Marode Brücken, miserable Straßen, mangelnde Verbindungen. Auf Deutschlands Routen läuft es nicht. „Wir brauchen dringend Sanierungen und einen zügigen Straßenausbau“, appelliert Christian Vietmeyer an die Politik. Der Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) unterstreicht die Konsequenzen der desaströsen Verkehrsinfrastruktur: „Sie bedroht vom Straßennetz abgeschnittene Unternehmen, belastet das Klima und gefährdet die für die Transformation notwendige Kreislaufwirtschaft.“
Wichtige Industriestandorte nicht mehr erreichbar
Deutschlandweit sind wichtige Industriestandorte kaum noch erreichbar. Die Folgen: Lieferanten springen ab, Kunden sind nicht mehr pünktlich belieferbar, Mitarbeiter leiden unter unzumutbaren Anfahrtszeiten. Der Fachkräftemangel steigt insbesondere in ländlichen Regionen. „Die aktuelle Verkehrsinfrastruktur erzeugt massive Standortnachteile. Immer mehr mittelständische Unternehmen sind mürbe – die Belastungen werden sie zur Abwanderung zwingen“, mahnt Vietmeyer.
Klima und Kreislaufwirtschaft in Gefahr
Das sanierungsbedürftige Verkehrsnetz gefährdet auch Klima und Nachhaltigkeitsziele. Jeder Kilometer Umweg, den Lieferanten und Mitarbeiter fahren müssen, erhöht Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Die angestrebte Kreislaufwirtschaft stockt, wenn Unternehmen für Entsorger nicht mehr erreichbar sind. „Straßen und Brücken sind genauso wichtig für Mensch und Umwelt wie Radwege und Bahngleise“, so Vietmeyer. „Die Politik darf Ausbau und Sanierung nicht auf die lange Bank schieben, wenn sie den Industriestandort Deutschland leistungsfähig halten will.“ (eve)