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Bosch erwirbt HVAC-Geschäft

„Größte Transaktion in der Bosch-Geschichte"
Bosch erwirbt von Johnson Controls und Hitachi das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft

Bosch erwirbt von Johnson Controls und Hitachi das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft
Fertigung von Luft-Wasser-Wärmepumpen. Bild: Bosch

Für den Bereich Energy and Building Technology plant Bosch die Übernahme des Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft von von Johnson Controls und Hitachi zu übernehmen. Außerdem soll das Gemeinschaftsunternehmen Jonson Controls-Hitachi Air Conditioning zu 100 Prozent erworben werden inklusive der 40-prozentigen Beteiligung von Hitachi.

Das stellt die größte Transaktion in der Bosch-Geschichte dar und ist wichtig für die Umsetzung der Unternehmensstrategie 2030. Der Kaufpreis für die akquirierten Geschäfte beträgt acht Milliarden U.S.-Dollar (7,4 Milliarden Euro). Der Abschluss der Akquisition wird voraussichtlich in zwölf Monaten erfolgen. „Als größte Akquisition in der Bosch-Unternehmensgeschichte ist dies ein wichtiger Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Strategie 2030. Wir treiben die kraftvolle Weiterentwicklung von Bosch dynamisch voran und erzielen mit dem Zukauf weltweit eine führende Marktposition im zukunftsträchtigen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt. Mit diesem Schritt stärken wir zudem unsere Präsenz in den USA und Asien und erreichen eine ausgewogenere Balance unserer Unternehmensbereiche. Auch dies ist Teil unserer Strategie. So eröffnen wir uns weitere Wachstumschancen und stellen das gesamte Unternehmen noch robuster auf,“ sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

Über die Zukäufe

Die Geschäfte, die Bosch zukaufen will, erzielten zusammen mit JCH im Geschäftsjahr 2023 insgesamt einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und beschäftigen weltweit rund 12 000 Mitarbeitende. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern. Das Produktportfolio deckt die gesamte Bandbreite von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen für Wohn- und kleine Gewerbegebäude ab – dazu gehören bekannte Marken wie York oder Coleman in den USA und Hitachi in Asien, für die Bosch eine langfristige Lizenz erhält.

Wachstums- und Umsatzsteigerung

Bosch GmbH, verantwortlich für die strategischen Wachstumsinitiativen der Bosch-Gruppe und damit auch für diese geplante Akquisition, ergänzt: „Bosch beschleunigt mit dem Zukauf sein Wachstum und wird seinen Umsatz im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt auf etwa neun Milliarden Euro fast verdoppeln. Die großen Chancen, die sich im Markt bieten, wollen wir gemeinsam mit den zukünftigen Kolleginnen und Kollegen für weiteres Wachstum der neuen Einheit nutzen.“ Das Unternehmen rechnet damit, dass der globale Markt für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen bis 2030 um 40 Prozent wachsen wird. Treiber dafür sind technologischer Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel und neue Regulierungen. „Bei Bosch sollen die akquirierten Geschäfte Teil des Kerngeschäfts werden – davon werden Kunden, Installationspartner und Mitarbeitende profitieren“, so Fischer weiter. „Wir haben schon in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass wir Marken erfolgreich integrieren, durch Investitionen weiterentwickeln und stärken können.“

Partnerschaft ist wichtiger Schritt

Jun Abe, Representative Executive Officer, Executive Vice President bei Hitachi und Executive Officer, General Manager des Hitachi-Geschäftsbereichs Connective Industries, sagt: „Die neue Partnerschaft mit Bosch zum Aufbau eines globalen Klimatisierungsgeschäfts ist ein wichtiger Schritt. Der Markt ist dynamisch und floriert. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein globaler Anbieter wie Bosch, mit seiner starken europäischen Präsenz und seiner langjährigen Erfahrung im Heizungsgeschäft, der beste Partner ist, um das globale Klimageschäft der Traditionsmarke Hitachi weiter auszubauen.“

