Düstere Zeiten für die Hannover Messe 2020: Die Hallen bleiben dunkel. Daher kann der Veranstalter, die Deutsche Messe AG, 2020 noch nicht mit seinem neuen Konzept an den Start gehen. Hier aber bereits ein Blick darauf, wie sich der neu aufgestellte Bereich Digital Ecosystems (im vorherigen Jahr noch Digital Factory) zusammensetzt.
Digitale Ökosysteme im Sinne von Business-Plattformen rücken nun ins Zentrum des Messegeländes – und das auch räumlich: Der Bereich wandert künftig in die Hallen 14 bis 17. Dort dreht sich alles um die digitale Vernetzung und um Anwendungen für die Industrie mit den Themen Unternehmenssoftware, PLM, MES, Logistics-IT, digitale Plattformen und Cloud-Lösungen, IT-Security, Augmented & Virtual Reality, Energiemanagement-Lösungen, künstliche Intelligenz (KI) oder die neue 5 G-Infrastruktur. Messechef Dr. Jochen Köckler begründet diese Entscheidung damit, dass „digitale Ökosysteme im Zentrum der industriellen Transformation stehen. (Anm. d. Red.: Die Industrial Transformation ist nun das Leitthema der Hannover Messe. Mehr dazu im Überblicksbeitrag.) Sie strahlen auf alle anderen Bereiche der Messe aus und rücken daher ab 2020 in die Mitte des Messegeländes.“
Ganzheitliche Betrachtung von Prozessen auf der Hannover Messe
Das heißt, wo bis vor Kurzem noch Prozesse und Techniken separat betrachtet wurden, stehe nun eine ganzheitliche Darstellung von Abläufen und Lösungen im Vordergrund. „In Zeiten von Industrie 4.0 geht es um die flexible Fertigung, eigenständig miteinander kommunizierende Maschinen und Systeme sowie den autonomen Austausch von Prozessinformationen. Essentieller Bestandteil dafür ist die Software, die diese Prozesse abbildet. Auf der Hannover Messe werden im stark wachsenden Ausstellungsbereich Digital Ecosystems alle relevanten Themenbereiche abgebildet“, erklärt Hubertus von Monschaw, Global Director Digital Ecosystems bei der Deutschen Messe AG.
Ohne digitale Vernetzung geht es nicht mehr
Business-Plattformen spielen auf der Hannover Messe eine wesentliche Rolle. Das macht Sinn, schließlich boomt der Bereich Cloud Computing in Deutschland. 2018 nutzten drei von vier Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud – im Jahr davor waren es erst 66 %. So die Ergebnisse des Cloud-Monitors 2019, die Bitkom Research im Auftrag von KPMG unter 553 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland erhoben hat. Auch für die geplante Industrieschau im April hatten die Großen der Cloud-Branche, Microsoft, Amazon Webservices und Google Cloud, ihre Teilnahme bestätigt.
KI und Predictive Manintenance helfen, Produktionsausfälle zu vermeiden
Ebenfalls wichtige Themen für die Industrie sind die künstliche Intelligenz (KI) und der Einsatz von Predictive Maintenance. 2020 hätten Firmen wie Intel, IBM, die Software AG oder Atos KI-basierte Softwarelösungen und Technologien für vernetzte Anlagen und Systeme gezeigt, die kostspielige Produktionsausfälle vermeiden können. Auch ein Gemeinschaftsstand rund um Predictive Maintenance war in Halle 16 geplant.
Produktionsleitsysteme (MES), Data Analytics, IT für die Logistik, Planungstools wie ERP, aber auch PLM, CRM oder CAD bleiben weiterhin als Kerngebiete auf der Hannover Messe verankert. Nichtsdestotrotz verschmelzen diese Disziplinen immer mehr mit KI, Plattformen oder Virtual- und Augmented Reality, was die Aussteller in ihren Produktentwicklungen abbilden. Mehr dazu auf den folgenden Seiten.
Zu guter Letzt ist und bleibt die Industrial Security ein wichtiger Bereich auf der Messe, der zeigt, wie sich Firmen bestmöglich vor Hackern schützen können.