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Karrieretag wird zum Top-Event für Ingenieure

Jobbörse in Südwestfalen mit großer Wachstumsdynamik
Karrieretag wird zum Top-Event für Ingenieure

Für Studierende, Absolventen der Ingenieurwissenschaften und Arbeitgeber im technischen Bereich entwickelt sich der Karrieretag in Soest am 8. April zum Muss-Event. Aus einer kleinen Regionalmesse ist die am schnellsten wachsende Recruitingmesse Deutschlands geworden.

Manches bedeutsame Ereignis verdankt sich unkalkuliertem Zufall, der den geplanten Ablauf der Dinge durcheinanderbringt. Beispielsweise wäre Europa im dreizehnten Jahrhundert wohl von den Mongolen erobert worden, hätte sich deren Großkhan nicht beim Sturz seines Pferdes in einen Kaninchenbau das Genick gebrochen. Dieser Unfall veranlasste seine Feldherren, alles Thronprätendenten, mitsamt ihrer Heere nach Hause zurückzukehren, um die Nachfolge zu regeln. Als 1773 im Bostoner Hafen aus Protest gegen die hohen britische Zölle als Indianer verkleidete Kolonisten Teekisten ins Wasser warfen, dachte wohl kaum jemand daran, dass die Konsequenz dieses Ereignisses die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika sein würde.