Chancen für innovative und energieeffiziente Lösungen

Der gegenwärtige Wandel der Technologien und Marktbedingungen im Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen eröffnet große Chancen, innovative und energieeffiziente Lösungen für den Klimaschutz und die Energiewende zu liefern. Die Heiztechnik entwickelt sich weg von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas hin zu Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybridlösungen. Gleichzeitig gewinnt die Klimatisierungstechnik in Europa und weltweit an Bedeutung. Frank Meyer, innerhalb der Bosch-Geschäftsführung zuständig für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology und damit verantwortlicher Geschäftsführer für die Bosch Home Comfort Group und die Integration der neuen Einheit: „Ziel von Bosch ist es, den innovativen und wachsenden Markt in der Energie- und Gebäudetechnik aktiv mitzugestalten und eine globale Spitzenposition einzunehmen. Mit der Akquisition verstärken wir uns insbesondere im Bereich der Klimatisierung. Zudem können wir unser Wärmepumpengeschäft global ausbauen und bessere Skaleneffekte erzielen. Gemeinsam können wir mit unserer Technik und unseren Produkten einen stärkeren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieentwicklung und zu mehr Komfort und Lebensqualität vieler Menschen angesichts der Klimaerwärmung leisten – ‚Technik fürs Leben‘ im wahrsten Sinne des Wortes.“

Integration der neuen Geschäfte

Bosch will die zugekauften Geschäfte in die Home Comfort Group integrieren. Die bestehende Bosch Home Comfort Group erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 mit 14 600 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. Home Comfort ist in den wichtigen Segmenten des Heizungsmarkts, des Markts für Heizungswärmepumpen wie auch für Wärmepumpen-Hybridlösungen, bestehend aus Wärmepumpe und brennstoffbetriebenem Spitzenlastkessel, sehr gut aufgestellt. Nach der Transaktion kann die neue Einheit, die dann mehr als 26 000 Beschäftigte haben wird, erheblich von Skaleneffekten und einem komplementären Portfolio an der Schnittstelle von Heizen und Kühlen profitieren. Jan Brockmann, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Bosch Home Comfort Group: „Wir haben bereits ein starkes Team und ein gutes Fundament mit unserem Erfolg in der Heiztechnik in Europa – jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen mutigen Schritt nach vorne hin zu einer globalen Aufstellung. Gerade die Nachfrage nach Klimatisierungslösungen wächst rasant.“ In den USA beispielsweise erwartet Bosch bis zum Ende des Jahrzehnts ein Wachstum von mehr als 50 Prozent und auch in Europa ist ein kräftiges Wachstum mit rund 30 Prozent bis 2030 prognostiziert. „Gemeinsam können wir auf starke, etablierte Marken aufbauen. Wir freuen uns darauf, mit unseren zukünftigen Kolleginnen und Kollegen und ihren Innovationen und Ideen, die Zukunft der Bosch Home Comfort Group zu gestalten,“ so Brockmann.

Verschiedene Länder, verschiedene Lösungen

Das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft, das Bosch plant von Johnson Controls zu erwerben, ist insbesondere in den USA und in Asien präsent. In den USA liegt der Fokus des Angebots auf sogenannten Ducted-Lösungen, bei denen die Luft von einer zentralen Stelle aus durch Kanäle geleitet wird, um alle Räume gleichzeitig entweder zu heizen oder zu kühlen. In Asien werden vor allem sogenannte Ductless-Lösungen vertrieben, bei denen Inneneinheiten in jedem Raum individuell heizen oder kühlen können, sowie moderne Klimatisierungssysteme mit variablem Kältemittelfluss, sogenannte Variable Refrigerant Flow-Systeme (VRF). Eingesetzt wird die VRF-Technologie für kommerzielle Anwendungen in einem Spektrum von kleineren Gewerberäumen, wie zum Beispiel Einzelhandelsshops, bis zu Großprojekten wie Hotels oder Krankenhäusern. Ergänzt wird das Portfolio in diesen Regionen durch leistungsfähige Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Johnson Controls insbesondere in Europa anbietet. (vk)

 

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