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Angesichts der aktuellen Marktsituation stehen Unternehmen noch mehr vor der Herausforderung, wie sie Lösungen für eine nachhaltigere Energieversorgung, die weniger abhängig von fossilen Energieträgern ist, erfolgreich realisieren können. Diese Ausgangslage fällt oftmals zusammen mit begrenzten Ressourcen und wenig Erfahrungen mit neuen Technologien und wird verstärkt durch die Problematik der regulatorischen Unsicherheit. Um dennoch Möglichkeiten zu identifizieren, ist es sinnvoll, frühzeitig Partner einzubeziehen und gemeinschaftlich Lösungsoptionen unter Berücksichtigung individueller Anforderungen zu erarbeiten. Vielfach ist dazu eine Kombination von technologischen Maßnahmen erforderlich, um Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit abdecken zu können.
Ein Ansatzpunkt zur Dekarbonisierung von Niedertemperatur-Wärme ist Grünstrom. Die wesentlichen Rahmenbedingungen und die politischen Intentionen sind klar, die Technologien zur Erzeugung von erneuerbarem Strom sind ausgereift, zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar und zumeist wirtschaftlich. Daher sollten Unternehmen alle zur Verfügung stehenden Flächen für die Entwicklung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen nutzen und bei Wärmebedarfen von unter 150 °C Produktionsprozesse weitestgehend elektrifizieren. Mit Hilfe von Wärmepumpen, E-Boilern und der Nutzung von Abwärmequellen lassen sich zudem Kosten und Emissionen senken und bisherige fossile Energieträger ersetzen. Ein einschränkendes Element kann jedoch der Netzanschluss sein, weil nicht immer die benötigte Leistung durch den Netzbetreiber bereitgestellt werden kann.
Eine andere Herausforderung stellt sich, wenn beispielsweise Hochtemperatur-Prozessdampf benötigt wird, der nicht durch Elektrifizierung bereitgestellt werden kann. Welche Alternativen zu Erdgas gibt es? Grüner Wasserstoff ist zurzeit noch keine Option, weil die Erzeugungskosten noch zu hoch sind. Biomasse ist aktuell der am stärksten nachgefragte Brennstoff und eine der wenigen wirtschaftlichen Alternativen, um Erdgas zu ersetzen. Die skizzierten Optionen verdeutlichen, dass es nicht den einen Königsweg zur Dekarbonisierung gibt. Vielmehr müssen in der Praxis verschiedene Ansätze geprüft und miteinander kombiniert werden. Dies gilt auch für andere Möglichkeiten, wie beispielsweise die Diversifizierung der Brennstoffe oder die Verwertung von Abfallströmen.
Maßarbeit Dekarbonisierung
Es liegt auf der Hand, dass die Energiewende, wenn sie auf Unternehmensebene erfolgreich sein soll, über kurzfristige Maßnahmen hinausgehen muss: Maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen und ihre industriellen Prozesse sind erforderlich. Diese zu finden, liegt mit der geschilderten, zunehmenden Komplexität immer weniger in der Kernkompetenz der Unternehmen. Vor diesem Hintergrund suchen Unternehmen aktiv nach Beratung und Unterstützung in der Lösungsentwicklung und -umsetzung. Hier können die Erfahrungen von Energieversorgern und Kraftwerksbetreibern wie Uniper, die Expertise im Energiemarkt, in der zuverlässigen Energiebereitstellung für Unternehmen sowie im Kraftwerksbetrieb haben, von großem Nutzen sein. Sie helfen Unternehmen dabei, ihren Dekarbonisierungspfad zu entwickeln und umzusetzen.
Ein Prozessbeispiel: Dekarbonisierung einer Produktionsanlage
Ein Industrieunternehmen hatte sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 seine gesamten Emissionen in Deutschland zu halbieren. In diesem Rahmen wurde Uniper als Teil eines Projektteams, das für die Konzeption der technischen und wirtschaftlichen Lösungen zuständig war, gebeten, eine detaillierte Planung für einen Produktionsstandort zu erarbeiten. Bei diesem sollen – bei gleichzeitig gewährleisteter Versorgungssicherheit – mehr als 80 % der CO2-Emissionen durch die Einführung bzw. den Ausbau der Versorgung durch erneuerbare Energien und durch die Steigerung der Energieeffizienz eingespart werden.
Dafür wurde vom Projektteam, bestehend aus Uniper, weiteren externen Partnern und Mitarbeitern des Unternehmens, in einem ersten Schritt die Anlage analysiert, um den Prozessbedarf und die Energieflüsse zu verstehen. Anschließend erstellte das Team einen digitalen Zwilling der realen Anlage, um mit dessen Hilfe alternative Anlagen-Konfigurationen zu simulieren sowie verschiedene Szenarien zu untersuchen. So konnten die besten Optionen zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele ermittelt werden. Im zweiten Schritt wurden diese Möglichkeiten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie weiter unter die Lupe genommen und schließlich eine detaillierte Strategie sowie eine Umsetzungsplanung ausgearbeitet.
Gemeinsames Vorgehen
Angesichts der vielen Optionen ist es augenscheinlich, dass individuelle Fahrpläne erarbeitet werden müssen. Hier ist es sinnvoll, auf das Expertenwissen von Energieversorgern wie Uniper zurückzugreifen, denn selten sind im eigenen Unternehmen genügend Know-how und Ressourcen vorhanden. Doch selbst mit der Unterstützung durch dieses Fachwissen bleibt die Frage der Finanzierung bestehen – denn die Energiewende fordert erhebliche Investitionen. Auch hier können Unternehmen wie Uniper helfen, Fördermöglichkeiten zu identifizieren und im Rahmen eines Contracting-Modells die Investitionen zu tragen, um gemeinsam mit der Industrie kohlenstoffarme Energieversorgungslösungen zu implementieren, zu betreiben sowie deren Energiebedarf klimafreundlich und sicher zu decken.