Kein Weltereignis, wohl aber eine für eine rapide wachsende Zahl junger Ingenieure und gut aufgestellter Unternehmen immer wichtiger werdende Recruiting-Veranstaltung ist die Karrieremesse im südwestfälischen Soest, und an deren Anfang stand eine Knieverletzung. Am 01.Dezember 2007 half Prof. Dr. Reinhard Spörer Bekannten bei einem Umzug, stürzte bei dieser Gelegenheit und verletzte sich ein Knie. Nun stand er als Fachbereichsleiter für Maschinenbau und Automatisierungstechnik an der Fachhochschule Südwestfalen bei mehreren seiner Studierenden und Alumnis im Wort, ihnen bei der Praktika- und Jobfindung behilflich zu sein.
Aus der Not wurde eine Tugend. Spörer organisierte eine Firmenkontaktmesse auf dem Campus seiner Hochschule vom Krankenbett in Hannover aus, und schon am 20. Dezember 2007 stand der erste Karrieretag in Soest. Aus einer kleinen Regionalmesse ist inzwischen die am schnellsten wachsende Recruitingmesse in Deutschland geworden, zumindest, was den Bereich Engineering betrifft. Spörer und seine Mitarbeiterin Irina Roth planten seit Oktober 2009 mit einem Ausstellungszelt auf dem Campus, mittlerweile steht jedoch fest, dass ein Zelt nicht ausreichen wird, möglicherweise kommt noch ein drittes hinzu.
Die rasante Zunahme an Interessenten der für Studierende und Absolventen der Ingenieurwissenschaften und Arbeitgeber im technischen Bereich immer wichtiger werdenden Messe ist beeindruckend. Daher wird gegenüber dem Vorjahr am 8. April 2010 60 bis 90 % mehr Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Trotz des größeren Platzangebots sollten sich Unternehmen bald ihre Standplätze sichern.
Die Ausstellungsfläche wächst 2010 gegenüber dem Vorjahr um zwei Drittel. Trotzdem wird es bereits jetzt knapp, denn die Stellfläche des letzten Karrieretages ist bereits vollständig ausgebucht. „Wir sind jetzt mit den Buchungen schon zwei Monate weiter als im vergangenen Jahr“, stellt Irina Roth fest. Über 60 Aussteller hatten im Oktober 2009 schon verbindlich fürs nächste Jahr gebucht: „Im letzten Durchgang wurde diese Schwelle erst zum Jahreswechsel erreicht.”
Die Creme der Technikanbieter reicht sich die Hand
Viele Aussteller haben für den 8. April 2010 deutlich mehr Standfläche bestellt: Einerseits kommen die Unternehmen des vergangenen Jahres wieder und verbreitern ihre Präsentationsfläche, damit sie dem Ansturm noch besser gewachsen sind. Andererseits haben zahlreiche neue Unternehmen aus nah und fern schon jetzt fest gebucht.
„Wir werden oft gefragt, wann Anmeldeschluss ist“, berichtet Spörer. Seine Antwort lautet dann: „Wenn wir ausgebucht sind.” Allein die Reihenfolge der Anmeldungen entscheidet über die Teilnahme. Und so sind die Organisatoren gespannt, wann dieses Mal der „große Run” einsetzt. Auf einmal geht es dann ganz schnell, und alle Plätze sind innerhalb weniger Tage belegt: „Im vergangenen Jahr gab es manche Krokodilsträne. Einige renommierte Unternehmen sind dann noch bei befreundeten Firmen untergekrochen. Die haben alle jetzt schon fest gebucht, und das bei den wie immer sehr günstigen Preisen für die Aussteller”, kommentiert Spörer diese positive Entwicklung. „Besonders bemerkenswert ist, dass diesmal auch Unternehmen vertreten sein werden, die wirkliche Schwergewichte darstellen, wie Thyssen-Krupp, Miele, Trilux ( Leuchten und energiesparende Lichttechnik), BJB (Installationstechnik und darum herum), Severin (einer der Weltmarktführer bei elektrischen Haushaltsgeräten) und Bilfinger. Insgesamt ist der Karrieretag mit rund 100 erwarteten Engineering-Ausstellern die wohl vielseitigste Veranstaltung in Deutschland, um sich über Karrieremöglichkeiten im Bereich Engineering zu informieren – und das in einer Zeit, in der bei Industriemessen wie der CeBIT alljährlich die Besucherzahl rückläufig ist. Zu den Firmenpräsenzen dazu kommt 2010 noch ein ganz besonderes Event: Der NanoTRUCK des Bundes-Ministeriums für Bildung und Forschung wird Soest zu sehen sein. Das ist ein riesiger Ausstellungs-Lastwagen mit tiefem Einblick in die faszinierende Welt des Allerkleinsten. Im Zusammenhang mit dem Truck wird auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan in Soest erwartet.
VDI ist mit im Boot
Während in der Vergangenheit der Karriertetag und die Recruiting-Messe des VDI in gewisser Weise in Konkurrenz zueinander stattfanden, engagiert sich nun mit der „Schirmherrschaft Verband“ die VDI- Spitze ebenfalls für das Soester Recruiting-Event. Und Präsident Braun übernahm daher gerne die Verbands-Schirmherrschaft für den Campus-Karrieretag in Soest, denn die Soester Veranstaltung hat neben der auf aufs Engineering ausgerichteten Zielgruppe etwas ganz besonderes: Die Hochschulveranstaltung findet nicht in einer anonymen Halle oder in einem Hotel statt, sondern ist perfekt eingebettet in die Hörsäle und Labors des Campus: So können nicht nur die Besucher des Karrieretages gleich über die Studienmöglichkeiten in Maschinenbau und Elektrotechnik informieren. Auch die Unternehmen können gleich das in den modernen Labors in Soest vorhandenen Equipment besichtigen und so die Übereinstimmung zwischen Anforderungen und Ausbildung sehen.
Für Prof. Dr. Brauns Engagement für den Soester Karrieretag auch wichtig, dass Prof. Dr. Reinhard Spörer die ganze Hochschule in die Abwicklung eingebunden hat: Besonders die Studierenden auf dem Campus haben sich dort engagiert, von der Pressebegleitung über den Getränkeservice für Aussteller bis zu den auch wichtigen Arbeiten wie Tische rücken und Schilder aufhängen. Und bei der studentischen Führung und individuellen Begleitung der Ehrengäste hatten sich beim letzten Karrieretag sonst unübliche, hier aber „normale“ Kontakte zwischen dem Minister und dem Drittsemester Maschinenbau, oder dem Industriekapitän und der Absolventin Elektrotechnik auf kürzestem Wege vertieft.
Genau das macht Soest so einzigartig: Es ist eben kein Recruiting Event in einem unpersönlichen Hotel oder auf einem anonymen Messegelände, denn die Anbindung zum Hochschul-Personal, zu Forschung und Lehrbetrieb ist unmittelbar gegeben. Und trotz des starken Wachstums bleibt die persönliche Note des Karrieretages Soest erhalten, sind sich Spörer und sein Team ganz sicher. Für Vernetzung, die der wachsenden Bedeutung des Karrieretags Rechnung trägt ist hierbei gesorgt. So arbeitet man eng mit dem erst Januar 2010 an den Start gegangenen Jobportal Mojox zusammen, einer aus der Fachhochschule ausgegründeten Jobbörse speziell für Projektjobs, Teilzeitstellen und Praktika für Akademiker. Mit dem Konstruktionsoskar vergibt die FH selber einen Preis für hervorragende Leistungen junger Ingenieure.
Dr. Andreas Lüddecke Freier Journalist, Braunschweig
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