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Die Lücke der Ideale: Warum Unternehmen mehr Wert auf ihre Arbeitsideale legen müssen, wenn sie die jüngere Belegschaft begeistern wollen

Leidenschaft und Work-Life-Balance vor Geld
Jüngere Arbeitnehmer setzen andere Prioritäten

Jüngere Arbeitnehmer setzen andere Prioritäten
Jüngere Arbeitnehmer bewerten eine gesunde Work-Life-Balance höher als Geld.
Bild: Andrey Popov/
stock.adobe.com

Eine Studie des Cognizant Center for the Future of Work zeigt eine wachsende ideelle Lücke zwischen Arbeitgebern und jüngeren Arbeitnehmern. Sie legt dar, wie sich die Prioritäten der jüngeren Arbeitnehmer verändert haben. Die Ergebnisse belegen, dass die neue Generation von Arbeitnehmern die Leidenschaft für ihre Arbeit (59 %) und eine gesunde Work-Life-Balance (53 %) höher bewertet als Geld (49 %).

Die Ereignisse der letzten Jahre – angefangen mit der Pandemie über die sozialen Ungerechtigkeiten bis hin zu beispiellosen Naturkatastrophen – haben viele Menschen dazu gebracht, ihre Lebens- und Arbeitsentscheidungen neu zu bewerten.

Dieser Hintergrund hat zu „The Great Resignation“ geführt. Eine Rekordzahl von Arbeitnehmern hat ihren Arbeitsplatz verlassen, oftmals ohne eine bestimmte Alternative im Sinn zu haben, sondern einfach aus Unzufriedenheit.

Arbeitgeber müssen sich also bemühen, wenn sie neue Talente akquirieren und halten wollen. Sie müssen verstehen, dass junge Arbeitnehmer andere Ansprüche an ihren Arbeitsplatz haben als ihre älteren Kollegen, besonders wenn es um die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit geht.

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Der neueste Bericht des Center for the Future of Work von Cognizant, „The Purpose Gap“, untersucht, was Millennials und die Generation Z suchen und wie Unternehmen diese ideelle Lücke schließen können.

Nur 18 % glauben, dass sie sich im Arbeitsalltag selbst verwirklichen

Derzeit ist weniger als jeder Fünfte (18 %) der Befragten der festen Überzeugung, dass sie sich in ihrem Arbeitsleben selbstverwirklichen können.

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die Unternehmen ihre Bemühungen verstärken müssen, wenn sie die neue und künftige Generation junger, gut ausgebildeter Arbeitnehmer davon überzeugen wollen, dass es ihnen ernst damit ist, nicht nur die Aktionäre, sondern – was noch wichtiger ist – die Mitarbeiter, die lokalen Gemeinschaften und die Welt im Allgemeinen positiv zu beeinflussen.

Weitere wichtige Ergebnisse der Studie sind:

  • Die Kluft zwischen „Arbeit“ und „Ideal“: Was jüngere Arbeitnehmer unter Sinn und Zweck verstehen, ist zweigeteilt. Die Mehrheit (65 %) gab an, dass es für ihren Arbeitgeber äußerst oder sehr wichtig ist, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben, obwohl sie sich auch einen Arbeitsplatz wünschen, der ihre persönliche Zielsetzung fördert.
    Wenn es um die persönliche Zielsetzung geht, konzentrieren sich Millennials und Arbeitnehmer der Generation Z auf deren direkte Auswirkungen auf ihr Arbeits- und Privatleben.
    Die drei wichtigsten Eigenschaften, die sie zur Definition einer sinnvollen Arbeit heranziehen würden, sind: Leidenschaft für ihre Arbeit (59 %), eine gute Work-Life-Balance (53 %) und eine gute Bezahlung (49 %).
  • Verbesserung der internen Kommunikation, um den Sinn der Arbeit zu verdeutlichen: Viele Arbeitnehmer wissen einfach nicht, wie ihr Unternehmen zu ethischen, sozialen und ökologischen Fragen steht. So gab ein Drittel der Befragten an, sie wüssten nicht, ob ihr Arbeitgeber einen langfristigen Plan habe, um beispielsweise klimaneutral zu werden.
    Eine unzureichende interne Kommunikation untergräbt die Botschaft des Unternehmens-Ideals und führt zu einem mangelnden Engagement der Mitarbeiter, was letztlich zu einer Diskrepanz zwischen den geschäftlichen Möglichkeiten und Herausforderungen und der Fähigkeit, diese zu bewältigen, führt.
  • Stärkung der persönlichen Ziele der Mitarbeiter: Das Zeitalter des Mikromanagements ist vorbei. Mitarbeiter werden Arbeit nicht als die Erfüllung empfinden, nach der sie sich sehnen, wenn sie ständig überwacht werden, bei dem was sie tun und wie sie es tun.
    Wenn der Einzelne mehr Autonomie erhält, die Unternehmensziele zu erreichen und um seine Ideen in unternehmensbezogenen Bereichen einzubringen, erhöht dies die Zufriedenheit, Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter. Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie kündigen, geringer ist.
  • Eine zielgerichtete Führung: Auf die Frage, welche Führungseigenschaften für sie am wichtigsten sind, um ihre Zielstrebigkeit zu unterstützen, nannten die Befragten Flexibilität (42 %), Ehrlichkeit (39 %) und Arbeitskompetenz (35 %) als die drei Wichtigsten.
    Führungskräfte müssen ein tiefes Verständnis für die Dynamik haben, die das Arbeits- und Privatleben ihrer jüngeren Kollegen beeinflusst.

Auch wenn es für einige Unternehmen verlockend sein mag, die Einstellungen der Millennials und der Generation Z einfach als Ausdruck des Idealismus der jungen Menschen abzutun und zu erwarten, dass ihr Enthusiasmus mit der Zeit nachlässt, wäre dies den Ergebnissen zufolge sehr kurzsichtig.

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Letztlich sind Organisationen in die Gesellschaften eingebettet. Dementsprechend müssen Unternehmen sich auch auf den gesellschaftlichen Wandel einstellen. Denn genauso wie sich die Gesellschaft wandelt, wandeln sich auch Arbeitnehmer und deren Werte. Arbeitnehmer bei diesem Wandel zu begleiten ist der Schlüssel, um sowohl heute als auch morgen relevant zu bleiben.

Methodik der Umfrage

Das Center for the Future of Work von Cognizant hat sich mit der finnischen Organisation The NextGen Project zusammengetan, um 499 Arbeitnehmer der Millennials und der Generation Z (zwischen 20 und 40 Jahren) aus fünf europäischen Regionen, 16 Branchen und drei Altersgruppen zu befragen.

Hier die Studie zum Download. (bec)

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