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Cyberabwehr in der Industrie: effiziente Angriffserkennung

Cyberabwehr in der Industrie
Effiziente Angriffserkennung

Effiziente Angriffserkennung
OT-Umgebungen geraten immer stärker ins Visier von Cyberangriffen, da sie zentrale Infrastrukturen und Produktionsprozesse steuern. Bild: kamonrat /stock.adobe.com (KI-generiert)
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Nur durch ein tiefes Verständnis der Herausforderungen und konsequente Sicherheitsmaßnahmen können Unternehmen ihre Infrastrukturen wirksam schützen.

» Kemal Akman, Senior Cyber Security Consultant bei SVA System Vertrieb Alexander

Komplexe OT-Netzwerke sind das Rückgrat moderner Produktionsstätten. Während die zunehmende Vernetzung Effizienz und Produktivität steigert, erweitert sie auch die Bedrohungslandschaft. Produktionsleiter müssen heute sowohl klassische als auch digitale Sicherheitsrisiken meistern.

Ein erster wichtiger Schritt, um eine Basis für sichere Industrieanlagen zu schaffen, ist es, alle Assets, Schwachstellen und Kommunikationswege transparent zu machen. Nur wenn man die Geräte und Systeme genau kennt und kontinuierlich überwacht, kann man die Produktionsabläufe sichern und Ausfälle vermeiden. Ergänzend dazu sind organisatorische Maßnahmen entscheidend: Ein umfassendes Cybersicherheitsprogramm und eine zentrale Governance-Struktur für IT/OT-Sicherheit sorgen dafür, dass einheitliche Sicherheitsstandards eingehalten werden. So können auch Vorgaben aus Gesetzen und Anforderungen von Cyberversicherungen zuverlässig erfüllt werden.

Spezifische Cyberrisiken für OT-Umgebungen

OT-Umgebungen (Operational Technology) geraten immer stärker ins Visier von Cyberangriffen, da sie zentrale Infrastrukturen und Produktionsprozesse steuern. Die Cyberrisiken in diesen Bereichen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:

  • Ransomware-Angriffe: OT-Systeme können durch Ransomware lahmgelegt werden, was zu erheblichen Schäden führt.
  • Spear-Phishing und Social Engineering: Mitarbeiter werden gezielt angegriffen, um Zugangsdaten zu erlangen und OT-Systeme zu kompromittieren.
  • Schadsoftware und Viren: Ein Befall kann Prozesse massiv stören.
  • Insider-Bedrohungen: Ehemalige Mitarbeiter oder Externe nutzen ihr Wissen über das System, um es zu sabotieren oder Daten zu stehlen.
  • Schwachstellen in Legacy-Systemen: Veraltete Betriebssysteme und Software in OT-Umgebungen weisen oft bekannte Schwachstellen auf, die Angreifer leicht ausnutzen können, insbesondere wenn keine regelmäßige Überwachung stattfindet.
  • Supply-Chain-Angriffe, wie bei SolarWinds oder AnyDesk zeigen, wie Malware über Drittanbieter eingeschleust werden kann. Das verdeutlicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung der Lieferketten und der Einhaltung von Sicherheitsstandards wie NIST IR 8183 oder ISA/IEC 62443.

Überwachungslösungen, die speziell für OT-Umgebungen entwickelt wurden, können dabei helfen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Die gesammelten Daten sollten in einem Security Operations Center (SOC) zusammengeführt werden, um dort sorgfältig analysiert zu werden und eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. Echtzeit-Überwachung, Intrusion Detection Systems (IDS), Anomalie-Erkennung und Log-Analyse sind entscheidende Maßnahmen zur Bedrohungserkennung.

Ein SOC, das auf OT-Vorgänge spezialisiert ist, unterscheidet sich deutlich von einem reinen IT-SOC, das primär auf Daten- und Informationssicherheit ausgerichtet ist. Ein OT-SOC muss die physischen Aspekte der Produktionsanlagen und deren Risiken verstehen. Deshalb benötigt es sowohl IT-Sicherheitsexperten als auch Ingenieure mit Erfahrung in automatisierten Prozessen. Durch automatisierte Überwachung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann das OT-SOC Daten in Echtzeit analysieren und Bedrohungen effizient erkennen. Zusätzlich sorgen Netzwerksegmentierung und -verschlüsselung für den Schutz der industriellen Kommunikation.

Schritte eines Incident Response Plans

Wenn ein Angreifer in einer OT-Umgebung entdeckt wird, ist schnelles Handeln entscheidend, um den Schaden zu begrenzen. Ein wirksamer Incident Response Plan sollte folgende Schritte umfassen:

  • Isolierung: Das betroffene System muss sofort vom restlichen Netzwerk getrennt werden, um eine Ausbreitung des Angriffs zu verhindern.
  • Vorfallsbewertung: Der Angriff wird analysiert, um seine Art und sein Ausmaß zu bestimmen. Dabei werden kritische betroffene Systeme und potenzielle Auswirkungen auf den Betrieb identifiziert.
  • Ermittlung und Analyse: Eine forensische Untersuchung stellt sicher, dass Beweise gesichert werden und die Ursachen des Angriffs vollständig verstanden werden.
  • Kommunikation und Koordination: Alle Beteiligten müssen transparent und zeitnah informiert werden.
  • Eindämmung und Behebung: Schwachstellen müssen schnell gepatcht und Malware entfernt werden. Anschließend erfolgt die Wiederherstellung und Überprüfung der Systemintegrität.
  • Wiederherstellung des Betriebs: Die Produktion wird vorsichtig wieder aufgenommen, begleitet von kontinuierlicher Überwachung.
  • Nachbearbeitung und Verbesserung: Der Vorfall wird dokumentiert und ausgewertet, um Sicherheitsmaßnahmen durch gezielte Schulungen weiter zu verbessern.

Regelmäßige Tests und Aktualisierungen des Incident Response Plans sind unerlässlich, um die Einsatzbereitschaft und Reaktionsfähigkeit zu gewährleisten.

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