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Deutsche Aluminiumindustrie weiterhin unter Druck

Branchenverband legt Quartalszahlen vor
Deutsche Aluminiumindustrie weiterhin unter Druck

Deutsche Aluminiumindustrie weiterhin unter Druck
Hohe Energiekosten und die insgesamt angespannte konjunkturelle Situation in Deutschland setzen der Aluminium-Industrie stark zu. Bild: Sondem/stock.adobe.com

Auch im ersten Quartal 2024 verzeichnet die deutsche Aluminiumindustrie deutliche Produktionsrückgänge in nahezu allen Teilbereichen. „Hohe Energiekosten und die insgesamt angespannte konjunkturelle Situation in Deutschland setzen den Herstellern weiterhin hart zu“, erklärt Rob van Gils, Präsident von Aluminium Deutschland. Die Nachfrage wichtiger Kundenbranchen – insbesondere aus der Baubranche – bleibe auf geringem Niveau. „Hinzu kommen auch die schwachen Zulassungszahlen von Elektro-Autos infolge der über Nacht gestrichenen Förderung durch den Bund.“

Selbst die Herstellung von Recyclingaluminium sank deutlich – trotz seiner Bedeutung für die Dekarbonisierung Europas und dem damit verbundenen Marktpotenzial. Im Zeitraum von Januar bis März wurden in Deutschland 685.000 t Recyclingaluminium hergestellt, das ist ein Minus von 7 %.

Bei den weiterverarbeitenden Produzenten von Aluminiumhalbzeug ging das Volumen in den ersten drei Monaten dieses Jahres teils zweistellig zurück. Insgesamt wurden gut 571.000 t hergestellt (– 6 %). Darunter verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten mit – 5 % auf rund 448.000 t einen vergleichsweise moderaten Rückgang. Die Produktion von Strangpresserzeugnissen sank demgegenüber um 13 % auf knapp 124.000 t und damit deutlich stärker.

Zunehmender Wettbewerbsdruck aus Drittstaaten, insbesondere der Türkei

Gerade im Aluminium-Strangpressbereich sehen sich die deutschen Hersteller einem zunehmendem Wettbewerbsdruck aus Drittstaaten ausgesetzt. Ihr Marktanteil in Deutschland lag vor zehn Jahren noch bei knapp der Hälfte – im ersten Quartal 2024 erreichte der Marktanteil der deutschen Hersteller noch ein gutes Drittel.

Größter Importeur nach Deutschland sind heute Hersteller aus der Türkei. Ihr Marktanteil stieg in den vergangenen Jahren auf rund 10 %. „Wir scheuen nicht den Wettbewerb und sind für freien Handel. Aber der Wettbewerb muss zu fairen Bedingungen stattfinden“, kommentiert van Gils.

Die deutsche Industrie sei wie kaum eine andere auf offene Märkte angewiesen. Aber: „Die Importflut aus der Türkei wirft zumindest Fragen nach einem Level-Playing-Field auf. Nicht ohne Grund haben die USA hier ein Anti-Dumping-Verfahren angestoßen“, erläutert der Verbandspräsident. Die staatlichen Eingriffe könnten die Energieversorgung, Finanzierungsbedingungen oder Steuererleichterungen betreffen. „Zudem profitieren türkische Strangpresser von vergünstigtem Zugang zu russischem Primärmetall, während wir alle Anstrengungen unternehmen, uns davon unabhängig zu machen – allein das ist moralisch höchst fragwürdig.“ (jpk)

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