Auf Grundlage der Erfahrungen führender Automobilhersteller und -zulieferer präsentiert die aktuelle Studie „The current state of Industry 4.0“ des Beratungsunternehmens Roland Berger die wichtigsten Erfolgsfaktoren der digitalen Fertigung.
Signifikante Fortschritte in der Automobilbranche
In der Praxis scheitere die digitale Fertigung häufig an Gegebenheiten wie weitgehend autonom operierenden Produktionsstandorten mit heterogenen IT/OT-Umgebungen, der Nutzung von veraltetem Equipment oder Schwierigkeiten bei der Quantifizierung des Mehrwerts von Industrie-4.0-Anwendungen. Trotz dieser Herausforderungen habe insbesondere die Automobilbranche in Sachen Industrie 4.0 in den vergangenen Jahren signifikante Fortschritte erzielt, heißt es in der Studie.
Wie die Analyse anhand der Erfahrungen führender Hersteller und Zulieferer zeigt, setzen digitale Pioniere bei der Identifizierung, Priorisierung und Implementierung von Anwendungsfällen auf Organisationsansätze, die eine zentrale Steuerung der Lösungserarbeitung effizient ermöglichen (Hub-and-Spoke-Organisation). Dadurch werden Doppelarbeiten an unterschiedlichen Standorten vermieden. Weiterhin lassen sich die entwickelten Prozesse durch ein zentrales Steuerungsorgan besser über mehrere Werke hinweg ausrollen und skalieren.
Entscheidend sind Organisation und Technologie
Die Umsetzung einzelner Anwendungen erfordert Datenanalyse-, IT- und Produktionskompetenzen. Daher bündeln erfolgreiche OEMs ihre digitalen Aktivitäten meist funktionsübergreifend in einem zentralen Industrie-4.0-Kompetenzzentrum. In enger Abstimmung mit den Werken erfassen diese die Anforderungen und pilotieren neue Anwendungen.
Um die verschiedenen spezifischen Implementierungen verwalten zu können, benötigen Unternehmen zudem eine übergreifende IT/OT-Zielarchitektur. Darin spielen auch IIoT-basierte Cloud-Plattformen eine zunehmend wichtigere Rolle. Diese Zielarchitektur hilft, den redundanten Aufbau von IT-Infrastruktur und Schnittstellen zu vermeiden.