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Effektiver bei deutlich weniger Stillständen

Fertigungsmanagementsystem fördert beim Automobilzulieferer Mubea die Kundenzufriedenheit
Effektiver bei deutlich weniger Stillständen

Seit Mubea ein MES-System eingeführt hat, erfasst der Automobilzulieferer die Daten seiner Serienfertigung zeitnah und wertet sie ebenso fix aus. Die integrierte Lösung von Industrie Informatik dient den Sauerländern zudem als Basis, um die Effizienz der weltweit eingesetzten Gesamtanlagen zu ermitteln.

Der Automobilzulieferer Muhr und Mender KG, kurz Mubea, ist globaler Partner der Automobilindustrie und Leichtbauspezialist für hochbeanspruchbare Federkomponenten und verwandte Produkte.

Mit weltweit über 7300 Mitarbeitern in 20 Produktions- und Entwicklungsstandorten setzen die Attendorner rund 1,16 Mrd. Euro um. Oberstes Gebot und Grundlage dieses Wachstums ist die Zufriedenheit der Mubea-Kunden wie etwa die OEMs Audi, BMW, Chrysler oder die Tier-1-Systemlieferanten Benteler, Delphi und Edscha. „Daher setzen wir auf verlässliche, integrierte IT-Systeme wie etwa das Manufacturing Execution System (MES) Cronetwork, Produktqualität, ein attraktives Kosten-Nutzen-Verhältnis bei gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen sowie auf unser Qualitäts- und Umweltmanagementsystem“, sagt Jürgen Bruns, IT-Manager der Mubea Group.
So sind neben Cronetwork noch SAP im Rechnungswesen und Infor ERP Xpert in der Produktionsplanung und -steuerung im Einsatz. Die Integrationsfähigkeit in die beiden führenden Systeme SAP und Infor war mit ausschlaggebend bei der Entscheidung für die MES-Lösung von Industrie Informatik. Weitere Anforderungen wie der Einsatz von Standard-Hardware von IBM – besonders im Hinblick auf einen möglichen Software-Wechsel – sowie ein modularer Software-Aufbau wurden von der Lösung ebenfalls abgedeckt.
Weit vor diesem Schritt wurde der Markt gründlich sondiert – mit eindeutigen Vorgaben der Geschäftsleitung: insbesondere hinsichtlich der ‚Größe’ des IT-Lieferanten, der damit verbundenen Investitionssicherheit sowie der Schnittstellen und Auswertungsmöglichkeiten des MES. „Wir haben etwas länger gebraucht, um Akzeptanz bei der Geschäftsleitung zu finden, weil wir bei den oben genannten Punkten schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht haben“, erläutert Elmar Krenzler, der für das MES zuständige Projektleiter. Cronetwork und der IT-Partner Industrie Informatik erfüllten schließlich nach einem strengen Auswahlverfahren sowohl die Vorgaben der Mubea-Geschäftsleitung als auch die Anforderungen aus der Mubea-IT-Abteilung voll und ganz.
Die darauf folgende Implementierung dreier komplett voneinander getrennter Cronetwork-Installationen startete mit einem kleinen Pilotprojekt im wichtigen Wachstumsbereich Federbandschellen der Muhr und Bender KG. Hier wurden bei einer 70 Maschinen starken Automatengruppe die Takte und Hubzahlen erfasst. Das war nötig geworden, da ein manuelles Erfassen bei dieser Maschinenanzahl und über 300 verschiedenen Artikeln nicht mehr zu bewerkstelligen gewesen wäre. Mit Cronetwork aber kann man auf einen Blick erkennen, ob eine Maschine läuft oder nicht, und zwar mit den vorgeschriebenen Hubzahlen. Diese einfache, aber erfolgreiche und praxistaugliche Pilotinstallation, von der die Verantwortlichen viel lernen konnten, war der Startschuss für die weitere Implementierung.
Die MES-Installationen in Attendorn sind heute Standard bei Mubea. Bei künftigen Rollouts wird man darauf zurückgreifen – sowohl in Deutschland als auch weltweit. „Die Nachfrage nach dem MES in der Fertigung ist bei Mubea bereits sehr groß und wächst weiter“, so IT-Manager Jürgen Bruns. So soll „Cronetwork in allen Werken rund um den Globus installiert werden“.
Interessanter Nebeneffekt des MES-Einsatzes bei Mubea: Die langwierigen Diskussionen unter den Mubea-Mitarbeitern über die Gründe von Maschinen-Stillstandzeiten, die in der Vergangenheit oft geführt wurden, finden heute nicht mehr statt. Wenn man früher einen Mitarbeiter darauf angesprochen hat, wie oft ein bestimmter Fehler an einem bestimmten Tag aufgetreten ist, bekam man lediglich dessen aktuellen Eindruck wieder, aber keine verlässliche Daten. „Heute dagegen haben wir mit einer Tages-, Wochen oder Monatsauswertung eine zuverlässige und eindeutige Informationsquelle, die Fakten und keine Eindrücke vermittelt“, schildert Projektleiter Krenzler die gegenwärtige Situation. Man sei an dieser Stelle einfach viel sicherer geworden.
Auch das häufig vom Betriebsrat an dieser Stelle ins Spiel gebrachte Thema „Mitarbeiter-Überwachung“ mit MES ist bei Mubea nicht relevant. Denn der Mitarbeiter ist nicht das Thema, sondern die Anlage. Elmar Krenzler ist überzeugt vom Nutzen des MES: „Aus der Sicht der Leistungserfassung ist Cronetwork mit seinen aktuellen Daten wie etwa Artikel, Hubzahlen, Maschinentakte, Geschwindigkeiten und Störgründe ein hervorragendes Instrument. Dazu kommen die schier unbegrenzten Auswertungsmöglichkeiten, wie etwa nach Maschine, Artikeln, Tagen oder Schichten.“
Auch was die quantitative Verbesserung anbelangt, erfüllt Cronetwork seinen Part: Im Bereich Federbandschellen wurde 2011 eine große, verkettete Beschichtungsanlage angeschlossen. Hier erfasst Mubea über die OPC-Technik die Daten. Und nach nicht einmal einem Jahr wurden dort dank des MES deutlich weniger Stillstände und eine Effektivitätssteigerung von 10 % verzeichnet. „Viele Dinge passieren heute automatisiert. Wir können viel bessere Aussagen machen und wissen sehr schnell, warum Maschinen wie oft stehen“, sagt Projektleiter Krenzler. Der positive Effekt: Man hat Zeit für andere, wichtigere Tätigkeiten. Zudem wäre der step-by-step aufgebaute und mittlerweile sehr groß gewordene TRB-Bereich (Blechplatinenfertigung) mit einer manuellen Datenerfassung nicht handhabbar: Ohne cronetwork würde es diesen Bereich in der Form und Größe bei Mubea schlicht und einfach nicht geben. Dennoch kam es nicht zu dramatischen Personaleinsparungen, wie oft befürchtet.
Dazu kommt die Aktualität der Daten und all die Details, die man erfassen kann, sowie die 24/7-Verfügbarkeit der Informationen – überall auf der Welt. Denn ein weiterer, großer Vorteil des MES ist die Webfähigkeit mit einer smarten Browseroberfläche und damit sein uneingeschränkter Einsatz auf allen Mobile Devices wie Smart Phones, Tablets oder E-Books, „was unter anderem für die Innovationsfreudigkeit unseres IT-Dienstleisters spricht“, sagt IT-Manager Bruns.
Tino Böhler Journalist in Dresden
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