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Künstliche Intelligenz: Hype oder Hoffnung?

bvik-Experten informieren über KI im B2B-Marketing
KI – Hype oder Hoffnung?

KI - Hype oder Hoffnung?
KI-Systeme nehmen Marketingverantwortlichen künftig nicht die gesamte Arbeit ab, sondern verändern ihre Aufgabenstellungen. Bild: sdecoret/Fotolia
Intelligente Systeme beschleunigen Prozesse und steigern die Effizienz verschiedener Maßnahmen. Auch im Bereich Marketing und Kommunikation gibt es zahlreiche Einsatzbereiche für KI. Die Aufgaben der Marketing-Mitarbeiter werden sich dadurch in Zukunft verändern.

Dominik Schubert
PR-Referent beim bvik

Auch im Marketing spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine immer wichtigere Rolle und zwingt Unternehmen dazu, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Intelligente Systeme punkten durch Automatisierung und Effizienz – beispielsweise bei der Verarbeitung großer Datenmengen – und ermöglichen völlig neue Strategien für Marketingentscheider. Um KI erfolgreich nutzen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Marketer verstehen, was KI heute schon leisten und was in Zukunft damit erreicht werden kann – oder auch nicht.

Sven Krüger, Chief Marketing Officer von T-Systems International, der beim Tag der Industriekommunikation (TIK 2018) am 21. Juni referieren wird, kennt die Vorteile von KI für das B2B-Marketing: „Im Grundsatz schafft KI mehr Transparenz, hilft zu automatisieren, die Entscheidungsgeschwindigkeit zu erhöhen und die Entscheidungsqualität zu verbessern. Was die Technik leisten kann, hängt stark vom Einsatzziel und vor allem von der digitalen Reife der Anwender ab.“

Neue Kundenerfahrung durch KI-Technologien

So ermöglichen KI-Technologien bereits heute, effiziente und einheitliche Kundenerfahrungen zu schaffen und gleichzeitig zeitintensive Aufgaben zu automatisieren. Demzufolge ist KI-gestütztes Marketing in der Lage, Echtzeitdaten in großem Ausmaß aus einer Vielzahl von Quellen auszulesen und bietet Unternehmen attraktive Vorteile gegenüber traditionellen Formen von Informationsgewinnung und Kundenansprache.

Für Reinhard Karger, Unternehmenssprecher des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und ebenfalls Referent beim TIK 2018, ist KI deshalb kein vorübergehender Hype, sondern ein wesentliches Element des Marketings, das schon heute viele Probleme lösen kann und Marketern neue Chancen bietet: „KI hilft, Big Data als Smart Data besser nutzen zu können. Profilierung hilft, den Kunden besser zu verstehen, Personalisierung hilft, den Kunden besser anzusprechen. Informationsextraktion und die Analyse des Sentiments helfen, Feedback in Echtzeit auszuwerten und erleichtern eine angemessene, zeitnahe und für beide Seiten hilfreiche Reaktion.“

Menschliche Kreativität versus maschinelle Effizienz

Die durch Automatisierung und beschleunigte Prozesse gewonnene Zeit sollten Marketer verstärkt in strategische Aufgaben wie Innovation, Content-Creation und Daten-Interpretation investieren. Denn genau diese kreativen Fähigkeiten und das innovative, eigenständige Denken sind es, was Mensch und Maschine unterscheidet.

„KI hat zwar unglaublich viel Potenzial, der gesunde Menschenverstand ist jedoch unschlagbar. Menschen sind Meister darin, Komplexität zu reduzieren und dann das Richtige zu tun. Die neue Kampagne, der springende Punkt, die gute Idee wird man von Menschen bekommen können, aber noch nicht von Maschinen erwarten dürfen“, macht Karger deutlich. Seiner Meinung nach zeigt sich dies im B2B-Bereich und vor allem im Marketing ganz deutlich, wenn es nämlich darum geht, die eigenen Produkte, aber eben auch die Kunden und deren Bedürfnisse zu verstehen.

