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Fluidtechnik: Miniaturhydrauklik und elektro-fluidische Systeme von Lee

Fluidtechnik
Miniaturhydrauklik und elektro-fluidische Systeme

Im Interview mit Industrieanzeiger erläutert William W. Lee, CEO und President von The Lee Company, Unternehmenskompetenzen und wichtige Innovationstreiber.

❧ Nico Schröder

Herr Lee, Ihr Unternehmen hat sich auf Präzisions-Mikrohydraulik und elektro-fluidische Systeme spezialisiert. Was macht Ihre Kompetenz aus?

Wir produzieren seit über siebzig Jahren Miniaturkomponenten und wissen, wie man diese Komponenten ebenso entwickelt, dass sie die Größe und das Gewicht der Endprodukte maßgeblich verringern und die Qualität sowie Leistungsfähigkeit gleichzeitig steigern. Unsere Kompetenz beruht also stark auf unserem jahrzehntelangen Entwicklungs- und Fertigungswissen. Letztlich sind unsere Komponenten in der Regel deutlich kleiner als Wettbewerbskomponenten, wobei sie die gleichen Funktionen erfüllen können.

Welches Produktportfolio bieten Sie?

Wir bieten ein Produktportfolio, das anspruchsvolle Anforderungen in verschiedenen industriellen Anwendungen erfüllt – von Verschlusselementen, Düsen, verschiedenen Ventilen und Druckkomponenten über Magnetventile bis hin zu Dosierpumpen. Tausende unserer mikrohydraulischen Konstruktionen sind zuverlässig im Einsatz: ab 2,5 mm Durchmesser, ab 0,1 g und für Betriebsdrücke bis etwa 550 bar.

Lee Company ist 1948 gegründet worden und mit Lösungen für Aerospace groß geworden. Ist die Luft- und Raumfahrtindustrie noch immer Ihr stärkster Markt?

Es handelt sich nach wie vor um einen äußerst dynamischen Markt. Die Luft- und Raumfahrtindustrie macht heute knapp die Hälfte unseres Umsatzes aus. Darüber hinaus arbeiten wir in Industrien wie der Mobil- und Industriehydraulik, der Medizintechnik, in Automotive, der Formel 1 oder im Segment der Ölförderung – um nur einige zu nennen.

Als Marktsegment hat die Luft- und Raumfahrt traditionell starkes Innovationspotenzial. Bildet dieses Marktsegment eine Art Leitlinie für andere Produkte Ihres Portfolios?

Ja, denn für die verschiedenen Industrien, in denen wir arbeiten, setzen wir auch die Qualitätsstandards mit an, die für die Luft- und Raumfahrtindustrie gelten. Wir nehmen sie als Grundlage für verschiedene Anwendungen, in denen unsere Produkte eingesetzt werden. Insofern ist der ganze Bereich Luft- und Raumfahrt sicherlich auch der attraktivste Markt, in dem wir arbeiten – eben, weil er ein sehr hohes Innovationspotenzial mit sich bringt und hohe Anforderungen an die Unternehmen und Produkte stellt, die in den jeweiligen Projekten zusammenarbeiten. Gerade so entwickeln wir uns als Unternehmen weiter. Jedes Marktsegment hat allerdings seine Besonderheiten. Im Automotive-Sektor geht es beispielsweise um enorme Stückzahlen, die wir zu bewältigen haben. Im Bereich Medizin wiederum fertigen wir Kunststoffformteile, die perfekt sein müssen.

Welche Markttrends im Bereich der Fluidtechnik treiben Ihr Engineering voran?

Im Grunde ist es ja ein Haupttrend, der das Engineering seit unserer Firmengründung antreibt: Miniaturisierung – eben die Forderung nach mehr Funktionalität bei kleinerem Bauraum und geringerem Gewicht. Hinzu kommen die industriellen Anforderungen an die Qualität. Um Zuverlässigkeit zu gewährleisten, durchlaufen unsere Komponenten eine hundertprozentige Prüfung und Inspektion.

Welchen Stellenwert hat der 3D-Druck in Ihrem Geschäft?

Wir nutzen 3D-Druck nicht, um unsere Produkte herzustellen, aber wir beobachten die Entwicklungen, denn unsere Produkte können im 3D-Druck angewendet werden. Entsprechend wollen wir sicherstellen, dass unsere Produkte in 3D-Druckverfahren einwandfrei funktionieren.

Die Herstellung von Lee-Produkten erfolgt fast ausschließlich in-house. In welcher Weise konzentrieren Sie sich in der eigenen Produktion auf Industrie 4.0 beziehungsweise IIoT?

Wir sind wirklich innerhalb unserer Fertigung darauf fokussiert. Fast die gesamte Herstellung, die maschinelle Bearbeitung, das Formverfahren, die Montage und Erprobung finden in unseren beiden Produktionsstätten in Westbrook und Essex, Connecticut/USA, statt. Beide Standorte sind mit modernen Fertigungsanlagen sowie hochentwickelten computergesteuerten Fertigungskontrollsystemen ausgestattet. Aspekte von Industrie 4.0 nutzen wir also, wenn wir Robotik und Automation sowie die Nachverfolgungs- und Kontrollprozesse betrachten.

Was sind aktuelle Wachstumstreiber?

Die Märkte – vor allem Luft- und Raumfahrt – sind sehr gut. Die Unternehmen investieren hier weiterhin. Das ist auch in dem für uns wichtigen Automotive-Markt der Fall. Und auch die Ölförderung ist auf einem stabilen Level, was gut für uns ist.

Mit welchem Wachstum rechnen Sie?

Vergangenes Jahr hatten wir ein außergewöhnliches Wachstum von 15 Prozent. Vor allem die Verschluss-Stopfen liefen gut. Für dieses Jahr erwarten wir ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich.

Welchen Umsatz haben Sie geplant?

Wir entwickeln uns in Richtung 400 Millionen US-Dollar. Vor einigen Jahren haben wir 300 Millionen US-Dollar überschritten.

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