Teure Energie zwingt zum Umdenken

Energieberater haben Hochkonjunktur. Dass die Fußball-Europameisterschaft derzeit in zwei Ländern stattfindet und die Fans die zwischen Basel und Wien gelegenen Arenen zumeist mit dem Fahrzeug ansteuern, ist angesichts hoher Spritpreise schon ein teures Vergnügen. Doch auch abseits dieser Routen wird die EM den Benzinverbrauch auf Europas Straßen steigern. Die flatternden Fahnen am Auto, warnt der Österreichische Automobilclub ÖAMTC, erhöhen den Fahrtwiderstand beträchtlich. Auf hundert Kilometer schlucke so ein Fähnchen einen halben Liter.

Fürs Energiesparen im großen Stil setzt sich auch Georg Kofler ein. Der ehemalige Chef des TV-Bezahlkanals Premiere will mit seinem neuen Unternehmen Kofler Energies Großkunden dabei helfen, weniger Strom und Gas zu verbrauchen. Der Manager garantiert, dass er die Energiekosten in ihren Gebäuden durch modernste Technik um mindestens 10 Prozent senkt.

An Maßnahmen, um die Energiekosten einzudämmen, mangelt es nicht. Beispielsweise dürfte es kein Dach ohne Solaranlage mehr geben, sagen Energieberater immer wieder. Ökologisch gesehen halten sie es für sträflich, die frei Haus gelieferte Sonnenenergie nicht auszunutzen. Auch wirtschaftlich sind die Anreize nicht zu verachten.

Das Bewusstsein dafür ist gerade in kleinen und mittleren Unternehmen geschärft. In seinem regelmäßig erhobenen KMU-Trendbarometer hat der IT-Konzern Microsoft soeben wieder 400 deutsche Mittelständler dazu befragt. Demnach setzen bereits zwei Drittel der Betriebe Energiesparmaßnahmen ein, um ihre Fixkosten zu senken. Im Schnitt reduzierten die befragten Unternehmen ihre gesamten Energieausgaben aufgrund verschiedener Einsparmaßnahmen um 13 Prozent.

Reserven schlummern in vielen Fertigungsprozessen. Gerade im Handlingbereich lässt sich noch einiges optimieren, wie unser Titelthema auf Seite 18 zeigt. Sowohl elektrische als auch pneumatische Antriebe bieten genügend Potenzial, um die Energiekosten bereits jetzt zu senken.