In diese Kerbe schlägt auch Sven Krüger: „KI hat kein Bewusstsein und keine Intention. KI lebt nicht, sondern simuliert höchstens Persönlichkeit. Algorithmen sind nicht unfehlbar. Sie sind Produkte von Menschen und tragen die Haltungen ihrer Entwickler.“ Er rät deshalb dazu, Lernprozesse sich selbst optimierender Systeme und deren Ergebnisse engmaschig zu kontrollieren, um Fehlsteuerungen zu vermeiden. Denn klar ist: KI-Systeme nehmen einem nicht die gesamte Arbeit ab, sondern verändern die Aufgabenstellungen von Marketingmanagern und Experten. Diese müssen sich dadurch noch mehr Gedanken um die Informationen machen, die sie eingeben sowie um die Interpretation der Ergebnisse, die sie erhalten.

Werden menschliche Roboter zur „Gefahr“?

Dr. Franz-Josef Radermacher, Professor für „Datenbanken und Künstliche Intelligenz“ an der Universität Ulm und Keynote-Spaker beim TIK 2018, warnt vor negativen Begleiterscheinungen der digitalen Transformation und KI: „Immer intelligentere Maschinen und zukünftig immer ,menschlichere‘ Roboter, können zwar immer nützlichere Dienstleistungen ermöglichen, zu Ende gedacht können sie aber auch unsere Arbeitsplätze gefährden, unser Privatleben ausspionieren, uns mit zugeschnittenen Konsumangeboten ,verfolgen‘ und in der Wechselwirkung mit sozialen Netzen die Kapazität unseres Bewusstseins fast vollständig okkupieren.“

Wenn die Maschine via Software immer mehr Fähigkeiten – inklusive Lernmöglichkeiten – erhält, dann wird es laut Radermacher potenziell gefährlich. Denn während der Mensch die abstrakte Maschine bisher nach seinen Bedürfnissen und gemäß seinem Rhythmus eingesetzt und kontrolliert hat, nähert sich nach Meinung des Professors die Welt mittlerweile dem Punkt, an dem der Mensch sich der digitalen Maschine unterwirft beziehungsweise gesellschaftlich in eine solche Unterwerfung hineingetrieben wird. „Immer öfter sind wir nur dann noch beschäftigbar und nur noch dann sozial integriert, wenn wir uns über mobile Geräte und omnipotente Netzstrukturen in fast schon mechanisierte berufliche Abläufe einfügen und im gesellschaftlichen Leben hochtransparent unsere Aktivitäten online mit anderen koordinieren.“

Blick in die Zukunft beim TIK 2018

Doch wird sich der technologische Fortschritt mit der aktuell enormen Geschwindigkeit überhaupt weiter fortsetzen und neben der Berufswelt auch den Alltag nachhaltig durchdringen? Oder begrenzen Prozessorgeschwindigkeiten, Speichervolumen und die Leistungsfähigkeit der Software die rasende Entwicklung? Stößt vielleicht sogar die Kreativität der Entwickler und Anwender an Grenzen, sodass es zum Stillstand künstlicher Intelligenz kommt? Ist die „Künstliche Intelligenz“ doch nur ein Hype, der irgendwann abflacht oder bringt sie sogar mehr als die Hoffnung auf eine bessere, intelligentere Welt mit sich?

Beim Tag der Industriekommunikation (siehe Kasten) werden Trendforscher, Wissenschaftler und Experten aus der Praxis versuchen, diese und weitere spannende Fragen rund um die Zukunft des B2B-Marketings zu beantworten. Unter dem Motto „B2B-Marketing der Zukunft: virtuell – künstlich – menschlich“ werden die hochkarätigen Speaker zeigen, welche Trends B2B-Marketer in Zukunft nicht verpassen dürfen und wie sie die neuesten Entwicklungen nutzen können, um auch zukünftig erfolgreich zu sein.


Tag der Industriekommunikation 2018

Unter dem Motto „B2B-Marketing der Zukunft: virtuell – künstlich – menschlich“ findet am 21. Juni 2018 im Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck (bei München) der Tag der Industriekommunikation (#TIK2018) statt. Beim großen B2B-Marketing-Event des Bundesverband Industrie Kommunikation
e. V. (bvik) geben sich hochkarätige Keynote-Speaker, Trendforscher, Wissenschaftler und Fachleute aus der Praxis die Klinke in die Hand und erklären, welche Trends B2B-Marketer in Zukunft nicht verpassen dürfen.

Informationen und Anmeldung unter www.bvik.org.

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