experton Group sei der Markt sehr dynamisch, mit interessanten Anbietern jenseits des Leader-Quadranten. Auch unter den so genannten Product Challengern und Followern gibt es laut Experton Group Anbieter, deren technologischen Ansätze vielversprechend sind.
Dazu zählen die Marktbeobachter zum Beispiel Grau Data (Halle 5, Stand C63). Mit Xtreemstore hat der Software-Hersteller eine Lösung für das Management von Big Data vorgestellt. Xtreemstore wird laut Grau Data im Laufe des vierten Quartals 2013 verfügbar sein.
Experten sehen in Big Data ein Thema von großer Bedeutung. So wohne Big Data ein Erkenntniskreislauf inne, heißt es im Vendor Benchmark der Experton Group. „Neue Daten erlauben neuartige Fragestellungen für die neue Algorithmen erforderlich sind, die ihrerseits neue Daten generieren.“
Nach Meinung von Barc-Analyst Carsten Bange ist der neue entscheidende Aspekt, dass polystrukturierte Daten erfasst und analysiert werden. Das heißt Unternehmen können dank Big-Data-Technik strukturierte Informationen wie Kennzahlen, semi-strukturierte wie XML-Dateien und unstrukturierte wie Dokumente übergreifend auswerten.
So hat zum Beispiel IBM (Halle 5, Stand C21) dafür entsprechende Technologien entwickelt. „Eingescannte Dokumente wie Briefe, Rechnungen oder Bestellungen sind für die IT zunächst nur digitale Bilder und somit unstrukturiert“, sagt Herwig Diessner, Marketing & Communications Enterprise Content Management, IBM Deutschland. „Aber mit intelligenten Algorithmen, wie sie etwa beim IBM Datacap Taskmaster Capture eingesetzt werden, lassen sich diese Daten strukturieren und für die Analyse aufbereiten.“
Für die Analyse selbst steht das intelligente Computersystem Watson bereit. Watson ist in der Lage, natürliche Sprache zu verstehen, Daten extrem schnell zu verarbeiten und die Wahrscheinlichkeiten richtiger Ergebnisse abzuschätzen. IBM hat bereits für einige Branchen spezielle Lösungen auf Basis von Watson entwickelt.
Markus Strehlitz Journalist in Mannheim

Leitfaden für Unternehmen

Der Bitkom hat einen Leitfaden „Management von Big-Data-Projekten“ veröffentlicht. Er gibt konkrete Tipps und Hilfen bei der Planung und Umsetzung von Big-Data-Projekten in Unternehmen. Dazu wird ein Vorgehensmodell vorgestellt, das in acht Phasen alle Aktivitäten zusammenfasst. Kostenfreier Download: www.bitkom.org/de/publikationen/38337_76511.aspx

Big Data und BI im Fokus

Das Fachforenprogramm auf IT & Business, CRM-expo und DMS Expo bietet Vorträge und Diskussionen zu den Themen Business Intelligence und Big Data. Eine Auswahl:
  • 24.09.2013 VOI-Akademie, 11:30 – 12:00 Uhr Mit Enterprise Search und Tagging die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt – trotz Big Data Veranstalter: VOI
  • 24.09.2013 Fachforum 5.3, 13:00 – 14:00 Uhr Diskussionspanel: Big Data Analytics Veranstalter: Project Consult
  • 24.09.2013 Bitkom Forum 5.4, 14:05 – 14:25 Uhr Forum Mittelstand – Big Data: nur was für die Großen? Veranstalter: Bitkom
  • 25.09.2013 Fachforum 3.2, 10:30 – 11:00 Uhr Kundenvortrag: Qualitäts-Reporting mit SAP Business Objects Business Intelligence, Edge Edition und SAP Hana Veranstalter: SAP
  • Unsere Webinar-Empfehlung
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