Startseite » Management »

Runter von der Wachstumsbremse

Ineffizienter Kapitaleinsatz vermindert Wettbewerbsfähigkeit
Runter von der Wachstumsbremse

Runter von der Wachstumsbremse
In den Werkhallen der verarbeitenden Industrie lagert durch gekaufte Ausrüstung viel gebundenes Kapital. Bild: Berstorff
Finanzierung | Fast 60 Mrd. Euro binden Maschinen und Ausrüstungen in der deutschen verarbeitenden Industrie. Alternativ finanziert, könnte dieses Kapital laut einer Studie der Siemens-Einheit SFS für andere geschäftsrelevante Aktivitäten verwendet werden.

In der verarbeitenden Industrie sind weltweit hohe Kapitalmengen durch den Kauf von Maschinen und Ausrüstung gebunden, so das Fazit einer aktuellen Studie der Financial-Services-Einheit von Siemens (SFS). Demnach beläuft sich allein in Deutschland das gebundene und damit ineffizient eingesetzte Kapital bis 2018 auf 58,8 Mrd. Euro. Dies entspricht 0,44 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Im Vergleich dazu stehen Frankreich bei 27,9 Mrd. Euro (0,30 % des BIP) und Großbritannien bei 12,2 Mrd. Euro (0,12 %). Grund hierfür sei vor allem der höhere Anteil, den die verarbeitende Industrie in Deutschland mit 22 % am BIP hat, heißt es. Dieser liegt in Frankreich und Großbritannien bei lediglich 10 %.
Die Studie verdeutlicht zudem, dass auch in den Schwellenländern in der verarbeitenden Industrie viel Liquidität gebunden ist: in China 1372 Mrd. Euro (2 % des BIP), in Indien 167 Mrd. Euro (0,70 %) und in der Türkei 28 Mrd. Euro (0,53 %). Im Durchschnitt entspricht dies einem Dreiviertelprozent des Umsatzes im verarbeitenden Gewerbe. Da die Nettogewinnmargen hier global bei rund 10 bis 11% liegen, beläuft sich die Höhe des gebundenen Kapitals somit auf etwa 7 % des Jahresgewinns. Hinzu kommt, dass diese Mittel nicht für andere geschäftsrelevante Aktivitäten eingesetzt werden können, etwa um die Entwicklung neuer Produkte voranzutreiben oder Vertriebsinitiativen zu unterstützen. Langfristig könne dies laut Studie das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen negativ beeinträchtigen.
Alternative Finanzierungslösungen wie Leasing oder Mietkaufmodelle können helfen, gebundenes Kapital freizusetzen. Anlagen oder Maschinen müssen so nicht mehr gekauft, sondern können über die gesamte Vertragslaufzeit finanziert werden. Liquide Mittel werden somit geschont und auch traditionelle Kreditlinien müssen nicht in Anspruch genommen werden. Gleichzeitig erwirbt das Unternehmen modernste Technologien und bleibt für weitere oder kurzfristig notwendige Investitionen flexibel. Auch Kosten für Installation, Upgrades und Wartung können oft bereits in den regelmäßigen Raten enthalten sein.
„Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen Industrieunternehmen Maschinen und Anlagen modernisieren, ausbauen oder austauschen“, sagt Kai-Otto Landwehr, Leiter des Commercial-Finance-Geschäfts von SFS in Deutschland. „Diese Investitionen müssen jedoch effizient finanziert werden. Nur so können knappe Mittel eingespart und gleichzeitig die finanzielle Flexibilität erhöht werden.“ (dk) •
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de