Traditionelle Dienstleistungen im Maschinen- und Anlagenbau verlieren an Gewicht. Ein erhebliches Gewinnpotenzial versprechen neue Services. Wer etwa aus Remote Monitoring erhaltene Daten analysiert, kann seinen Kunden echten Mehrwert bieten.
Bis zu 65 % der Gewinne im Maschinenbau stammen aus dem Servicegeschäft, hat die neue Studie „Evolution of Services“ der Roland Berger Strategy Consultants ermittelt. Allerdings gehen die Umsätze und Gewinne aus klassischen Angeboten wie Ersatzteilen und Instandhaltung von Maschinen immer stärker zurück. Diesem Trend sollten die Unternehmen mit neuen Services entgegenwirken.
Trägt das Servicegeschäft mindestens ein Drittel zum Gesamtumsatz bei, lassen sich Ebit-Margen von mehr als 10 % erzielen. Allerdings hätten rund 40 % der insgesamt 30 befragten Unternehmen den angepeilten Umsatzanteil im Servicegeschäft noch gar nicht erreicht, sagt Roland-Berger-Partner Ralph Lässig. „Damit verpassen viele ein wichtiges Gewinnpotenzial.“
Wegen des hohen Standardisierungsgrades bei traditionellen Dienstleistungen wie Ersatzteilen und Wartungsarbeiten sinken die Margen. So können Ersatzteile oft bei Drittanbietern günstiger gekauft werden. Der Berater Philipp Angehrn rät deshalb Maschinen- und Anlagenbauern, in Zukunft auf neue Services zu setzen: etwa auf Dienstleistungen zur Performance-Steigerung bereits installierter Maschinen sowie Beratungen. Laut Studie bieten etwa Upgrades und Updates der vorhandenen Anlagensoftware sowie Beratungs- und Analysetools ein großes Geschäftspotenzial. Als wichtiger Wachstumstreiber gilt das Remote Monitoring. Die drahtlose Datenübertragung von den Anlagen zum Hersteller ermöglicht die Ferndiagnose bei Fehlermeldungen. Probleme würden zwar schnell behoben. Doch die wenigsten Anlagenhersteller wären in der Lage, die so erhaltenen Daten zu analysieren, um ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten.
Immer wichtiger sei auch die Beratung, die Kunden dabei helfe, die passenden Maschinen mit den richtigen technischen Leistungen und der notwendigen Größe zu identifizieren. Hier sehen die Roland-Berger-Berater noch erheblichen Nachholbedarf bei den Anbietern. dk
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