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„Wir sind Wegbereiter und schaffen Marktchancen“

Geschäftsbereichsleiter Wolfgang Pech zur Wachstumsstrategie der Hannover Messe
„Wir sind Wegbereiter und schaffen Marktchancen“

Premiere feiern dieses Jahr auf der Hannover Messe die Fachmesse Wind und die Robotation Academy. Aber auch bei Bestehendem gibt es Neues zu vermelden. So setzt zum Beispiel die Subcontracting vermehrt auf Themencluster, wie Wolfgang Pech dem Industrieanzeiger erläuterte.

Voll ausgebucht ist die diesjährige Hannover Messe schon seit geraumer Zeit. Ist das allein der Fachmesse Motion, Drive and Automation (MDA) geschuldet?

Wir haben in der Tat das gesamte Messegelände in Belegung, alle Hallen die verfügbar sind, werden genutzt und ein großer Teil ist durch die MDA belegt. Aber auch andere Fachmessen tragen durch substanzielles Wachstum zum Erfolg bei und natürlich die neue Messe Wind. Zudem haben wir einzelne Bereiche erweitert, so zum Beispiel die gesamte Thematik der Energieeffizienz, die sich durch die gesamte Hannover Messe zieht.
Haben Sie Auswirkungen der konjunkturellen Krise verspürt, etwa in Form vermehrter Stornos?
Die Unternehmen sind vorsichtiger geworden, einzelne haben bei der Fläche reduziert oder sogar ihre Teilnahme storniert. Dafür kamen aber auch wieder neue Anmeldungen hinzu. Alles in allem hat es sich in einem normalen Rahmen bewegt. Spürbar war jedoch, dass alles, was „nice to have“ ist, etwa das eine oder andere Event, kritisch hinterfragt und in einzelnen Fällen auch gestrichen wurde. Die eigentliche Teilnahme an der Hannover Messe wurde überwiegend nicht in Frage gestellt. Es gibt auch eine Zeit nach der Krise.
Premiere feiert die neue Fachmesse Wind…
Mit der Wind in Hannover im Wechsel mit der Husum Wind Energy haben wir gemeinsam mit beteiligten Unternehmen und den Verbänden eine gute Branchenlösung erwirkt. Früher gab es drei Windmessen, das war eindeutig zu viel. Die Branche trägt in Deutschland zwei große Windmessen im jährlichen Wechsel, dieses Konzept hat die gesamte Zustimmung der Branche. Zudem passt die Wind exzellent in das gesamte Produktprogramm der Hannover Messe mit der Energy und der Power Plant Technology. Wir stellen die gesamte Wertschöpfungskette bei den Technologien inklusive der regenerativen und konventionellen Techniken dar.
Mit der Subcontracting veranstalten Sie die größte deutsche Zuliefermesse. Schlagzeilen machen aber andere Bereiche. Wie soll sie mehr in die Fachöffentlichkeit rücken?
Die Subcontracting ist ein Einkaufs- und Beschaffungsmarkt par excellence für sämtliche Industriebranchen, damit aber auch eine horizontale Zuliefermesse. Hilfreich sind Themencluster in Verbindung mit unserem neuen Besuchermanagementsystem, die sich gezielt etwa den Werkstoffen, der Systemzulieferung, den Themen Konstruktion oder Automobil widmen und konkrete Fragen beantworten wie: Was braucht der Konstrukteur in der Automobilindustrie? Was der Produktentwickler ?… Dies alles ist natürlich nicht so einfach zu kommunizieren wie eine vertikale Fachmesse. Nicht zuletzt ist die Subcontracting auch deshalb interessant, weil kleinere, zum ersten Mal ausstellende Unternehmen aus dem Ausland sich insbesondere auf der Subcontracting auf Gemeinschaftsständen präsentieren.
Welche Rolle spielen eigentlich die Systemanbieter auf der Subcontracting?
Der Trend geht ja eindeutig weg von der reinen Zulieferung. Das ist zum Beispiel bei der Automobilbranche ganz stark zu sehen…
…was nichts Neues ist!
