Innovationsmanagement | Vielversprechende Ideen in erfolgreiche Produkte und Geschäftsmodelle umzusetzen, ist die Basis für langfristigen Unternehmenserfolg. Ein leistungsfähiges Technologie- und Innovationsmanagement ermöglicht es, Innovationen schnell und mit niedrigen Kosten zum Markterfolg zu führen.
Markus Wellensiek, Christina König, Julius von Mangoldt Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen
Unternehmen sehen sich heute vor dem Hintergrund des rasanten technologischen Fortschritts und schnell veränderlicher Kundenbedürfnisse mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Aktuelle Trends, wie etwa Industrie 4.0 oder Additive Fertigung (3D-Druck), erfordern das ständige Hinterfragen oder Weiterentwickeln des eigenen Produkt- und Technologieportfolios sowie des Geschäftsmodells.
Hierbei ist die Entwicklung inkrementeller Innovationen, die meist nur bisher bekannte Kundenanforderungen adressieren, allein nicht mehr ausreichend, um sich langfristige Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Ebenso besteht die Notwendigkeit, neue, bahnbrechende Produkte und Geschäftsmodelle am Markt zu etablieren, um latenten Kundenanforderungen zu entsprechen. Nur so können der Wandel aktiv mitgestaltet und neue Märkte selbst entwickelt werden. Um die gesamte „Innovations-Bandbreite“ abdecken zu können, bedarf es angepasster Denkweisen, Prozesse und Strategien.
Vorherrschende Denkmuster aufbrechen
Ziel technologieorientierter Unternehmen ist es, die Zukunft der eigenen Branchen aktiv mitzugestalten und eine Vorreiterrolle einzunehmen. Dies wird in der Praxis häufig durch Bürokratie, starre Prozesse und komplexe Arbeitsabläufe verhindert. Etablierte Denkmuster gilt es aufzubrechen, um innovative Ideen und Visionen nicht bereits im Keim zu ersticken.
Das Technologie- und Innovationsmanagement muss unterschiedliche „Betriebsmodi“ ermöglichen, um sowohl inkrementelle als auch disruptive Innovationen zu fördern. Dieser Herausforderung können Unternehmen begegnen, etwa indem sie finanzielle und personelle Ressourcen für Technologieentwicklungsprojekte, die nicht dem direkten Geschäftsfeld entsprechen, bereitstellen.
Um disruptive Innovationen als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Märkte hervorzubringen und langfristige Vorteile gegenüber den Wettbewerbern zu schaffen, sind bestehende Innovationsprozesse anzupassen. Damit Ideen mit einem hohen Differenzierungspotenzial gegenüber dem Wettbewerb generiert werden können, muss der Lösungsraum breit aufgespannt sein. Realisiert werden kann dies etwa durch den Einsatz hochiterativer Prozesse, verknüpft mit einem auf ein Mindestmaß an Informationen reduzierten Lastenheft. Ein systematisches Technologie- und Innovationsmanagement kombiniert diese Ansätze mit Methoden zur fortlaufenden Produkt- und Prozessinnovation.
Vielversprechende Ideen erkennen
Nach dem Füllen der Innovationspipeline mit neuen Ideen müssen die aussichtsreichen identifiziert, weiterentwickelt und in serienreife Produkte überführt werden. Die frühe Bewertung und die Zuweisung von Entwicklungsbudgets für Innovationen stellt hierbei eine besondere Herausforderung für Unternehmen dar. Zur Potenzialabschätzung müssen sowohl technologische als auch geschäftsseitige Chancen herangezogen werden. Zudem ist eine Spiegelung der analytischen Bewertung mit dem „Bauchgefühl“ notwendig. Eine frühe prototypische Umsetzung macht die Ideen erlebbar und erleichtert so die Bewertung und die Kommunikation von Ideen im Unternehmen. •
Tagung zum Thema
Die 9. Aachener Technologie- und Innovationsmanagement-Tagung am 16. und 17. September 2015 im Manfred-Weck-Haus (WZL der RWTH Aachen) greift unter dem Motto „Spielend innovieren: von inkrementell bis disruptiv“ die beschriebenen Herausforderungen auf. In praxisnahen Fachvorträgen zeigen Referenten aus unterschiedlichen Branchen sowie aus der Wissenschaft, mit welchen Methoden neue Innovationen hervorgebracht und erfolgreich am Markt etabliert werden können. Ergänzt werden die Vorträge durch einen interaktiven Workshop, in dem die Teilnehmer selbst neue Ideen entwickeln und diese im Team durch Weiterentwicklung und Rekombination bis zum Prototypen führen.
Des Weiteren steht auf der Tagung der persönliche Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern und den Referenten im Vordergrund. Während der Abendveranstaltung, in den Pausen und beim gemeinsamen Sektempfang bestehen zahlreiche Gelegenheiten zum Networking. Weitere Informationen unter www.tm-tagung.de
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