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Aspekte wie Komfort, Kaufprämien sowie verschiedene Steuervorteile machen Elektroautos inzwischen konkurrenzfähig gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotor. Bei bereitgestellten Dienstwagen liegt der Anteil von batterieelektrischen Autos (BEV), Plug-in- (PHEV) und Mildhybriden (mHEV) derzeit laut Elektroauto-News bei rund 14 % der Neuzulassungen. Beim Kostenvergleich zwischen den Antriebsarten geben die subventionierte Anschaffung der Elektroautos und der zugehörigen Ladeinfrastruktur sowie die geringeren Wartungs- und Reparaturkosten immer öfter den Ausschlag zugunsten von BEV und PHEV. Für Mitarbeitende bedeutet der Umstieg ihrer Dienstwagen von Benzin und Diesel auf Strom hingegen ein Umdenken beim Fahren, Laden und Abrechnen. Um die Nutzung von E-Autos möglichst komfortabel zu gestalten, erhalten die Beschäftigten meist Ladekarten oder eine App zum „Betanken“ an öffentlichen Ladepunkten. Zusätzlich bezuschussen einige Arbeitgeber die Installation einer Wand-Ladestation am Wohnort. Die Erfahrung zeigt, dass etwa 80 % aller Ladevorgänge am Arbeitsplatz und zu Hause stattfinden.
Bis zu 30 % Stromkosten einsparen
Aus Sicht der Unternehmen wäre es ideal, wenn der Dienstwagen möglichst am Abend an der privaten Wallbox geladen wird. Für Arbeitnehmende entstehen allerdings erhebliche Kosten – vor allem, sofern sie regelmäßig weite Strecken zurücklegen. Die gesetzliche Pauschale für BEV-Dienstwagen mit (zusätzlicher) Lademöglichkeit beim Arbeitgeber liegt bei 30 Euro pro Monat. Diese Summe deckt oft die privaten Ausgaben für Strom nicht ab. Modellrechnungen verdeutlichen, dass eine Firma bereits mit dieser pauschalen Erstattung ihre Stromkosten im Vergleich zum ausschließlich öffentlichen Laden um 12 % senken kann. Laden Mitarbeitende das Elektroauto mindestens zur Hälfte an der heimischen Wallbox, spart der Arbeitgeber bei einer exakten Abrechnung sogar bis zu 30 % Stromkosten ein. Die folgenden Szenarien verdeutlichen die Kostenrechnungen:
- Szenario 1: Sämtliche Beteiligten können zufrieden sein, wenn die Mitarbeitenden exakt so viele Kilowattstunden Strom zuhause laden, wie es die Pauschale ermöglicht. Um diese nicht zu überschreiten, wird die restliche Energie unkomfortabl zu 0,79 Euro/kWh an einer öffentlichen Ladesäule getankt. Bei einer Monatsleistung von 1.958 km (23.500 km/Jahr) und einem Verbrauch von 25 kWh pro 100 km sind das Gesamtkosten von rund 342 Euro für das Unternehmen. Bei diesem Szenario handelt es sich um einen rein hypothetischen Fall.
Wie viel Unternehmen für das Laden dienstlicher Elektroautos zahlen
- Szenario 2: Als realistischer erweist es sich, dass die Mitarbeitenden bevorzugt bequem zum Preis von 0,317 Euro/kWh zuhause laden. Das führt aber zu einer Überschreitung der Pauschale. Die Gesamtkosten von etwa 125 Euro fallen für den Arbeitgeber somit geringer aus, da der Anteil des öffentlichen Ladens wegfällt. Die zusätzlichen privaten Auslagen resultieren jedoch in einer Unzufriedenheit der Mitarbeitenden.
- Szenario 3: Die Mitarbeitenden tanken rein öffentlich und erhalten keine Pauschale. Abgesehen davon, dass der Tankkomfort für die Fahrenden entfällt, kommen hohe Kosten von circa 377 Euro auf den Arbeitgeber zu. Denn mit 0,79 Euro/kWh ist das öffentliche Laden deutlich teurer als der heimische Stromtarif von 0,317 Euro/kWh.