Richtig, dennoch gibt es zahlreiche Zulieferer, die sich nicht mit diesem Thema befassen. Und wir wollen auch diesen Firmen helfen, dem Trend gerecht zu werden, sich neue Marktchancen zu schaffen.
Welche Auswirkungen hat die konjunkturelle Krise für die Subcontracting? Gerade Zulieferer sind doch besonders davon betroffen.
Eher weniger, deckt die Subcontracting doch die gesamte Breite der Industrie ab und der Automobilbereich macht nur einen eher kleineren Teil aus. Zielgruppen sind ja auch der Maschinenbau oder die Elektrotechnik, um zwei Beispiele zu nennen. Wir sind keine klassische Automobilzulieferermesse mit den großen Systemzulieferern.
Motto der Schau ist „Hotspot for Dynamics“. Was verstehen sie darunter?
Das ist ein neuer Slogan, um deutlich zu machen, dass die Subcontracting keine Aneinanderreihung von Teilen und Komponenten ist, sondern das Ganze darstellt und zugleich eine große Verantwortung für die Zukunft der gesamten Industrie übernimmt. Sie ist Innovator und zuständig für den technischen Fortschritt. All das findet sich in Hannover. Wichtig auch, in Hannover können sich die Aussteller untereinander beobachten und davon partizipieren, was machen die anderen, wohin geht die Entwicklung. Deswegen Hotspot und Dynamic, weil die Dynamik in der Zulieferbranche stark zunimmt. Man könnte auch sagen, die Subcontracting ist die Plattform, die aktuelle Trends abbildet, ist Wegbereiter, Kommunikator und schafft Marktchancen.
Ein neues Thema in Hannover ist die Robotation Academy. Können Sie uns kurz erläutern, was darunter zu verstehen ist und was Sie damit bezwecken?
Es gibt noch eine Vielzahl unerschlossener Märkte, in denen die Robotik keinen Einzug gehalten hat, vieles noch manuell erfolgt. Dementsprechend groß ist das Potenzial für automatisierte und anwendungsbezogene Problemlösungen. Mit der Robotation Academy laden wir unterschiedliche Branchen ein, an Seminaren, Workshops und Präsentationen teilzunehmen und zu sehen, wie funktioniert das eigentlich, wie kann ich meine Produktionsleistung mit dem Einsatz von Robotik oder automatisierten Systemen verbessern.
Das allein ist ja nichts Besonderes.
Der besondere Charme dabei ist, dass wir zusammen mit VW Coaching hier am Messestandort im Pavillon 36 eine Akademie aufgebaut haben, die ganzjährig läuft, losgelöst von einzelnen Messen, aber auch eingebunden in Veranstaltungen eben wie der Hannover Messe. Insofern sind wir Vermittler von neuen Geschäftskontakten und bieten darüber hinaus unseren Partnern die Möglichkeit, ein neutrales Schulungszentrum ganzjährig zu nutzen. Zugleich bietet sich dem Besucher die Möglichkeit, Vernetzungen von Systemen und Subsystemen unterschiedlicher Anbieter zu erleben und sich unverbindlich anzuschauen, wie umfassende Lösung aussehen können, wie ein kompletter Prozess funktioniert. Nicht jeder Hersteller von Robotern ist ja auch ein Sensoranbieter und hat Antriebssysteme oder Materialflusskomponenten im Angebot. Das können wir in der Robotation Academy darstellen, auch außerhalb der Hannover Messe oder einer Cebit, Ligna oder EMO, um Beispiele zu nennen.
Das heißt, Sie zeigen Lösungen aus einer Branche, die auch in einer anderen zum Zuge kommen könnte?
Wie haben mit der Hannove Messe zwar eine breite Zielgruppe, aber nicht alle. Ein Beispiel: Auch in der Holzverarbeitung kann und muss automatisiert werden. Auf einer Holzverarbeitungsmesse wie der Ligna lassen sich so branchenübergreifende Lösungen etwa von einer Hannover Messe in der Robotation Academy zeigen.
Werner Götz Chefredakteur
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