Namen wie Coca Cola, Carlsberg und L‘Oreal stehen auf der Liste der Paboco-Community, die das Projekt Papierflasche unterstützen. Das zeigt schon, wohin die Reise geht: Langfristig soll die recycelbare Papierflasche für Anwendungen „in den Bereichen Premium-Spirituosen, Lebensmittel und Getränke sowie Haustierpflege“ ertüchtigt und produziert werden, teilt Paboco auf Anfrage mit.
Das dänische Unternehmen verfügt über jahrelange Erfahrung im Entwickeln von Papierflaschenverpackungen und nutzt diese, um die erste Kombination aus Papierflasche und faserbasiertem Verschluss in den Umlauf zu bringen: Sie ist das Ergebnis einer Entwicklungspartnerschaft mit dem schwedischen Start-up Blue Ocean Closures (BOC), das einen faserbasierten Standardverschluss für Feststoffe und Pillen auf den Markt gebracht hat.
Ab 2025 in den Regalen
Diese marktreife Kombi aus Papierflasche und Faserverschluss ist für Interessenten nun verfügbar und soll Anfang 2025 beim Verbraucher ankommen: „Obwohl diese spezielle Flasche für Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel konzipiert wurde, wird sie bereits als Verpackung für Produkte aus den Bereichen Schönheit und Pflege verwendet“, sagt der kaufmännische Leiter Michael Michelsen. Die Papierflasche besteht zu rund 85 % aus Papier und zu 15 % aus einem HDPE-Inliner als Barrierefolie, der unter 2 g wiegt. Der Verschluss von BOC wiederum ist aus Cellulosefasern und enthält eine Innenauskleidung als Barriere, die weniger als 5 % ausmacht.
Recyclierbar mit anderem Altpapier
Das Gesamtgewicht der gesamten Verpackung mit Kappe beträgt weniger als 16 g. Aufgrund der dünnen Barriere ist die Flasche inklusive Verschluss als Papierverpackung recycelbar: so ähnlich wie Kartonagen mit Versandaufkleber und -folien, die heute verwendet werden. Im Papierverpackungsstrom zersetzt sich die Flasche und die Materialien trennen sich, so dass das Papier recycelt werden kann. Die Barrierefolie wird abgesondert und von den meisten Fabriken weggeworfen. Für das neue Produkt als Kombination laufen laut Paboco bereits europaweit eigene Recyclingversuche nach den CEPI- und PTS-Methoden zur Bewertung des Recyclings – und ergänzen Tests, die schon früher für Flasche und Kappe separat durchgeführt wurden.
Haltbarkeitsziel: zwölf Monate
Wie lange die Papierverpackungsflaschen haltbar sind für ihre Inhaltsstoffe, hängt von den Produkten und den speziellen Konzeptionen ab. Für Feststoffe wie Pillen strebt Paboco zwölf Monate an. Haltbarkeitstests führt das Unternehmen für jede Produktgruppe separat durch und gibt dann Empfehlungen ab.
Dass die mit Verschluss recycelbare Papierflasche jetzt auf dem Markt verfügbar ist, bedeutet für die Nachhaltigkeits-Vision einen großen Schritt. „Für uns bei Paboco bedeutet das eine sofortige Veränderung in der Branche: Wir haben bereits mit der Produktion begonnen. Ich freue mich, dass wir diese Lösung nicht als Konzept sondern reale Verpackung anbieten können“, sagt Michael Michelsen.
Ola Tönnberg, CCO von Blue Ocean Closures, erklärt: „Wir sehen den faserbasierten Verschluss als neuen Standard auf Flaschen unterschiedlicher Materialien. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Paboco, weil sie eine weitere Möglichkeit eröffnet, Kunststoff zu reduzieren.“
Starke Community puscht Entwicklung weiter
Paboco will die Erkenntnisse aus der Kombination von Papierflaschen und -verschlüssen in der genannten „Pioneer Community“ anwenden. Diese Gruppe von Unternehmen hat Papierflaschen als erste unterstützt und will die Entwicklung fortsetzen. Ein solches Unternehmen ist die Absolut Group, Erzeuger von Wodka und anderen Spirituosen. „Wir sind stolz darauf, Teil der Pioniergemeinschaften von Paboco und Blue Ocean Closures zu sein. Diese Einführung stellt einen wichtigen Meilenstein im Bereich nachhaltiger Verpackungen dar“, sagt Elin Furelid, Director Future of Packaging.
Die Papierflasche und der Verschluss können von ausgewählten Partnern bestellt werden und sind nach der CPHI in Mailand auch auf der Scanpack in Göteborg (22. bis 25. Oktober) zu sehen.