- Szenario 4: Interessanter für beide Parteien stellt sich der Fall dar, wenn Mitarbeitende mindestens 50 % des typischen Strombedarfs an der heimischen Wallbox tanken und verbrauchsgerecht vom Arbeitgeber vergütet bekommen.
Direkte Datenverbindung zwischen privater Wallbox und Unternehmens-IT
Sofern Unternehmen den Ladestrom für die E-Dienstwagen verbrauchsgerecht abrechnen möchten, müssen drei wesentliche Anforderungen erfüllt sein:
- Die Strommenge wird an der Wallbox exakt erfasst.
- Das genutzte System kann zwischen dienstlichen und privaten Ladevorgängen unterscheiden.
- Die relevanten Daten werden direkt an das Abrechnungssystem des Unternehmens übertragen oder auf anderem Weg verfügbar gemacht. Je manueller der Prozess ausfällt, desto mehr Aufwand folgt jedoch für den Fahrer, die Abrechnungsstelle und das Fuhrparkmanagement.
Technische Voraussetzungen für Ermitteln der Strom-Verbrauchskosten
Ideal wäre also eine direkte Datenverbindung zwischen der Wallbox und der Unternehmens-IT. Dafür stellt Phoenix Contact Smart Business zwei Optionen zur Verfügung:
- Direct OCPP 1.6 (secure): Wenn die Wallbox mindestens die Version 1.6 des Open Charge Point Protocols (OCPP) mit einer speziellen Security-Implementierung unterstützt und über einen MID-fähigen (Measuring Instruments Directive) Energiezähler verfügt, kann sie sich direkt mit der IoT-Plattform Proficloud.io von Phoenix Contact verbinden. Proficloud.io bietet wiederum eine Schnittstelle zu ERP-Systemen. Es wird keine weitere Hardware benötigt.
- Local terminated OCPP: In diesem Fall kommt ein Gateway zum Einsatz, das die Anbindung an Proficloud.io ermöglicht. In die Wallbox muss ein MID-fähiger Energiezähler eingebaut sein. Zudem sind die Unterstützung von OCPP 1.6 sowie der Aufbau einer Netzwerkverbindung per Kabel oder WLAN zu einem lokalen Gateway zwingend erforderlich.
IoT-Plattform von Phoenix Contact kann einzelne Stromladevorgänge tracken
Der End-to-End-Prozess mit automatisierter integrierter Abrechnung auf Basis der IoT-Plattform Proficloud.io gestaltet sich dann wie folgt: Die Mitarbeitenden laden ihr Elektroauto an einem beliebigen Wallbox-Modell. Die über eine der beiden oben genannten Optionen eingebundene Anlage ermöglicht mittels der Cloud-Lösung das Tracken der einzelnen Ladevorgänge. Der Arbeitnehmende markiert anschließend die Ladung des Dienstwagens in der entsprechenden Software, sodass die Applikation alle relevanten Abrechnungsdaten erkennt.
Nahtlose Weiterleitung der Daten an die Abrechnungsstelle
Im Fuhrparkmanagement können sämtliche unternehmensbezogenen Ladungen eingesehen und die Key-Performance-Indicator- (KPI-)Daten des jeweiligen Mitarbeitenden extrahiert werden. So hat das Management-Team immer im Blick, wie viel Strom geladen und wie viel CO2 durch die gesamten E-Flotte erzeugt wurde.
Für den Abrechnungszeitraum werden die entsprechenden Daten jedes Mitarbeitenden gesichtet und die Zahlung freigegeben. Die notwendigen Informationen fließen über eine Schnittstelle unmittelbar an die Abrechnungsstelle. Diese löst danach die Erstattung aus, beispielsweise über die Gehaltszahlung. Der Erstattungsbetrag integriert sich somit in den üblichen Zahlungslauf, sodass kein weiterer Transaktionsaufwand entsteht.
Mit dem Charge-Repay-Service stellt Phoenix Contact Smart Business die beschriebene End-to-End-Lösung zur Verfügung. Das Management für die Ladestation sowie zur Aufbereitung abrechnungsrelevanter Daten fügt sich also nahtlos in vorhandene Businessprozesse ein.
Mehr Informationen dazu finden Sie unter: www.charge-repay.de
Kontakt:
Phoenix Contact Smart Business GmbH
Zionskirchstraße 73a
10119 Berlin
www.proficloud.io