„Made in China soll teurer werden“, „Chinas Zentralbank wertet Yuan auf“ – nur zwei Schlagzeilen. Es scheint, China leitet einen Strategiewechsel ein, weg von Ramschprodukten, hin zu einem Technologiestandort. Auch vom „Aufstand in der Welt-Werkstatt“ war zu lesen. Chinas Arbeiter zeigen Selbstbewusstsein, protestieren gegen Hungerlöhne und miese Unterkünfte. Es tut sich einiges im Reich der Mitte, die Lohnfront kommt in Bewegung. Auf ausländische Firmen, die China als verlängerte Werkbank benutzen, kommen kräftige Lohnerhöhungen zu. Der Apple-Auftragshersteller Foxcon musste kurzerhand die Löhne verdoppeln. Das scheint der Regierung in ihrem Strategiewechsel nicht ungelegen, hat sie doch erst die Mindestlöhne erhöht und erschwert Herstellern von Ramschprodukten das Wirtschaften.
Es scheint, mit der verlängerten Werkbank ist es nicht mehr so weit her. Jeans für 4,99 € oder 99 Cent Artikel made in China dürften irgendwann auslaufen. Was nicht schlecht sein muss. Es gibt ja noch Länder wie Bangladesch oder Pakistan, um kostengünstig unter Umgehung westlicher Standards zu produzieren. Der Tross zieht weiter und ermöglicht, dass wir weiterhin Billigst-Artikel auf Kosten anderer Menschen erwerben können.
Hier produzierenden Unternehmen sind die geänderte Strategie Chinas und die Aufwertung des Yuan natürlich sehr willkommen. Hinzu kommt der nicht mehr überbewertete Euro. Im Krisenjahr 2009 konnten deutsche Unternehmen ein Plus beim Export von 7 % verzeichnen und Waren im Wert von über 36 Mrd. € nach China liefern . Wobei, nach Österreich gingen Waren im Wert von 48 Mrd. €, nach Belgien für 42 Mrd. €. Wachstumspotenzial ist also vorhanden. Keiner glaube jedoch, China gehe mit dem Strategiewechsel dem Westen ein. Ziel ist, weg zu kommen von einem Niedriglohnstandort, mehr Klasse statt Masse. Was zunehmenden Wettbewerb zur Folge haben wird. Zu spüren werden das beispielsweise die deutschen Autobauer bei der Elektromobilität bekommen.
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