Die Vorbereitung eines Fräsvorgangs besteht aus vielen einzelnen Arbeitsschritten: Einteilung der Fachkraft und Ressource, Materialauswahl, Einlesen der Daten oder Rüsten. Doch der Vorgang ist planbar. Der Weg in die Industrie 4.0 klingt komplexer, dabei gilt es für die Branche, die eigenen Prozesse und Abläufe zu hinterfragen und an die neuen Anforderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, anzupassen.
Genau das hat Harald Seeßle, Geschäftsführer der S&G Zerspanungstechnik GmbH in Böhmenkirch mittels Unterstützung durch Tebis Consulting gemacht.
Der Gründer eines mittelständischen Fertigungsbetriebs, der mit 35 Mitarbeitern ein breites Leistungsspektrum von der Fertigung komplexer Frästeile für Einzel- und Kleinserien mittels Fräsautomation bis 5.000 Teile inklusive Entwicklung und Konstruktion eigener Produkte erbringt, setzt „auf einen ausgeklügelten Masterplan und die grundsätzliche Bereitschaft, Neues zuzulassen“.
Tebis Consulting als Partner für die kritische Analyse
Den Anfang bei dem Prozess machte die selbstkritische Standortanalyse. S&G suchte dafür bewusst die Unterstützung eines externen Partners. „Unser Prozess zeigte an einigen Stellen Schieflage. Durch unklare Aufgabenverteilung kam es zu Mehrarbeit oder der Informationsfluss lief vielfach nicht rund. Wir wünschten uns eine objektive Prozess-Analyse und daraus abgeleitete Maßnahmen zur Optimierung“, führt Geschäftsführer Seeßle aus.
Detaillierte Standortanalyse mittels Tebis Consulting
Das Software-unabhängige Beratungs-Team von Tebis Consulting untersuchte die bestehenden Prozesse. Im Detail analysierten die Tebis-Mitarbeitenden bei S&G die Abteilungen und Bereiche, die auch ein Kundenauftrag durch das Unternehmen durchlaufen muss: Also Auftragsannahme, Konstruktion, Programmierung und Fertigung.
Folgende drei Aufgaben separat mit den einzelnen Abteilungen vor Ort durchgeführt:
Analyse eines kompletten Auftragsdurchlaufes Dokumentation via Mindmap
Definition einer Durchschnittswoche hinsichtlich Tätigkeiten und Stunden
Durchführung eines standardisierten Fragenkataloges
In der anschließenden Auswertung wurden die Potenziale, das zukünftige Optimierungskonzept erstellt und anschließend der Geschäftsführung inklusive Belegschaft vorgestellt. Um für den Frässpezialisten eine gute Entscheidungsgrundlage zu schaffen, wurde das Optimierungskonzept in einzelne Optimierungsprojekte gegliedert und auf Stundenbasis dargestellt.
Einführung einer MES-Software steigert Produktivität um 16 %
Auf dieser Basis leiteten Harald Seeßle und das Team von Tebis Consulting eine Vielzahl an praktikablen Lösungen ab. So wurden beispielsweise eine klare Rechte-/Pflichten-Zuordnung sowie eine Berichtsstruktur auf die Beine gestellt. Einziges Software-Invest für S&G war eine MES-Software zur Produktionsplanung und Steuerung. Diese brachte einen Produktivitäts-Push von 16 % bei einer gleichzeitigen Verringerung der durchschnittlichen Arbeitszeit um eine Stunde pro Tag mit sich.
Gemeinsam mit den anderen Maßnahmen bildet dieses System den idealen Einstieg in die digitalisierte Welt, ist Seeßle überzeugt: „Auf Zuwachs in teure Systeme zu investieren, ist nicht die Lösung. Der erhoffte Mehrwert, den die Digitalisierung mit sich bringen soll, ist doch, die Komplexität zu verringern und nicht noch zu steigern. Insofern kommt man um die entsprechenden Offline-Vorarbeiten nicht herum. Erst wenn die bestehenden Prozesse analysiert und alle Vorgänge auf Effizienz hin ausgelegt sind, sollte man den nächsten Schritt angehen.“
„Die Grundlagen für die nächsten großen Schritte sind gelegt“
„Wir haben nach der Standortbestimmung in Bezug auf unsere heutigen Prozesse, die auch schon konkrete Potenziale zutage förderte, nun einen individuellen Masterplan erarbeitet, den wir Schritt für Schritt realisieren können. Erst jetzt werden wir uns der Werkshalle, der Produktion sowie den Fräsvorgängen widmen. Die Grundlagen für die nächsten großen Schritte – die durchgängige Automatisation, die Digitalisierung des eigentlichen handwerklichen Know-hows, den Einsatz von Robotern – sind jedenfalls gelegt und strategisch fertig gedacht. Vor diesem Hintergrund steuern wir direkt auf das eigentliche Ziel zu“, erläutert er.
Kontakt:
Tebis AG – Technische Informationssysteme Aktiengesellschaft
Einsteinstraße 39
82152 Martinsried/Planegg
www.tebis.com
Mehr zum Unternehmen
Die Software-unabhängige Beratungseinheit von Tebis Consulting ist darauf spezialisiert, mittelständischen Werkzeug -, Modell-und Formenbau-Unternehmen gezielte Unterstützung zu bieten. 2018 wurde das Consulting-Team für die Erarbeitung einer Wettbewerbsstrategie mit einem Award der Wirtschaftswoche gekürt, die es bei dem Einzelteilefertiger Schweizer Formbar AG umgesetzt hat. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Wettbewerbsstrategie laut Anbieter: Ein Plus an Effizienz und Prozesssicherheit. Die Maschinenlaufzeit verdoppelte sich bei gleichbleibender Mannschaft. Die gewonnene Flexibilität brachte Neukunden, Umsatz und Rendite stiegen um 70 und 40 %.
Tebis versteht sich als ganzheitlicher Prozessanbieter und deckt die Bandbreite dessen ab, was Werkzeug-, Modell- und Formenbauer benötigen.