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Die sieben Todsünden der digitalen Transformation

Diese Fehler sollten Hersteller vermeiden
Die sieben Todsünden der digitalen Transformation

Die sieben Todsünden der digitalen Transformation
Viele IT-Manager machen bei der Einführung digitaler Projekte entscheidende Fehler. Bild: Coloures-Pic/stock.adobe.com
Die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, ist leichter gesagt als getan. Gerade die mittelständisch geprägte Fertigungsindustrie sollte sich bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsprojekte noch stärker an Best Practices orientieren und auf Fallstricke achten. Diese sieben gängigsten Fehler gilt es zu vermeiden.

» Mascha Tamarinof, Global Vertical Lead B2B bei Valtech

Immer mehr Hersteller investieren in die digitale Transformation und arbeiten an neuen digitalen Services, um ihr Geschäftsmodell zu optimieren. Angetrieben werden sie dabei von gesteigerten Erwartungen ihrer B2B-Kunden und der Suche nach neuen Möglichkeiten der Effizienzsteigerung angesichts der wirtschaftlich angespannten Lage. Dieser Beitrag gibt Aufschluss über die sieben gängigsten Fehler, die Hersteller vermeiden müssen, damit die digitale Transformation gelingt.

1. Fehler: Sich zu sehr auf die Technik konzentrieren

Viele Hersteller tätigen große Investitionen, um der digitalen Entwicklung einen Schritt voraus zu sein. Laut der Studie Voices of Digital Leaders (VODL) in Manufacturing von Valtech gaben 47 % der Führungskräfte in der Fertigungsindustrie an, dass sie ihr Budget für digitale Investitionen bis 2023 um bis zu 20 % erhöhen werden. Beim Einsatz dieser Budgets tappt man jedoch leicht in die Falle – in dem falschen Glauben, dass große Plattformen und neue Technologien das Allheilmittel seien, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Doch egal, wie ausgeklügelt eine Software ist, es steht und fällt alles mit einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie.

2. Fehler: Überstürzt handeln

Bei der Digitalisierung stürzen sich manche Unternehmen, kopfüber in die Aktion, bevor sie klare Ziele festgelegt und mögliche Risiken abgeschätzt haben. Dies kann zu falsch ausgerichteten Geschäftszielen, ineffizienten Prozessen, Compliance-Problemen oder Lieferverzögerungen führen. Hersteller sollten sich bei ihren Digitalisierungsprojekten folgende Fragen stellen:

  • Auf welche kurz- und mittelfristigen Erfolge können wir hinarbeiten, die unsere langfristigeren Business-Ziele unterstützen?
  • Wie unterstützen einzelne Projekte bzw. Technologien das große Ganze?
  • Welche Hindernisse sind zu erwarten?
  • Wie genau können wir Risiken minimieren und Herausforderungen meistern, damit die betriebliche Effizienz wirklich steigt?

3. Fehler: Eigene Kunden nicht in den Transformationsprozess einbeziehen

Ein gravierender Fehler ist es, die eigenen Kunden nicht in die digitale Transformation einzubeziehen. Denn Unternehmen brauchen den Input und die Erfahrung ihrer Kunden, um deren Probleme effektiv zu lösen.

Es gibt einige Gründe, warum manche B2B-Unternehmen wie Fertigungsunternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Kunden effektiv einzubeziehen, wie z. B: falsche Scheu; falsche Prioritäten; Konfliktvermeidung.

4. Fehler: Der IT-Launch per „Urknall“

Statt einer einzelnen „Urknall-Implementierung“ ist die digitale Transformation oft effektiver in Form einer Reihe kleinerer, iterativer Verbesserungen. Der „IT-Urknall“ ist zwar prinzipiell möglich, erfordert aber eine strenge Risikobewertung und sehr sorgfältige Planung. Es ist wichtig zu erkennen, dass ein einmal implementierter IT-Ansatz schnell veraltet sein kann, wenn er nicht konsequent auf dem Laufenden gehalten wird.

5. Fehler: Das 1×1 der KPIs vernachlässigen

Selbst mit klaren Zielen ist es wichtig, auch eine KPI-Messstrategie zu entwickeln, um den Erfolg der digitalen Transformation kontinuierlich zu bewerten. Dazu gehören in der Regel zunächst aufwendige qualitative Untersuchungen, da einige Prozesse noch nicht vollständig digital abbildbar bzw. miteinander vernetzt sind. KPIs sind das Herzstück eines jeden Businessplans. Sie zeigen Herstellern, ob ihre Initiativen zur digitalen Transformation funktionieren oder ob sie ins Stocken geraten. KPIs sollten fortlaufend analysiert werden und dafür muss die verwendete Datengrundlage regelmäßig überprüft und angepasst werden.

6. Fehler: Mit zu wenigen Ressourcen planen

Die digitale Transformation vollzieht sich nicht an einem Tag und erfordert oft erhebliche Ressourcen. Valtechs Studie Voices of Digital Leaders (VODL) in Manufacturing ergab, dass 19 % der Fertigungsunternehmen Schwierigkeiten haben, neue Technologien in ihre bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren, und 9 % der Unternehmen nicht die Unterstützung der Führungsebene haben, die für die Durchführung von Transformationsprojekten dringend benötigt wird.

7. Fehler: IT-Expertise zu sehr outsourcen

Hersteller brauchen externe Expertise und Partner, um ihre Digitalisierungsinitiativen zu begleiten. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie Schlüsselpositionen outsourcen sollten. Hersteller müssen bedenken, dass niemand ihr Unternehmen besser versteht als die internen Stakeholder. Um bei der digitalen Transformation erfolgreich zu sein, sollten sie diesen Prozess selbst in die Hand nehmen und ihn aktiv gestalten.

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