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Basierend auf einer 5G-Campus-Infrastruktur im öffentlichen Netz der Telekom können Unternehmen mit dem neuen „Campus-Netz M mit Industriefrequenzen“ nun zusätzlich eigene 5G-Industriefrequenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 Gigahertz (GHz) exklusiv nutzen. Dem Vermarktungsstart waren im Januar 2023 erfolgreiche Tests im 5G-Campus-Netz des Spritzgießmaschinen-Herstellers Arburg vorangegangen.
Die neue Lösung baut auf dem bestehenden Geschäftskunden-Produkt „Campus Netz M“ auf. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Dual-Slice-Campus-Netz. Dieses wird über den öffentlichen 3,6 GHz-Frequenzbereich im 5G-Netz der Telekom betrieben. Es kombiniert die Stärken des öffentlichen 5G-Netzes mit der Exklusivität eines virtuellen privaten Netzes. So profitieren Unternehmen einerseits von einer optimalen und stabilen Versorgung über das öffentliche 5G-Netz der Telekom – etwa für Mitarbeitende, Zulieferbetriebe oder Kunden. Andererseits läuft gleichzeitig der unternehmenskritische Datenverkehr, beispielsweise von Maschinenparks, logisch getrennt hiervon über ein virtuelles privates Netz und kann zudem priorisiert werden.
Kritische Daten logisch getrennt vom öffentlichen Datenverkehr
Das neue Produkt „Campus-Netz M mit Industriefrequenzen“ geht einen Schritt weiter. Ohne den Aufbau zusätzlicher Infrastruktur und den damit verbundenen Kosten profitieren Unternehmen damit von der Exklusivität des lokalen 5G-Spektrums im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz. Anders als beim öffentlichen 3,6 GHz-Frequenzspektrum der Telekom handelt es sich dabei um von der Bundesnetzagentur eigens bereitgestellte 5G-Frequenzen für industrielle Anwendungen.
Um diese rein privaten Frequenzen nutzen zu können, mussten Unternehmen bisher vor Ort eine eigene 5G-Kernnetz-Infrastruktur installieren. Mit der neuen Lösung bekommen Kunden jedoch eigene Kernnetz-Komponenten innerhalb des Telekom-Netzes. Kritische Daten laufen damit weiterhin logisch getrennt vom öffentlichen Netz – mit hohen Bandbreiten und gänzlich unbeeinflusst vom öffentlichen Datenverkehr. Bei erheblichen Kostensynergien durch gemeinsame genutzte Komponenten erhält der Kunde so ein zusätzliches rein privates Campus-Netz.
Das neue Angebot ermöglicht den Einsatz exklusiver SIM-Karten für vernetze Geräte und garantiert volle private 5G-Netzleistung mit Geschwindigkeiten von bis zu 1GBit/s im Download. Gleichzeitig bleibt die öffentliche 5G-Versorgung parallel dazu vollständig erhalten. So stehen dem Kunden zwei 5G-Frequenz-Bänder und insgesamt rund 190 MHz Bandbreite zur Verfügung.
Arburg profitiert von eigenen 5G-Industriefrequenzen
Die Telekom hatte das neue Produkt Anfang 2023 erfolgreich im Campus-Netz der Arburg Unternehmenszentrale integriert. Für die Nutzung der Industrie-Frequenzen wurden die Maschinen im Arburg Kundencenter in Loßburg mit speziellen Routern und exklusiven SIM-Karten ausgerüstet. Losgelöst vom öffentlichen Datenverkehr kann Arburg damit innovative Anwendungen erproben – etwa automatisierte Produktionsprozesse. Im Kundencenter können darüber hinaus auch Kunden der verschiedenen kunststoffverarbeitenden Branchen, wie der Automobil-, Elektro- und Verpackungsindustrie oder der Medizintechnik, digitale Fertigungs-Konzepte auf Basis von 5G testen.
„Mit der Integration der neuen 5G Campus-Lösung der Telekom nutzen wir Synergien und zünden die nächste Stufe in Sachen Digitalisierung für eine effiziente Fertigung von Kunststoffprodukten“, sagt Jürgen Boll, Geschäftsführer Finanzen, Controlling, IT bei Arburg. „Ohne zusätzliche bauliche Aufwände konnten wir an dem bestehenden Campus-Netz anknüpfen und profitieren dank eigener 5G-Industriefrequenzen nun von noch mehr 5G-Bandbreite für die Digitalisierung und Vernetzung unserer Maschinen und Anlagen.“ (eve)